Werte ablesen heizung mit einem verdunsterröhrchen?

2 Antworten

Da nur über Antwort Bilder möglich sind mache ich das über eine neue Antwort btr zu Deinem Kommentar

Kapillarheizkostenverteiler – rechts die Vorjahreskapillare, links die Verbrauchskapillare mit zwei Skalen; die linke Skala ist die Kontrollskala, die rechte zeigt den Verbrauch; in ihrem oberen Teil (oberhalb des Nullpunkts) sieht man zwölf Striche für die Kaltverdunstung (Das zu dem Bild)

Heizkostenverteiler nach dem VerdunstungsprinzipBearbeiten

Beim Heizkostenverteiler nach dem Verdunstungsprinzip liegt ein mit einer Flüssigkeit gefülltes oben offenes Glasröhrchen am Rückenteil an. Je nach Temperatur verdunstet die Messflüssigkeit schneller oder langsamer. Die Menge der verdunsteten Flüssigkeit bildet den Messwert. Auf dem Vorderteil des Heizkostenverteilers ist eine Skala angebracht, mit der man den Messwert durch ein Fenster ablesen kann.

Als Messflüssigkeit eignen sich Flüssigkeiten, die so langsam verdunsten, dass der Vorrat im Heizkostenverteiler auch bei hoher Heizkörpertemperatur für ein Jahr sicher ausreicht, z. B. Benzoesäuremethylester oder 1-Hexanol. Die Messflüssigkeit verdunstet in geringem Maße auch bei Raumtemperatur, wenn der Heizkörper kalt ist, etwa im Sommer. Zum Ausgleich für diese sogenannte Kaltverdunstung wird das Messröhrchen über den Nullpunkt der Skala hinaus befüllt. Durch die Kaltverdunstung kann es in seltenen Fällen zu Fehlmessungen kommen, wenn sie in den einzelnen Wohnungen bedingt durch andere Wärmequellen, z. B. Sonneneinstrahlung, große Unterschiede aufweist.

Kapillarheizkostenverteiler – rechts die Vorjahreskapillare, links die Verbrauchskapillare mit zwei Skalen; die linke Skala ist die Kontrollskala, die rechte zeigt den Verbrauch; in ihrem oberen Teil (oberhalb des Nullpunkts) sieht man zwölf Striche für die Kaltverdunstung

Bei der jährlichen Hauptablesung wird das Röhrchen durch ein neu befülltes ersetzt. Bei einigen Geräten kann das Röhrchen auch verschlossen und zur Beweissicherung ein weiteres Jahr im Heizkostenverteiler aufbewahrt werden. Ein Vergleich zwischen Vorjahr und laufendem Jahr ist damit aber nicht möglich, weil es sich nicht um physikalische Einheiten handelt und sich der Preis je Einheit erst bei der Heizkostenabrechnung ergibt. Zur besseren Unterscheidung wird die Messflüssigkeit in jedem Jahr mit einem anderen Farbstoff versehen.

Für moderne Niedertemperaturheizungen mit mittleren Auslegungsheizmediumtemperaturen unter 60 °C sind normale Heizkostenverteiler nach dem Verdunstungsprinzip (Klasse A nach EN 835) nicht zugelassen, da ihre Messgenauigkeit dafür nicht ausreicht. Das ist besonders dann zu beachten, wenn das Gebäude nachträglich isoliert und mit einem neuen Heizkessel ausgerüstet wird, weil dann die ursprüngliche Auslegungstemperatur nicht mehr erreicht wird.

KapillarheizkostenverteilerBearbeiten

Ist der Durchmesser des Röhrchens sehr gering (Kapillare), so spricht man vom Kapillarheizkostenverteiler. Kapillarheizkostenverteiler benötigen weniger von der humantoxikologisch umstrittenen Messflüssigkeit und reichen wegen ihrer längeren Skala und dem geringeren Ablesefehler, der bei herkömmlichen Verdunstern durch Kapillaraszension auftritt, von ihrer Genauigkeit an elektronische Heizkostenverteiler heran, sind jedoch preiswerter als diese. Sie arbeiten meist mit der Messflüssigkeit 1-Hexanol und sind dann für mittlere Auslegungsheizmediumtemperaturen ab 55 °C und höher zugelassen (Klasse B nach EN 835).


andie61  02.12.2017, 20:51

Es gehen hier offenbar keine Bilder mehr,tut mir leid.

