Wer versteht diesen Witz über den damaligen Sozialismus?

6 Antworten

mir fällt da der prager frühling ein, aufstand de rstudenten. zu den anderen jahreszeiten gibt es sicher auch entsprechendes

Die 4 Hauptfeinde des Sozialismus können natürlich nur die 4 Jahreszeiten sein, denn die kann man ja nicht verändern. Soll heißen, man lenkt vom eigenen Versagen ab bzw. weiteren Faktoren. Immer wieder lenkt Politik in allen Ländern von Fehlern oder Problemen ab, indem es neue Probleme (er)findet oder aufbauscht.

Tatsächlich hat der Zusammenbruch der DDR ganz viele und sehr verschiedene Gründe. Ich nenne nur einige davon:

1. Marx meint, jeder tut was er kann und jeder bekommt, was er braucht. Fakt ist, dass viele Menschen sobald ihnen die Wohltaten "hineingeblasen" werden, eben nicht mehr tun, was sie leisten könnten. Fakt ist ebenso, dass die Gier des Menschen etwa so groß ist wie seine "Dummheit". Er nimmt mehr als er selbst leistet und ihm selbst sind die Folgen egal. (Haben aber jetzt auch bei uns mit der Klimadebatte.)

2. Die Führung des "Arbeiter- und Bauernstaates" hatte wie im Westen ja auch, oft nur sehr wenig mit Beruf und Arbeit zu tun. Ein Leben als Berufspolitiker oder Revolutionär verspricht noch keine Fähigkeit zur Problemlösung. Und da besonders in der DDR eine "Elite" von Minderbegabten regierte - bis hin zum Debilenalter - kam die Unfähigkeit zu Veränderungen hinzu.

3. Tatsächlich gab es aber auch äußere Bedingungen, die die DDR nicht ändern konnte. Die Steinkohle- und Erzgebiete Deutschlands lagen in Oberschlesien (hatten sich die Polen gekrallt), im Saarland (hatte sich wie nach dem 1. WK Frankreich gekrallt) dass allerdings 1955 wieder zur BRD kam (da ging es aber schon langsam bergab. Das Ruhrgebiet blieb bei der BRD und war einer der Aufbaumotoren. Der DDR blieb der größte Braunkohlenabbau der Welt. Braunkohle ist gegenüber Steinkohle "minderwertiger" Plunder.

4. Die Siegermächte hatten vereinbart, dass sich jeder aus seinem Besatzungsgebiet bedient für seine Kriegsverluste. Das gebeutelte Polin hatte ja nun, wie schon 1920 weitere Gebiete Deutschlands erhalten (z.B. Oberschlesien) und vertrieben dort die Deutsche Bevölkerung. Die Facharbeiter in OS mussten allerdings bleiben. Die Landarbeiter kamen zuerst in die DDR (manche zogen dann weiter nach Westen). Russland hatte ja die größten Verluste erlitten und griff so zu. Es war nicht nur der Abbau ganzer Betriebe und des zweiten Eisenbahngleises. Die DDR musste an Russland alle Waren zum Preisniveau von 1938 liefern. Die Herstellungskosten waren meist deutlich höher. Die BRD dagegen konnte davon profitieren, dass die USA der große politische und wirtschaftliche Gewinner beider Weltkriege war. Kein Krieg im eigenen Land, dafür Gläubiger fast der gesamten Welt. Da kam Schotter rein und der Marschall-Plan half natürlich Westeuropa als Anschubfinanzierung (aber vor allem wieder der Wirtschaft in den USA).

