Wie beliebt ist Deutschland wirklich?

10 Antworten

Ich würde Deutschland schon als beliebt bezeichnen. Wenn man Deutsche Ingenieure im Team hat, in Deutschland geforscht hat oder deutsche Produkte in seinem verwendet dann wird das gerne auch gesagt um den Kunden zu überzeugen.
Also technisch werden die deutschen noch als ziemlich fähig angesehen.

Es gibt bei uns eine relativ kleine Minderheit, die halten sich selbst für Götter.

 Denen ist einfach nicht beizubringen, dass sie nicht vergöttert sondern vera*rscht werden. Das ist allerdings auch kein Wunder, weil man dazu ein Mindestmaß an Verstand benötigt.

Aber das nur am Rande.

Jedenfalls sonnt sich diese Gruppe in dem vermeintlichen Gefühl und verbreitet dies als allgemeingültige Tatsache.

In Wirklichkeit sind aber auch Leute mit deutscher Staatsangehörigkeit nichts anderes als Menschen - wie alle anderen auch.

Eine etwas ältere Frage, aber da ich deutsch bin und im Ausland lebe und auch darüberhinaus einige Auslandserfahrungen aus „deutscher Perspektive“ habe, möchte ich etwas dazu schreiben. Dass uns diese „Vergötterung“ der Deutschen so auffällt liegt an einem ganz einfachen Grund: wir SIND deutsch und kriegen daher im Ausland primär die Reaktion auf Deutsche mit. In einem französischen Forum könnte genauso gut die Frage aufkommen, warum denn Franzosen so „vergöttert“ werden, in einem japanischen Forum warum Japaner so beliebt sind usw usf In den meisten Ländern werden Deutsche demnach nicht im Übermaß „vergöttert“, sondern uns legt sich das bloß so da. Aber kommen wir mal zu den Ländern, die du aufgeführt hast. Amerika: Sehr viele US-Amerikaner haben deutsche Vorfahren oder sogar noch Verwandte in Deutschland. Deutsch ist eine der Fremdsprachen, die am meisten in US-Amerikanischen Haushalten gesprochen wird. Demnach ist das Interesse sehr groß, wenn ihnen jemand aus der „Heimat der Vorfahren“ gegenübersteht. Mit „Vergöttern“ hat das jedoch nichts zu tun. Manchmal sogar eher im Gegenteil: so manche Amis lieben es uns wegen unserer Humorlosigkeit, Spießigkeit und Biersucht auf die Schippe zu nehmen (das ist aber in den meisten Fällen spaßig gemeint und sollte nie zu ernst genommen werden). Kommen wir zu Japan: in Japan genießen Westler im Allgemeinen einen wirklich sehr guten Ruf. Deutschland nochmal im speziellen, weil es in manchen Kreisen als „das Japan Europas“ gilt (da beide Nationen für Tugenden, wie Fleiß, Disziplin, Pünktlichkeit usw stehen). Außerdem waren einige der Gebiete, die heute Deutschland sind in der japanischen Geschichte oft ein Vorbild für Japan in Hinsicht auf Fortschritt und Entwicklung. Das schwingt wohl noch bis heute nach und prägt den guten Ruf von Deutschland in Japan noch immer. Aber ob man in dem Fall von „Vergötterung“ sprechen kann... na ich weiß nicht. Alles in allem würde ich sagen: als Deutsche(r) kann man erhobenen Hauptes durch die Welt gehen und wirklich nur sehr selten reagiert jemand negativ auf uns wegen der Herkunft. Aber das gilt nicht nur für Deutsche, sondern auch für einige Leute von anderer Herkunft.

Das ist sicher wegen unserer ruhmreichen Vergangenheit mit 40 Millionen Toten und dem Holocaust im 1000jährigem Reich


hutten52  23.02.2017, 16:01

Ein durchschnittlicher Russe oder Franzose verzeiht uns das eher als die Kameraden von der deutsche Antifa. Ist wirklich so. 

Aus der Sicht Japans, die Leute die Deutschland nur aus der Beschreibung/Reisekatalog/-führer kennt ist Deutschland "toll" und "bewundernswert". "Vergöttert" wird Deutschland oder deren Bevölkerung allerdings nicht - und ich habe schon viele Japaner (auch verrückte) getroffen; keiner setzt Deutschland auf das Level.

Im Gegenteil: die Japaner unter meinen Bekannten, die einige Zeit in Deutschland verbracht haben und Deutschland bzw Deutsche näher kennenlernen durften, haben eine gewisse Ablehnung gegen die Kultur. Die Direktheit und der Mangel gegenseitiger Rücksichtnahme in der deutschen Kultur schreckt sehr ab.

Grüße aus Tokyo
Johannes

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Japanologe; Lebensmittelpunkt in Tokyo

UTurnRush  09.01.2019, 20:17

Für einen Japaner, der zum ersten Mal in Deutschland/Österreich etc. ist, ist das wohl ein Kulturschock:) wie Johannes schrieb, einem die eigene Meinung an den Kopf geworfen zubekommen ist nicht wirklich angenehm, wenn man bisher in Japan gelebt hat:)