Wie beten eigentlich Juden und was sagen sie?
Christen falten die Hände Moslems halten die Hände mit der Handfläche nach oben. Aber was machen Juden?
3 Antworten
Juden machen nichts besonderes mit den Händen wenn sie beten, meistens haben sie ein Gebetsbuch in den Händen, man kann aber natürlich auch ohne ein Buch beten. Einige Gebete muss man stehend sagen, und manchmal verbeugt man sich.
Gebete finden 3x täglich statt. Nach Möglichkeit sollten 10 jüdische Männer (13 Jahre alt und älter) anwesend sein (gewisse Gebete kann man nur sagen, wenn 10 Männer anwesend sind, auch um aus der Torah vorzulesen müssen 10 Männer anwesend sein.).
Die Gebete sind auf hebräisch, kurze Abschnitte auch auf aramäisch. Sie bestehen aus Segenssprüchen, Psalmen, Auszügen aus der Torah (s. "shma Israel") und aus anderen Schriften. Ein wichtiger teil des Gebetes sind die "shmone essre" (18-Gebet).
An gewissen Tagen (Shabbat, Feiertag, Neumond, Montag, Donnerstag) wird aus der Torah vorgelesen. Für Shabbat gibt es jede Woche einen anderen Abschnitt, so dass innerhalb eines Jahres die ganze Torah fortlaufend durchgelesen wird.
Gebetet wird meist sitzend, und gewisse Gebete stehend, gewisse Gebete stehend und in Richtung Jerusalem/Tempel schauend. Hingekniet wird praktisch nicht, ausser ganz kurz an den hohen Feiertagen. Als der Tempel noch stand kam es vor, dass die dort Betenden sich an gewissen Stellen auf den Boden warfen, aber heute, wo der Tempel nicht steht wird das nicht praktiziert.
http://www.religionen-entdecken.de/eure_fragen/wie-beten-juden
Wie beten Juden?Für das Morgen-Gebet legen Männer morgens die Gebetsriemen und den Gebetsschal an.
Die Riemen heißen Tefillin, der Schal Tallit. Außerdem haben Männer beim Beten die Kippa auf dem Kopf. Das Käppchen ist ein Zeichen der Ehrfurcht vor Gott. Viele Juden tragen es den ganzen Tag über.
In liberalen jüdischen Gemeinden tragen auch Frauen einen Gebetsschal und eine Kippa.
Viele Gebete werden aus dem Gebetbuch gelesen. Es ist auf Hebräisch geschrieben. Deshalb lernt jedes jüdische Kind diese Sprache, auch wenn es nicht in Israel aufwächst. Manche Juden schaukeln beim Beten mit dem Oberkörper vor und zurück.
Der Grund dafür steht in der Bibel in Ps. 35, 10: „Alle meine Gebeine sollen sagen: HERR, wer ist dir gleich?“ Das bedeutet, dass Juden mit ihrem ganzen Körper Gott loben wollen. Viele Juden finden diese Gebetshaltung sehr praktisch: Die Bewegungen des Körpers helfen ihnen beim Auswendiglernen.