  1. Wie so oft in der Geschichte erpressten die USA den Ostblock - so auch die DDR - mit "Embargos". So kam die DDR an viele Produkte nur auf "illegalem" Wege, da die USA - wie heute ja auch - Embargobrecher "bestraften". Illegal heiß immer teuer. Wenn ich selbst keinen Stahl habe, dann muss der Trabbi halt eine Karosse aus Baumwolle und Kunststoff haben. Diese Notlösung hatte im Westen der Lloyd 400, schon der 600er Alexander TS hatte dann Stahlblech drum. Auch alle Produkte, die militärisch genutzt werden könnten (und das sind ja nun viele), waren unter Embargo. Natürlich Computertechnik. Die DDR hatte so ein eigenes System für die Umgehung des Embargos. Die Firma KoKom mit Schalk-Golodkowski sorgte für Nachschub. An diesen Geschäften verdiente sich im Westen manch einer eine "goldene Nase" und in der DDR waren Milliarden dafür "gebunkert". Fehlte natürlich woanders und war zum Teil nach der Wende verschwunden.
  2. Die DDR brauchte also dringend Devisen = Westgeld. Der "offizielle" Wert der Mark (Ost) zur DM war 1 : 4. Man lieferte trotzdem zu absoluten Dumpingpreisen Waren in Richtung Westen. So brachten es die MZ-Motorräder auf beachtliche Stückzahlen. Ich kaufte 1972 bei Neckermann die neue 250er und zahlte 2390 DM. In der DDR kostete das Teil 4900 Mark, bei Löhnen die damals etwa bei der Hälfte des Westniveaus lagen. Salamanderschuhe kamen nicht aus Kornwestheim, sondern aus Sachsen. 80% der Socken kamen damals (nein, noch nicht aus China), aber halt aus Premnitz (DDR).
  3. Die DDR subventionierte alles sehr hoch, was den "Werktätigen Massen" gut tun könnte. (Wir sind gerade dabei auf diesem Gebiet die DDR einzuholen bzw. zu überholen). Eine 3-Zimmer-Wohnung konnte so mit einem Mietpreis von 30 Mark bewohnt werden und das war die Miete incl. Strom und Wasser. War der Hausbesitzer Privatmann, konnte er davon natürlich nichts, aber auch gar nicht am Haus machen. Er schoss sein Geld zu. Straßenbahnkarten für 30 Pfennig sind ja "voll Kosten deckend". Oder??? Wir wollen hier nun den ÖPNV völlig gratis anbieten. Durch die Subvention von Verbrauchsgütern kamen natürlich hordenweise Menschen aus Polen, CSSR oder auch der BRD und kauften halt dort für kleines Geld die Läden leer. Wenn man als Westler dann auch noch das schwarz umgetauschte Geld mit 4 : 1 benutzte, musste man den Kram nur heil über die Grenze bringen. (So kaufte meine Mutter im Juli 1989 den wunderbaren Grabstein für meinen Vater mit Inschrift für 250 Mark Ost = ???)
  4. Trotz verschiedener West-Kredite (an denen bestimmte "Vermittler" ja ihre Provisionen verdienten), kam die DDR immer mehr ins Minus, da das Sozialprodukt deutlich weniger stieg als die ausufernden Subventionen.
  5. Ja, der DDR liefen die Fachkräfte weg. Nach heute machen überzeugte meiner Familie den Vorwurf, dass nach der "vom Staat bezahlten" Ausbildung wir 1953 den Weg "Go West" antraten. Der Mauerbau war zwar ein unmenschliches Schurkenstück, aber aus Sitz der allwissenden Staatsführung deshalb "alternativlos".
  6. Nach einem Treffen von Gorbi und seinem Außenminister mit Kohl und Genscher 1987 hörte ich eine Radiomeldung, in der Gescher darum bat, die Wiedervereinigung jetzt nicht zu verreden. Kam nur einmal, danach wohl Nachrichtensperre.
  7. 1987 gab die Bundesbank ihren Bunker in Cochem auf und verbrannte 30 Mrd. DM Ersatzgeld für Krisenzeiten, 1987 wurde eine Sammelstelle für DDR-Verbrechen aufgelöst.
  8. 1989 flüchteten viele DDR-Bürger über Nachbarländer in die DDR. Der Kessel kochte. Neiiiiin, wir hatten damit rein gar nichts zu tun. Da der olde Depp = Honecker die Warnungen Gorbis nicht erfasste, war dann halt nach der 40 Jahrfeier der DDR "Schichtende".
  9. Immerhin durfte "Honni" mit 3 Millionen Westmark nach Chile fliehen, dicke Rente aus der Bundeskasse beziehen etc.

Die Stasiakten sind bis heute nur zu Teilen einsehbar, weil die Bundesregierung nicht die lächerliche 10 Millionen DM ausgibt für das Computerprogramm, dass die Aktenschnipsel automatisch wieder einliest. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

(Zur Erheiterung nach dem trocken Brot der kürzeste DDR-Witz: Dr. Honecker!)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ist doch ganz einfach. Die Jahreszeiten machen was sie wollen und nicht das was angeordnet wird. Somit sind sie Feinde.