Wie bzw was war das Selbstverständniss der SED?

5 Antworten

So wie Harald2000 das schon gesagt hat: Sie waren die einzige Partei in der DDR und hatten deshalb die Macht. Durch Überwachung (durch die Stasi) konnten sie sicherstellen, dass diese Macht erhalten bleibt, alles im Sinne des Sozialismus.

Auf der anderen Seite stand die SED unter Einfluss der Sowjetunion, das bedeutet, sie hat nur ausgeführt, was die KPdSU (Partei in der Sowjetunion) beschlossen hat.

Deshalb haben sie auch versucht, möglichst jede Flucht aus der DDR zu verhindern.

Sie selbst sagten aber, das die DDR eine "freie Demokratie" ist. Demokratie und Sozialismus widersprechen sich, sie haben es den Leuten aber als Demokratie präsentiert, um besser da zu stehen (es gab auch Wahlen, allerdings eine Einheitsliste, wosurch das egal ist).

Selbst Egon Krenz, der Leiter des Politbüros der SED war, hat gesagt, sie sei eine Demokratie.

Also sry ist ein bisschen lang geworden, aber zusammenfassend kann gesagt werden: Sie wollten, dass der Sozialismus den Sieg im Kalten Krieg erringt, sahen sich aber als freie Demokratie, da dies sich in ihrem Verständis nicht widersprochen hat.


Eeernaa  03.05.2016, 22:59

Hoffe, das war jetzt nicht zu verworren...

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Huckebein  04.05.2016, 08:29

Sie waren die einzige Partei in der DDR und hatten deshalb die Macht.

Nur zur Richtigstellung: Diese Parteien gab es auch noch:

Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD)
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)
Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD)
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDPD)

Alles andere zu kommentieren wäre sinnlos.

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Eeernaa  04.05.2016, 11:06
@Huckebein

Aber durch die Einheitsliste waren die Chancenlos... Ist meine persönlich Meinung

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PeVau  04.05.2016, 11:12
@Eeernaa

Es ging bei den Wahlen in der DDR ja auch nicht um Verhältniswahlen, mit denen die Stärke der einzelnen Parteien und Massenorganisationen in der Volkskammer und den anderen Vertretungen bestimmt wurde. Die Stärke der einzelnen Fraktionen war festgelegt entsprechend ihrem Anteil in der Bevölkerung. Die verschiedenen Parteien und Massenorganisationen galten dabei als Vertreter der verschiedenen Bevölkerungsschichten.

Deshalb gab es die Einheitsliste, auf der die Kandidaten - nicht die Parteien und Massenorganisationen - gewählt wurden.

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Eeernaa  04.05.2016, 11:14
@PeVau

Und genau das war der Fehler! SED wird auch Einheitspartei genannt, klar gab es andere, aber die SED hatte die Macht

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PeVau  04.05.2016, 11:48
@Eeernaa

Die SED hieß Einheitspartei, weil sie aus dem Zusammenschluss von SPD und KPD hervorging und nach ihrem Verständnis somit die organisatorische Spaltung der Arbeiterklasse überwunden hatte.

Ja, natürlich hatte die SED die Macht. Um die Begründung der führenden Rolle bzw. für die Macht der SED zu verstehen, musst du dich von den Vorstellungen trennen, die man dir hier über Demokratie beigebracht hat. Die SED war sich schon darüber bewusst, dass in einer Diktatur des Proletariats andere unterdrückt werden. In ihrem Verständnis war aber die Diktatur der Mehrheit über die Minderheit allemal demokratischer, als eine Diktatur der Minderheit über die Mehrheit.

Nach ihrem Verständnis war Kapitalismus eine Diktatur der Minderheit über die Mehrheit, woran Parlamentswahlen herzlich wenig ändern. Denn Macht gründet sich nicht auf Wahlergebnisse, sondern letztendlich auf der Verfügungsgewalt über die Wirtschaft.

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666Phoenix  05.05.2016, 09:08
@Eeernaa

Doch "Eeemaa", Du behauptest weiter oben:

"So wie Harald2000 das schon gesagt hat: Sie waren die einzige Partei in der DDR und hatten deshalb die Macht. Durch Überwachung (durch die Stasi) konnten sie sicherstellen, dass diese Macht erhalten bleibt, alles im Sinne des Sozialismus.

