Wie funktioniert dieses Arbeitsblatt zu Vererbungsregeln?

1 Antwort

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Im Buch steht außerdem auch nichts Relevantes.

Das bezweifle ich aber. Im Buch steht auf jeden Fall, was du wissen musst. Vielleicht erklärt an anderen Beispielen, aber erklärt wird es ganz bestimmt.

Es geht um einen dihybriden Erbgang, d.h. es werden zwei unterschiedliche Merkmale betrachtet. In diesem Fall Fellfarbe (schwarz oder braun) und Fellmuster (gescheckt oder ungescheckt). Außerdem weißt du, dass jedes Merkmal einem dominant-rezessiven Erbgang folgt. Dominante Allele werden immer mit einem Großbuchstaben abgekürzt, rezessive mit dem zugehörigen Kleinbuchstaben. Damit solltest du schon einmal in der Lage sein festzustellen, welches Merkmal (schwarz oder braun sowie gescheckt oder ungescheckt) dominant vererbt wird, wenn du dir die Geno- und Phänotypen der P-Generation einmal anschaust.

Beim Vervollständigen des Erbschemas hast du einen Fehler beim Bilden der Gameten gemacht, der zieht sich durch die ganze Aufgabe, deshalb kann es nicht aufgehen.

Bedenke, dass normale Körperzellen diploid sind. Das bedeutet, dass jedes Chromosom doppelt als Chromosomenpaar vorhanden ist und damit natürlich auch jedes Gen, das auf diesem Chromosom liegt. Die verschiedenen Varianten dieses Gens, Allele genannt, können auf beiden Chromosomen identisch sein (wir nennen das Homozygotie oder Reinerbigkeit), sie können aber auch verschieden sein (dann sprechen wir von Heterozygotie oder Mischerbigkeit). Der Phänotyp gemischterbiger Individuen hängt ab von der Art des Erbgangs. Bei dominant-rezessiven Erbgängen (wie in unserem Fall) haben heterozygote Individuen den Phänotyp des jeweils dominanten Allels.

Wir können außerdem davon ausgehen, dass die beiden Merkmale ungekoppelt sind, d.h. unabhängig voneinander vererbt werden. Das heißt nichts anderes als dass das Gen für Merkmal 1 (Fellfarbe) und das Gen für Merkmal 2 (Fellmuster) auf unterschiedlichen Chromosomen liegt, nennen wir sie der Übersichtlichkeit halber mal Chromosom 1 und Chromosom 2. Ein Individuum mit dem Genotyp SSee hat also auf jedem seiner beiden Chromosomen 1 das Allel S für schwarzes Fell und auf jedem seiner beiden Chromosomen 2 das Allel e für geschecktes Fell.

Gameten (Geschlechtszellen) sind nun aber nicht diplo-, sondern haploid. Das heißt, von jedem Chromosomenpaar haben sie nur ein Chromosom, also ist auch jedes Gen nur ein Mal vorhanden und von diesem Gen kann folglich nur ein Allel vorhanden sein. Gameten haben also nur ein Mal Chromosom 1 und ein Mal Chromosom 2. Somit kann ein Individuum mit z.B. dem Genotyp SSee niemals Gameten mit SS und ee bilden, denn das hieße ja, dass z.B. die Gameten mit ee das Chromosom 2 doppelt hätten, Chromosom 1 hingegen gar nicht. Der korrekte haploide Chromosomensatz kann deshalb nur Se sein. Weil das Individuum auf beiden Loci reinerbig ist, ist auch nur diese Kombination möglich. Anders sähe das aus, wenn das Tier auf beiden Loci mischerbig wäre, also den Genotyp SsEe hätte. In diesem Fall gibt es vier unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten:SE, Se, sE und se.

Du beginnst deshalb, indem du zunächst einmal anhand der Genotypen aufschreibst, welche Gameten möglich sind. Anschließend kombinierst du die Gameten miteinander zu diploiden Zygoten. Aus der Kombination einer Geschlechtszelle Se mit einer Geschlechtszelle SE ergäbe sich z.B. der Genotyp SSeE. Anhand des Genotyps bestimmst du dann den Phänotyp. Ein Individuum mit dem Genotyp SSeE wäre beispielsweise einfarbig (E dominiert gegenüber e) und schwarz (das Individuum hat ja nur das Allel für schwarzes Fell). Entsprechend der Phänotypen malst du die Rinder dann bunt an, also entweder einfarbig oder gescheckt und schwarz oder braun.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Nachoz 
Beitragsersteller
 12.06.2023, 18:11

Danke!! Im Buch stehen nur die Mendelschen Regeln, zumindest auf der zugehörigen Seite. Deine Erklärung ist wahrscheinlich deutlich besser als die im Buch. Danke nochmals!!

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