Werden Sünden auch vergeben wenn man sie vorsätzlich begeht und geplant hat hinterher um vergebung zu bitten?

7 Antworten

glaub ich nicht,

es muss dir ja leidtun dass du es gemacht hast. Wenn du sogar weißt dass es falsch ist solltest du es erst recht nicht machen und dann auch erst recht nicht um vergebung bitten..

Das könnte knapp werden (Mt.12,31).

Aber David wurde vergeben (2.Sam.12,7.13).

Woher ich das weiß:Recherche

Ja, aber nur dann, wenn Du auch bereust, solches geplant zu haben. Reue bedeutet, wärest Du in derselben Situation nochmals, sich für das Gute zu entscheiden.

Du musst also den gesamten Plan ernsthaft und ehrlich bereuen - und das ist schwerer, wenn Du die Reue vorher eingeplant hast, denn dann muss ehrlich und ernsthaft der Plan bereut werden. Du darfst also nicht bereuen, weil Du es geplant hast, sondern weil Du den Plan verwirfst.

Erst einmal, schon allein seine Sünden öffentlich zu machen ist es eine Sünde, da man sie geheim halten muss

Grundsätzlich begeht man Sünden nicht unabsichtlich, sondern Sünden im allgemein kommen aus der Intention einer Person, die diese Sache von sich selber aus tun möchte.

Abû Huraira berichtete: "Der Gesandte Allâhs (Friede und Segen auf ihm) sagte: "Jedem Mitglied meiner Gemeinschaft wird vergeben, außer denen, die ihre Sünden preis geben. Ein Beispiel dafür ist das eines Mannes, der nachts eine Sünde begeht, die Allâh daraufhin vergibt, doch geht er am nächsten Morgen hinaus und verkündet (zu den Leuten): "Ich beging letzte Nacht die und die Sünde ." – wo es doch Allâh verborgen hielt! Nachts verbarg Allâh die Sünde, doch am Morgen zerriss er den Vorhang, mit dem ihn Allâh umhüllte." (Al-Buchâri und Muslim)

Shaykh al-Islam Ibn Taymiyah sagte:

Der Prophet (Friede und Segen Allahs seien auf ihm) hat uns gesagt, dass Allah alles vergibt, was einem Menschen durch den Kopf geht, solange er nicht darüber spricht. Es wird also ein Unterschied gemacht zwischen Gedanken, die einem durch den Kopf gehen, und Worten, die man spricht. Und er sagte uns, dass er nicht für einen flüchtigen Gedanken getadelt wird, solange er ihn nicht ausspricht. Gemeint ist, wenn er ihn nicht mit der Zunge ausspricht, so der Konsens der Gelehrten.

Zitat Ende aus Majmoo' al-Fatawa.

Allah sagt uns, dass wir uns von der Sünde fernhalten sollen, denn sie ist ein böser Weg. Aber da wir Menschen sind, neigen wir dazu, zu sündigen, weshalb Allah bei der Reue viel Gnade walten lässt. Wenn man bereut, muss man jedoch dieses Kriterium befolgen:

  1. Das Aufgeben der Sünde
  2. Sich fest vornehmen, diese Sünde nie wieder zu begehen
  3. Die Sünde aufrichtig bereuen
  4. Wenn die Sünde die Unterdrückung eines anderes beinhaltet, muss das Recht der Person zurückgegeben werden und der Sünder muss den Geschädigten um Vergebung bitten.

Der Prophet Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Jeder Nachkomme Adams begeht Fehler und die besten Fehlerbegehenden sind die Reumütigen.“ (At-Tirmidhî). Al-Albânî stufte diesen Hadîth als hasan ein.

Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: »Jeder glaubende Muslim begeht von Zeit zu Zeit eine Sünde oder ständig eine Sünde, von der er nicht ablässt, bis er das Diesseits verlässt. Der glaubende Muslim wurde wahrhaftig so erschaffen, dass er geprüft wird, bereut, vergisst und, wenn er erinnert wird, sich wieder erinnert.‘“ (At-Tabarâni)

Sure 42 Vers 25

Er ist es, Der die Reue von Seinen Dienern annimmt und die Missetaten verzeiht. Und Er weiß, was ihr tut.

Sure 25 Vers 70

außer demjenigen, der bereut, glaubt und rechtschaffene Werke tut; jenen wird Allah ihre bösen Taten gegen gute eintauschen; und Allah ist stets Allvergebend und Barmherzig.

Sure 39 Vers 53

,,Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allâhs Barmherzigkeit. Gewiss, Allâh vergibt alle Sünden. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige."

Zur Vergebung gehört auch Buße, was nichts mit Bußwerken zu tun hat, sondern "Änderung der Gesinnung" bedeutet. Es geht also darum, zu versuchen, diese Sünden nicht mehr zu tun und sich zu verbessern.

Dazu sieht Gott unser Herz an. Wir können Ihm also nichts vormachen:

  • "Denn [der HERR] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an!" (1. Samuel 16,7b).

Denn das Ziel ist, möglichst nicht zu sündigen. Wenn wir aber sündigen, gibt es Vergebung in Jesus Christus:

  • "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).