Wie entstehen messbare Unterschiede zwischen den Schnabellängen von Darwinfinken?

4 Antworten

Damit das geht, muss es erst einmal eine natürliche Variation in der Schnabellänge geben. Nicht alle Finken dürfen die gleiche Schnabellänge haben, sondern es muss in der Population größere und kleinere und mittelgroße Schnäbel geben. Die Ursache für die Variabilität sind ständige Rekombination und das Auftreten neuer Allele aufgrund von Mutationen.

Zum zweiten wirkt die natürliche Selektion auf alle Individuen einer Finkenpopulation. Sie übt einen so genannten Selektionsdruck aus, dem einige besser standhalten als ihre Artgenossen. Damit ist gemeint, dass einige Individuen mit ihren Merkmalen besser in ihrer jeweiligen Umgebung zurechtkommen als andere. Sie sind angepasster an ihre Umwelt und haben daher einen höheren Überlebenserfolg. Wer wiederum länger lebt, hat mehr Chancen zur Fotpflanzung und wird seine Allele, welche ja das für ihn vorteilhafte Merkmal bewirken, mit großer Wahrscheinlichkeit an seine Nachkommen vererben, die dann ebenfalls dieses Merkmal ausbilden. Stellen wir uns vor, dass sich auf einer Insel das Futterangebot ändert. Wenn es z. B. nur noch kleinere Samen gibt, werden Vögel im Vorteil sein, deren Schnäbel klein und spitz und ideal zum Aufpicken kleiner Sämereien geeignet sind, während Vögel mit großem Schnabel diese Samen nicht verwerten können.

Und schließlich muss es noch zur Isolation kommen. Wenn ein Lebensraum verschiedene ökologische Nischen bietet, z. B. ein breites Nahrungsspektrum, werden sich Finken mit kleinem Schnabel bevorzugt dort aufhalten, wo es kleine Samen gibt. Großschnäbelige Vögel halten sich dort auf, wo es große Samen gibt und treffen daher mit großer Wahrscheinlichkeit eher auf Artgenossen, die ebenfalls einen großen Schnabel haben. Mit der Zeit kann das dazu führen, dass sich unterschiedliche Populationen ausbilden, die sich nicht mehr untereinander kreuzen. Es sind neue Arten entstanden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Spontan würde ich davon ausgehen, dass das Nahrungsangebot für eine isolierte Population diejenigen Exemplare bevorzugt, die längere/kürzere Schnäbel haben und so die Samen oder was auch immer einer bevorzugten Pflanzenart besser aus ihren Hülsen bekommen oder knacken können. Folglich sind diese Exemplare besser genährt, gesünder, leben länger und produzieren mehr Nachwuchs. Somit wird die andere Art nach und nach aus dem Genpool verdrängt.

1. Verändertes Nahrungsangebot

2. Eventuelle Konkurenz um Nahrung

Google mal nach den Phänomen Adaptive Radiation .

da sollte alles beantwortet werden