Wesensveränderung durch kiffen? Was kann ich tun?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kann Dir nicht raten, wie Du Dich ihm gegenüber verhalten solltest, das steht mir nicht zu. Die Einsicht, damit aufzuhören, muss von ihm selbst kommen. Es kann sein, dass es ihm dafür erst richtig "schlecht" gehen muss, bis er seine Lage von selbst begreift. Mir ist es so ergangen. Ich wurde psychotisch, manisch und anschließend depressiv. Kiffen verändert nicht nur die Wahrnehmung, sondern es leidet auch mit der Zeit das Selbstbild. Es kann Soziophobie und vllt. auch andere Ängste auslösen. Das logische Denken wird behindert und man überschätzt sich selbst. Es kann so wirken, dass sich der betroffene selbst mehr und mehr isoliert und abkapselt. Dauer-Kiffer sind nur schwer zu ertragen und stelle für ihr Umfeld eine Belastung dar. Außerdem kann es so weit kommen, dass der Kiffer auf seinem "Trip" urplötzlich ausrastet und gewalttäig wird oder sich völlig unnormal verhält. Wenn keine Einsicht von ihm selbst kommt, und er für sich oder andere eine echte Gefahr darstellen sollte, kann er in die Notaufnahme der Psychiatrie eingewiesen werden. Ein stationärer Klinikaufenthalt mit Entzug und anschließender Langzeittherapie ist sicherlich angebracht. Viel Glück!


fpmai 
Beitragsersteller
 13.11.2013, 15:31

Ich danke Dir für diese sehr ausführliche Antwort!

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Als Grund für die Wesensveränderung des seit ca. 4 Jahren kiffenden Erwachsenen, sehe ich das Kiffen selbst. Dies dürfte sich vermutlich wieder legen, auch wenn der THC Konsum nicht aufgegeben wird. Es erfordert einiges an Gewöhnung, mit der bekifft veränderte Wahrnehmung so umgehen zu können, dass diese inspirierend positiv umgesetzt werden kann. Bisher ist es dem obig beschriebenem THC Konsumenten nicht gelungen, diese seit 4 Jahren veränderten Geisteszustände positiv nach außen zu tragen. Außerdem ziehe ich Konsum in zu hohen Dosen als Ursache für sein genervtes Verhalten in Betracht. Wer sich am Tag mehrere Gramms reinpfeift, ist in der Regel häufiger genervt, antriebslos und trägt seine Apathie und Genervtheit daraufhin z.B. mit provokanten Aussagen nach außen. Die Genervtheit tritt vor allem auf, wenn zum Frühstück bereits große Mengen THC konsumiert wurden, dann mehrstündig pausiert wird. Sobald die Wirkung abgeklungen ist, wird zunächst alles als "irgendwie kakke" empfunden. Da macht sich die Schwester mit ihrem Freund doch optimal als Gereiztheitablassinstrument!

Ich würde mir an fpmais Stelle nicht zu viele Gedanken machen, mit ihrem Bruder scheint doch alles halb so schlimm zu sein, vom Kiffen ist schließlich noch niemand gestorben. Dein Bruder wird durchs Kiffen indirekt in eine 2. Pubertät versetzt, wenn er da raus ist, wird er vermutlich geistig erweiterter sein, als wenn er niemals gekifft hätte.

Die Grundvoraussetzung für mein Geschriebenes, ist die Annahme, dass auf sämtliche Drogen, abgesehen vom Nikotin und Coffein, verzichtet wurde! Wenn er sich LSD, Pilze und sonstiges verabreicht hat, könnte die Ausgangslage doch wesentlich schlimmerer Natur sein.

Cannabis ist wahrscheinlich nämlich eigentlich gar keine Droge, was aus folgendem hervorgehen wird:

Rauschgift ist ein absolut identisches Synonym für Droge. Kann es denn möglich sein, dass ein Stoff, egal in welcher Dosis jener verabreicht wurde, niemals tödlich wirkt und trotzdem ein Gift ist? Ich würde diese Frage klar mit NEIN beantworten, denn worin soll denn dann bitte die Giftigkeit bestehen? Für meine Wenigkeit kann der Begriff Gift nur zulässig angewendet werden, sofern eine gewisse Höhe der Dosis zwangsläufig tödlich wirkt. Diese Voraussetzungen erfüllt das THC nicht, somit handelt es sich nicht um ein Rauschgift, und selbstverständlich ebenso wenig um das obig genannte Synonym.

