Wie funktioniert das Geschäftsmodell beim Vertrieb von Gedenkmünzen?

3 Antworten

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Das Wichtigste für MDM und Co. ist natürlich, einen neuen Kunden zu gewinnen. Wer das Angebot annimmt, ist schon einmal an Münzen interessiert.

Dass Münzhandelshäuser unaufgefordert Waren senden, kenne ich nicht. Aber man kann sich Waren mit Rückgaberecht zuschicken lassen.

Der Kunde wird nun regelmäßig beworben und manchmal sogar beschenkt. Das Geschenk kann nun etwa ein Michel Münzkatalog für deutsche Eurogedenkmünzen sein, bei dem die Preise sehr überteuert dargestellt werden, was einerseits das Münzhandelshaus günstiger erscheinen lässt, andererseits eine tolle Wertsteigerung der Münzen vorgaukelt.

Das Argument Wertsteigerung ist dann auch der Hauptpfeiler der Werbung. Die einflatternden Angebote beinhalten nun Medaillen oder Münzen in geringen Auflagen oder guter Qualität mit angeblich hohem Wertsteigerungspotential. Und diese Münzen sind es, an denen das Unternehmen verdient. (Und möglicherweise am Zubehör, das mit der Zeit erforderlich wird.)

Insbesondere gewisse Pazifikinseln finden ungeahnte Anlässe, seltene Silbermünzen zu prägen, die dann in Deutschland vermarktet werden.

Aber auch ordentliche Staaten mischen da manchmal mit. So hat zum Beispiel die europäische Fußballmacht Vietnam 1988 eine Sondermünze zur Fußball-EM in Deutschland herausgebracht.


Der Händler investiert mit diesem Lockangebot in Deine Adresse, die er mit der Bestellung bekommt. Die durch solche Werbeaktionen gesammelten Adressen werden dann mit für MDM lukrativen Angeboten z.B. Gedenkmedaillen beworben. Oftmals ist es sogar so, dass Du unaufgefordert unbestellte und dann überteuerte Ware, bspw. Gedenkmedaillen als "Abo" zugesendet bekommst. Dazu gibt's dann meist noch für 20 Euro das "Vorzugsabo" des "Deutschen Münzenmagazins" oder so ähnlich, einer Werbezeitschrift.

Ganz gut wird das Geschäftsmodell des Teleshoppings in folgendem Video erklärt ;-)

http://www.southpark.de/alle-episoden/s16e02-wer-hat-zuerst-gerochen


PeVau 
Beitragsersteller
 31.01.2016, 21:02

Ja, so versteht man endlich Wirtschaft. ;-))

4

Man lockt mit solchen Angeboten die Kunden an. Wenn die Gesellschaft eine 20.--€ Münze für 20.--€ an den Kunden quasi tauscht, dann hat sie daran nichts verdient.

Du erhältst aber ständig mit gut illustrierten Prospekten Angebote über Münzen die angeblich ordentliche Wertsteigerungen vorgeben. Die Münzen sind in allen Fällen weit überteuert und werden niemals eine größere Wertsteigerung erfahren.

Darin liegt das Geschäft dieser Gesellschaften, z. B. MDM.

Da wird z. B mit einer Sonderprägung 5.--€ Münze mit diesem Polymerring geworben, die man für 54.55 € bekommt. Große Wertsteigerung, geringe Prägeanzahl usw., so wird das dann beschrieben und damit geworben.

Diesen Wert von 54.55 € wird diese Münze die nur einen Nennwert von 5.--€ hat, niemals erreichen.

Da ist es schon für einen Münzensammler besser, wenn er sich darüber informiert, wo er diese Neuprägungen günstiger bekommt.

Ich habe mich mit meiner Bank in Verbindung gesetzt und angefragt, ob ich Neuprägungen bekommen kann. Man hat mir zugesagt. Allerdings kann ich nicht jede Neuprägung bekommen, aber die aktuellen mit 5.--€, 10.--€ oder 20.--€ und diese zum Nennwert, ohne einen Aufschlag. Meist ist dann für die Kunden die Münzen sammeln, jeweils nur 1 Münze zu bekommen. Manche Kunden holen aber die bestellten Münzen nicht ab und so kann man auch mal mehrere Münzen von dieser Prägung bekommen.

Immer wenn neue Münzen bei der Bank ankommen werde ich angerufen. Man reserviert für mich die Bestellung.

Da spart man jede Menge Geld, anstatt bei überteuerten Münzhandelsgesellschaften zu kaufen.

Die verkaufen auch Gedenkmünzen ohne Nennwert. Diese kann man vergessen, weil das im Grunde wertloses Zeugs ist für das man viel Geld bezahlen muss.

Aber damit wird neben den Abo`s jede Menge Geld verdient.