Auf der anderen Seite stand die SED unter Einfluss der Sowjetunion, das bedeutet, sie hat nur ausgeführt, was die KPdSU (Partei in der Sowjetunion) beschlossen hat.

Deshalb haben sie auch versucht, möglichst jede Flucht aus der DDR zu verhindern.

Sie selbst sagten aber, das die DDR eine "freie Demokratie" ist. Demokratie und Sozialismus widersprechen sich, sie haben es den Leuten aber als Demokratie präsentiert, um besser da zu stehen (es gab auch Wahlen, allerdings eine Einheitsliste, wosurch das egal ist).

Selbst Egon Krenz, der Leiter des Politbüros der SED war, hat gesagt, sie sei eine Demokratie...."

Und das ist etwas komplett anderes, als Dir hier PeVau und Huckebein erklären.

Nur am Rande und als kleiner Hinweis für die Verworrenheit in Deinem "Wissen" und deinen Ansichten: 

es gab die Funktion "Leiter des Politbüros der SED" nicht! 

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Das Selbstverständnis der SED war, den Staat kompromisslos zu beherrschen. Walter Ulbricht sagte angeblich schon 1945: "
"Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben."

Da die SED ihre stalinistische Prägung in den 45 Jahren ihrer Existenz nie ablegen konnte und deshalb aus der Regierung heraus sich nicht reformieren konnte, musste erst ein Staat zusammenbrechen, damit daraus eine halbwegs brauchbare Partei entstehen konnte.

Heute ist übrigens ein guter Tag für den demokratischen Sozialismus. Die meistgehasste Person in der DDR ist heute im Alter von 89 Jahren gestorben.

Margot Honecker wird hoffentlich genauso schnell aus dem Bewußtsein der Menschen verschwinden wie einst Hilde Benjamin.

Die SED verstand sich als bewusstester Teil und revolutionäre Vorhut der Arbeiterklasse, die beim Aufbau des Sozialismus die Führung übernehmen muss, weil sie mit dem Marxismus-Leninismus über die wissenschaftliche Theorie dieses Aufbaus verfügt.

Als Vorhut der Arbeiterklasse und damit als ihr Bestandteil verstand sie sich als Vertreter der Arbeiterklasse, die die Diktatur des Proletariats zu verwirklichen hat, was als einziger Weg zum Aufbau des Sozialismus und Übergangs zum Kommunismus verstanden wurde.


PeVau  04.05.2016, 11:25

Das Lied der Partei mag heute natürlich ein wenig seltsam anmuten. Vielleicht hilft es, wenn ich (Jahrgang 1964) berichten kann, dass dieses Lied in dem Zeitraum, in dem ich die DDR bewusst miterlebt habe, kaum eine Rolle spielte. Das Lied wurde nach der Wende aus der Mottenkiste wieder hervorgekramt, um mit Häme über die DDR herzuziehen.

Der apodiktische Behauptung, die in dem Refrain aufgestellt wird, entspringt dem Gedanken, dass die verschiedenen Positionen und Haltungen der Partei Ergebnis eines innerparteilichen, demokratischen Meinungsbildungsprozesses sei, der auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus quasi die Weisheit der Massen widerspiegelt.

Man muss sich jetzt nicht darüber streiten, ob das tatsächlich so war.

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Sie nannte sich selber Avantgarde der Arbeiterklasse. Sie meinte das sie alle Bedürfnisse des Volkes befriedigen könnte. Daher wäre eine Opposition überflüssig .Im Lied die Partei hat immer Recht... das bezieht sich im gesamten Text: wer gegen Ausbeuterei und Unrecht kämpft hat immer Recht. Nur war das so: wer meinte es wäre in der DDR Dies oder Jenes an Unrecht war weg vom Fenster leider. Aus meiner ehemaligen Klasse waren 2 bei der Stasi inhaftiert das ist schon bemerkenswert.

Der Sozialismus wird siegen ! Die Partei, die Partei, die hat immer Recht ...