P.S.:

Es gibt manche Menschen, die generell nicht auf THC "klakommen", daher ist alternativ in Betracht zu ziehen, dass dein Bruder einer dieser mit naturgegebenem Pech behafteten Personen sein könnte. Jene kiffen in den meisten Fällen allerdings keine 4 Jahre, sondern hören freiwillig vorher auf.

Zeig deinem Bruder doch mal diesen Thread hier, dann wird er sich wohl über das Thema mit dir auseinandersetzen MÜSSEN.


Lackinger  26.11.2013, 16:19

Kiffen greift übrigens das Kurzzeitgedächtnis an, dies ist ein triftiger Grund es wenigstens einzuschränken.

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Mmh dass es am gras liegt ist weit hergeholt, vill. hat er auch andere probleme. Du solltest ihn fragen ob er was hat (schlecht geht), es kann sein das ihn was zur last liegt.

Sei doch die Person bei der er sich "ausheulen" kann. Probier es!

Und versuch dabei ein bisschen die mutterrolle zu spielen, also zart sein.

Erstmal : Wie alt bist du ? Denn das spielt eine entscheidende Rolle für deine Glaubwürdigkeit usw... Weißt du sicher, dass dein Bruder zurzeit noch raucht ? Seit wann ist er so aggressiv und fühlt sich angegriffen ? Könnte nämlich auch sein, dass er entweder damit aufhört gerade oder eine (durch's Joint rauchen verursachte) Nikotinabhängigkeit verkraftet. In beiden Fällen kann er sehr starke Stimmungschwankungen haben, allerdings muss das alles nicht zutreffen. Vergewissere dich, ob er noch raucht usw... und wenn ja, dann können da immer noch andere Probleme existieren, das weiß man nie, vor allem wenn man mit jemandem ein angespanntes Verhältnis hat. Vielleicht wäre ein klärendes Gespräch endlich mal angebracht, indem du ihm sagst, dass er dich beleidigt mit seinen Aussagen und dann kannst du gleich fragen warum er so gereizt ist. Das ist doch eigentlich das Offensichtlichste. Und was bitte geht mit eurer Mutter ab ?? Wenn sie dir nicht glaubt dann beweise es ihr !


fpmai 
Beitragsersteller
 03.01.2014, 18:44

sorry für die späte antwort, ich bin 25 und wohne wie mein bruder auch seit jahren nicht mehr zu hause. Ich habe zu Ende studiert und jetzt eine gute Arbeit gefunden, also denke ich nicht dass meine Glaubwürdigkeit in Frage steht. Und ja mein Bruder raucht noch, das weiß ich genau.

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Was du tun kanst: Suchtberatungsstelle aufsuchen, zzgl. psychiatrische Abklärung, vermutl. stationäre Entwöhnungsmaßnahme (ggf. ist diese auch ambulant möglich, aber eher nicht, denke ich), danach Selbsthilfegruppenbesuche und ambulante Suchttherapie (mind. 1 Jahr).


fpmai 
Beitragsersteller
 13.11.2013, 15:17

Danke, ich weiß das sowas möglich ist. Das Problem ist, dass weder mein Bruder noch meine Mutter (die von den Drogen nie was mitbekommen hat) zugeben würden, dass er ein Problem hat. Meine Mutter spielt sowieso seit Jahren heile Welt, also würde es für sie nichtmal in Frage kommen ihn in eine Therapie zu schicken wenn sie davon wüsste. Ich kann da irgendwie nichts machen ohne als Buhmann für wirklich jeden dazustehen. Den Kontakt mit meinem Bruder dafür zu riskieren wäre von jetztigen Standpunkt kein Drama mehr, aber ich weiß meine Mutter würde den Kontakt abbrechen, wenn ich irgendwas in die Richtung probieren würde

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MSPriv  13.11.2013, 15:21
@fpmai

Dann kannst du nichts machen. Das ist seine alleinige Verantwortung. Sorry.

Wenn es dich sehr belastet, such eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken auf.

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