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suztruder 
Beitragsersteller
 02.12.2017, 21:00

Das klingt nach Vollprofi und ist für mich sehr lehrreich. (Selbst die dümmste Kuh lernt immer noch was dazu) Leider geht es ein bischen an meinem Problem vorbei. Es ist nur EIN Röhrchen und die Skalen sind geprägte Striche im Plastekorpus. Leider bin ich hier ganz neu sonst würde ich Dir ein Foto schicken. Diese Teile sind hier im Mietshaus 1995 beim Neubau verbaut wurden. Also schon sehr betagt.

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andie61  02.12.2017, 21:14
@suztruder

Dann ist das alte Röhrchen nicht sichbar untergebracht,aber es muss immer ein Jahr aufgehoben werden,selber was daraus errechnen wie den Verbraiuch kann man gar nicht.

Ein Heizkostenverteiler (HKV) ist ein Gerät zur verbrauchsabhängigen Berechnung von Heizkosten. Er ist kein Messgerät, sondern ein Erfassungsgerät, weil er – anders als z. B. ein Wärmezähler – keine Wärmemenge misst, sondern lediglich unspezifische Einheiten liefert, die die zeitliche Summierung der Temperatur(differenz) widerspiegeln. Erst durch Faktoren, die sich aus Art und Abmessung der Heizkörper ergeben, lässt sich ein Wärmemengenverbrauch herleiten. Letztlich werden durch Verhältnisrechnung der Erfassungsergebnisse mehrerer gleichartiger Heizkostenverteiler in der Heizkostenabrechnung die individuellen Heizkosten der einzelnen Nutzer ermittelt.

FunktionsprinzipBearbeiten

Durch die Erwärmung des Heizkörpers erwärmt sich auch das Rückenteil. Die Temperatur (bzw. die Temperaturdifferenz zur Raumtemperatur bei elektronischen Zweifühlergeräten) wird über die Heizperiode (ein Jahr laut Heizkostenverordnung) integriert und bildet so den Messwert. Da die abgegebene Wärmemenge auch von der Größe und Bauart des Heizkörpers und vom Wärmeübergang zwischen Heizkörper und Heizkostenverteiler abhängt, wird der Messwert jedes Heizkörpers mit einem individuellen Faktor multipliziert.

Das kann in der Heizkostenabrechnung geschehen. Man spricht dann von einer Einheitsskala, weil jeder Heizkostenverteiler mit der gleichen Skala ausgestattet ist. Sind hingegen die Heizkostenverteiler an unterschiedlichen Heizkörpern mit unterschiedlichen Skalen, sogenannten Produktskalen ausgestattet, erfolgt keine Umrechnung, weil der Faktor durch die Wahl der Skala bereits berücksichtigt ist. Bei elektronischen Heizkostenverteilern erreicht man die Skalierung durch eine Programmierung. Die Bestimmung des Bewertungsfaktors findet im Rahmen der Montage des Heizkostenverteilers statt. Dazu wird der Hersteller und Typ des Heizkörpers − soweit möglich − bestimmt und ein Aufmaß genommen. Das führt zur Heizkörperleistung als erstem Teil des Bewertungsfaktors. Anschließend wird der Faktor noch durch den sogenannten Kc-Wert korrigiert, welcher den Wärmeübergang zwischen Heizmedium, letztlich dem Heizkörper, und Heizkostenverteiler beschreibt. Die Heizkörperbewertung setzt die Kenntnis genauer Daten über den eingesetzten Heizkostenverteiler und den Heizkörper voraus, die in umfangreichen Mess- und Versuchsreihen gewonnen werden.

Neben der Einheits- oder Produktskala haben einige Heizkostenverteiler eine zusätzliche Kontrollskala. Diese ist anders geteilt und dient dazu, Ablesefehler festzustellen.

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suztruder 
Beitragsersteller
 04.12.2017, 00:14

Hallo. Danke für den umfangreichen Beitrag. Da ich hier völlig neu bin kannst Du mir vielleicht einen Tip geben wie ich Dir ein Foto von diesem verflixten Teil schicken kann. Danke und schönen Abend noch.

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andie61  04.12.2017, 19:14
@suztruder

Das scheint hier momentan nicht zu funktionieren,ich kann in Antworten momentan auch keine Bilder einfügen,aber Du kannst es ja mal als Antwort versuchen,wenn es bei Dir klappt dann teile es mir bitte hier über Kommentar mit dann bekomme ich  den Hinweis zu dem Kommentar in Mitteilungen.

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Du kannst die Stricherl ablesen, aber was sie bedeuten und was sie kosten, das ergibt sich erst, wenn die Ablesung aller Verbraucher vorliegt und man die gesamte zugeführte Energiemenge kennt.