Wie aufhören über das eigene Verhalten ständig nachzudenken?
Am Abend bzw. auch im Laufe des Tages muss ich oft an Situationen denken, die mir im Laufe des Tages wiederfahren sind oder aber auch an ältere Geschehnisse. Ich denke darüber nach warum ich so und so gehandelt/gedacht/geredet habe. Die Gedanken über mein eigenes Verhalten beanspruchen so viel "Platz" in meine Kopf, dass ich mit dem Schreiben eines Tagebuches angefangen hatte. Jeden Tag denke ich an dies und jenes. Irgendwie komme ich nicht mehr davon los, weil ich der Meinung bin, dass ich mich und die anderen dadurch besser verstehen kann, auf der anderen Seite schränkt es mich auch ein, weil man sich zu sehr alles Gedanken machen und es einen nicht weiterbringt.. Hat dieses Vorgehen in der Psychologie eine Bezeichnung und wie kann man unbekümmerter Leben?
8 Antworten
Vielleicht würde Dir eine Entspannungstechnik helfen, den Kopf leerer zu bekommen.
Ich meditiere täglich und es hilft.
Und Tagebuch schreiben ist auch schon mal eine gute Idee: Das hilft, die Gedanken sinnvoll zu Ende zu führen und besser zu ordnen.
Bewegung kann auch gut helfen. Beim Wandern z.B. kommen die Gedanken sehr gut zur Ruhe.
du bist ein ganz normaler mensch...
würdest du das nicht tun, säßest du vor dem supermarkt und würdest mit deinen kumpels gespräche führen, deren inhalt du am nächsten tag nicht mehr erinnern könntest
Du bist ein Mensch, der viel reflektiert, und so belastend es für dich sein mag, an sich ist es doch gar keine schlechte Sache; das Nachdenken kann dich weiterbringen, wenn du es sinnvoll einsetzt. Du schreibst, und das ist auf jeden Fall schon eine super Methode, die ewigen Gedankengänge kontrolliert und geordnet ablaufen zu lassen. Du möchtest dich selber besser verstehen, dann versuche dies auch, versuche, deine vielen Fragen auch wirklich zu beantworten. Warum habe ich so und so gehandelt? Was stört mich daran? Was gefällt mir daran? Was kann ich zukünftig besser machen? Gerade bei wiederkehrenden Grübeleien über immer das selbe Ereignis aus der Vergangeheit, mit dem ich irgendwo unzufrieden bin, hilft es mir, mich mit mir selber auszusöhnen. Zu sagen (oder eben zu schreiben): na gut, da habe ich nicht gut gehandelt, ich habe so und so doof angeredet, habe etwas vergessen, war unaufmerksam. Das war nicht gut, aber ich war halt schlecht draf, die Aufgabe war anspruchsvoll etc. Es ist jetzt okay. Und jedesmal, wenn ich wieder anfange über diese Sache nachzudenken, sage ich zu mir, das hatten "wir" schon geklärt. Manchmal ist es auch ein echtes Wir, denn wenn andere an der Situation beteiligt waren, kann ich es auch mit ihnen durchgehen, ich kann mich zum Beispiel für etwas entschuldigen oder auch jemandem die Meinung sagen, dass ich etwas nicht in Ordnung fand, und gut ist. Mein Zauberwort: Sortieren!
Hi
soweit ich weis hat jeder Mensch diese Phase mal, um sich über seine eigene Identität bewusst zu werden.
Meiner Meinung nach bringt es nichts, den Versuch zu starten etwas zwanghaft loswerden zu wollen. Sondern du solltest viel mehr dich auf die Gedanken anderer versuchen zu konzentrieren. Das mag anfangs schwer sein, aber du wirst mit der Zeit merken,dass es vielen geht wie dir. Je mehr du etwas bekämpfst, um so größer ist die Gefahr das du zudem wirst, was du nicht sein willst, weil du dich zuviel damit beschäftigst.
Mein Rat ist daher an dich, dass Ganze locker angehen zu lassen. Deine Gefühle brauchen ihre Zeit für um wieder Ordnung in dein emotionales Chaos zu bekommen.
Gruß Xfire89
Reflektieren über das eigene Verhalten ist in jedem Fall eine wichtige Sache. Du siehst, wo du anders handeln hättest können, und überlegst, warum du es hier nicht getan hast. Die Folgen deines Verhaltens zeigen sich erst später, und auch hier kannst du draus lernen. Das berühmte Lehrgeld zahlen, wie man so sagt. Spontane unüberlegte Menschentypen fallen vielleicht schneller rein, haben aber auch manchmal sehr viel mehr Spaß. Sie halten sich nicht an Regeln, denken nicht lange nach, greifen zu. Das Leben erscheint für sie viel leichter und sie agieren unbekümmert so weiter. Ob sie deshalb glücklicher sind? Auch für sie gilt, dass jedes Handeln Folgen hat, die weit reichend sein können, die heute verursachen, was dich morgen einholen könnte. Du agierst anders, du machst dir viele Gedanken, du schreibst die Dinge auf. Schreiben hilft mir auch gegen Ängste und weckt Erinnerungen und auch wenn manche Gegebenheiten aufgeschrieben noch schlimmer erscheinen, du wirst die Gefühle erst mal los, du befreist deinen Kopf. Spiele mit anderen Möglichkeiten, wenn du dich entscheiden sollst, stelle Alternativen auf, überlege die Folgen, was wäre wenn...aber verstrick dich nicht zu tief, denn Entscheiden ist immer schwierig, muss aber manchmal auch schnell sein. So wie du bist, wie du die Dinge angehst, das bist eben du und du machst es richtig oder falsch, bleibst aber immer du selbst!