Wie findet man seinen eigenen Weg, obwohl man fast fertig mit dem Studium ist?

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Hey Pfirsich,

ich kann dich gut verstehen. Man hat oft durch Bekannte oder einfach die Gesselschaft das Gefühl, diesen oder jenen Weg einschlagen zu müssen. Dabei wird dann künstlich Stress gemacht und so verliert man das Gefühl dafür, was man eigentlich will.

Dennoch finde es gut dass du den Master trotzdem noch fertig stellen möchtest. Du hast jetzt so viel Arbeit darein gesteckt und vorallem wenn deine Noten passen sollte das ja kein Problem sein.

Ich würde dir empfehlen einfach mal Praktika zu machen bzw. vorher Firmen rauszusuchen, die sich mit Datascience befassen. Da DL und ML gerade sehr modern ist und überall Leute mit Datascience Kenntnissen gesucht werden solltest du auf jedenfall was finden. Viele Firmen wie z.B. DeepL, BMW, VW.... bieten heutzutage sogar an, dass du vollkommen von zuhause arbeiten könntest. Also nur falls du wegen deiner Introvertiertheit angst haben solltest. Ansonsten würde ich dir empfehlen lieber Vorort zu arbeiten und so das Team bzw. deine Abteilung besser kennenzulernen.

Das Arbeiten an sich ist dann was vollkommen anderes zum Studium und das ist auch den Unternehmen klar. Deshalb bekommst du in den meisten Unternehmen (Natürlich ab einer gewissen Größe) auch eine recht lange einarbeitungszeit wo dich jemand betreuen wird.

Du kannst aber natürlich auch einfach richtig anfangen zu arbeiten. Falls du merkst, das es das nicht ist, kannst du immer noch kündigen. Aber ich bin mir sicher, dass du wenn du erstmal arbeitest, selber Geld verdienst und dir eine schöne Wohnung gönnen kanst, sehr schnell das Gefühl bekommen wirst, selber dein Leben im Griff zu haben und selbst entscheiden zu können wo es mit dir hingeht.

Mir ging es damals im Studium nicht anders und dann habe ich entschieden abzubrechen und eine Ausbildung zu machen. Seitdem geht es mir Prima. Ich vermisse zwar die freie Zeit vom Studium aber ich weiß jetzt wofür ich lerne bzw. motiviere ich mich jetzt selbst bestimmte Themen zu lernen um einfach state of the art zu sein, wie man so schön sagt. Ich bereue es ein wenig den Bachelor nicht doch noch mitgenommen zu haben aber das Arbeiten an sich ist deutlich schöner als das viel zu schulische Studium, wo ich nur ein paar Schlüsselkompetenzen selbst wählen konnte aber sonst in einem festen von anderen bestimmten Programm mitmachen musste.

Vielleicht hilfts dir ja :) viel Glück und Erfolg wünsche ich dir

LG

DonQuijotte


Pfirsich1994 
Beitragsersteller
 03.08.2021, 10:26

Da fühlt man sich wirklich verstanden. Danke dafür.

Ein Schlüsselpunkt war für mich, dass niemand darauf geschaut hat, ob ich überhaupt zufrieden bin mit dem, was ich mache. Es wurde einfach erwartet.

Vielleicht kannst du den Bachelor ja noch parallel zur Arbeit machen? Es ist nie zu spät sich ein Ziel zu setzen und darauf hinzuarbeiten, das spüre ich auch für mein Leben :)

Dann hast du den Bachelor für dich alleine gemacht.

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DonQuijotte972  03.08.2021, 14:34
@Pfirsich1994

Danke :) das habe ich auch schon überlegt. Ich denke mit meinen heutigen Erfahrungen würde ich das ganze auch mit ganz anderen Augen sehen. So direkt nach der Schule war's einfach das falsche für mich.
Ich liebeugle generell gerade damit verschiedene Lehrgänge als Abend Unterricht von zuhause zu machen. Habe schon echt Bock und wenn das gut geht und mein Arbeitgeber mich dabei unterstützt ist der Bachelor danach vielleicht noch dran :)

Ein Schlüsselpunkt war für mich, dass niemand darauf geschaut hat, ob ich überhaupt zufrieden bin mit dem, was ich mache. Es wurde einfach erwartet.

Genau so ging es mir auch und vielen meiner Freunde auch. Das Problem ist einfach, dass man in der Schule einfach schon früher zeit bekommen sollte, selbst Entscheidungen zu treffen bzw. sich mehr damit auseinanderzusetzen was einem wirklich liegt, worauf man Bock hat... Durch den fließenden Übergang zwischen Schule und Studium wird man oft darein geschmissen bzw. folgt man schnell den Pfad den andere für einen sehen und merkt gar nicht, dass man frei wählen und bestimmen kann.
Dazu kommt, dass man seinen Eltern viel lieber erzählt was sie hören wollen und das alles gut läuft. Man bekommt das Gefühl, dass es schlecht wäre zuzugeben, dass das einfach nicht das richtige für einen ist. Dabei ist das ein wirklich wichtiger Schritt und zeigt vielmehr das man nun gänzlich erwachsen ist :)

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Pfirsich1994 
Beitragsersteller
 03.08.2021, 18:12
@DonQuijotte972
Dazu kommt, dass man seinen Eltern viel lieber erzählt was sie hören wollen und das alles gut läuft. Man bekommt das Gefühl, dass es schlecht wäre zuzugeben, dass das einfach nicht das richtige für einen ist. Dabei ist das ein wirklich wichtiger Schritt und zeigt vielmehr das man nun gänzlich erwachsen ist :)

Das stimmt absolut! Meine Eltern nerven mich leider weiter aber entsprechend muss ich mich für mein eigenes Wohl distanzieren.

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