Weshalb kann die RNA den Zellkern verlassen aber die DNA nicht?

2 Antworten

Der Zellkern mit seiner Membran ist ja eine Neuentwicklung gegenüber den Prokryoten, bei denen sich die DNA im Cytoplasma befindet.

Es bringt Vorteile, dass die DNA, d.h. die gesamte Bibliothek mit der Anweisung für den Bau des Organismus, geschützt im Zellkern bleibt und jeweils nur die Kopie mit der Information für ein bestimmtes Protein den Zellkern verlässt.

Die DNA im Zellkern liegt nicht frei vor, sondern ist an Proteine gebunden, die dafür sorgen, dass sie im Zellkern bleibt.

Kernporen sind nicht einfach nur Löcher durch die Moleküle bestimmter Größe hindurchpassen, sondern sind komplex aufgebaute Strukturen, die den Transport von Molekülen genau regulieren können. Es findet sogar eine Kontrolle der Qualität der mRNA statt.

https://www.uni-heidelberg.de/uni/presse/RuCa1_98/hurt.htm

Die Kernporen sind so beschaffen, dass der DNA-Doppelstrang nicht raus kann, die reife mRNA (die ja einzelsträngig und deshalb sehr viel flexibler ist) aber schon - sicherlich gibt es dabei noch Transportmechanismen, die aktiv die mRNA heraus-transportieren. Auch die ja sehr großen Ribosomen werden offensichtlich im Zellkern aus ribosomaler RNA und ribosomalen Proteinen zumindest zum Teil aufgebaut und dann trotz ihrer gewaltigen Größe aus dem Zellkern heraustransportiert.

Es ist für Eukaryonten, zum Beispiel wegen der Krebs-Gefahr, sehr wichtig, dass die Zahl der Mutationen in der DNA extrem klein bleibt. Im Zytoplasma finden jedoch sehr viele biochemische Reaktionen statt, die Mutationen auslösen können. Der erwachsene Mensch hat ca. 10 hoch 13 Zellen, also bereits wenn der allerwinzigste Teil von ihnen zu Krebszellen würden, kann das, nämlich wenn das Immunsystem darauf nicht oder zu spät aufmerksam wird, zu Krebs führen !!