Weshalb ist die Ein-Gen-ein-Enzym-Hypothese nicht uneingeschränkt gültig?

4 Antworten

Moin,

das hängt damit zusammen, dass ein Enzym ein funktionsfähiges Protein mit einer bestimmten Aufgabe ist. Es gibt aber codierende Abschnitte auf der DNA (Gene), die vielleicht nur einen Teil eines funktionierenden Enzyms liefern, so dass erst das Zusammenspiel verschiedener Gene ein funktionierendes Enzym ergeben. Andererseits wurde festgestellt, dass auch öfters nichtcodierende Bereiche transkribiert werden (was mit der Genregulation zusammenhängt). Es ist also beileibe nicht immer so, dass die Transkription eines DNA-Abschnitts zu einer mRNA führt, die dann in einer Translation ein Enzym ergibt.

Etwas weniger "verpflichtend" ist die Formulierung, dass ein Gen zu einem Polypeptid führt (Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese), aber auch das stimmt offenbar nicht immer (siehe oben) oder gilt nicht für jede Transkription.

Die Gen-Definition (und die damit verbundene Vorstellung, was ein Gen ist), wurde seit der Einführung des Begriffs stets erweitert, verändert oder an neueste Erkenntnisse angepasst.

Genetiker haben sich zuletzt auf folgende Definition geeinigt:

»Ein Gen ist eine Vereinigung genomischer Sequenzen, die einen zusammenhängenden Satz von eventuell überlappenden funktionellen Produkten codieren.«

was so allgemein gehalten ist, dass man auch sagen könnte, ein Gen ist ein Abschnitt von Basensequenzen auf der DNA, das beim Ablesen unterschiedliche Folgen hat.

LG von der Waterkant

So ganz auf'm Stand bin ich da nicht, kenne auch das Experiment nicht. Aber ein Blick auf das (alternative) Spleißen der RNA ist bei dieser Frage Pflicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alternatives_Splei%C3%9Fen

Woher ich das weiß:Recherche

Nicht jedes Gen codiert für ein Enzym. Auch andere Peptide/Proteine und diverese RNAs sind in Genen codiert.

Also ein enzym ist auch ein schneideenzym das das plasmid vom ribosom trennt.