Welches Wirtschaftsstudium ist nicht überlaufen?


13.09.2020, 09:54

Kann auch eine Mischform sein. Wie z. B Wirtschaftsingenieur, Wirtschaftsinformatik

5 Antworten

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Das kann man so nur sehr schwer beantworten.

Zum einen ist die Anzahl der Studenten gar nicht so wichtig. Wichtig ist das Verhältnis von Absolventen zum Bedarf. Wenn 10.000 Leute Fach A studieren und 100 Leute Fach B, dann können trotzdem die Leute aus Fach A bessere Jobaussichten haben als die aus Fach B, weil es für A-ler 20.000 offene Stellen gibt und für B-ler nur 10.

Außerdem liegen zwischen Studienaufnahme und Jobsuche liegen ja so knapp vier Jahre, und in diesen vier Jahren kann sich viel ändern. Ich habe Finanz-Schwerpunkt studiert und zu Anfang meines Studiums wurden die kaum gesucht. Wenn ich da auf Messen o.ä. mit Firmenvertretern sprach, dann suchten die alle händeringend nach Absolventen mit Schwerpunkten wie Projektmanagement oder Marketing. Finanzen wurde da eher mit "naja, vielleicht als Ersatz wenn mal einer in Rente geht" abgehakt. Als ich einige Jahre später mit dem Studium fertig war, waren die Leute mit Finanz-Schwerpunkt derartig rar und gesucht, dass einige meiner Kommilitonen schon vor dem Abschluss ihren ersten Arbeitsvertrag hatten.

Wenn Du dich in der Studienwahl nach dem richtest, was momentan als gesucht beschrieben wird, kann es sein dass Du in vier bis fünf Jahren in einer Absolventenschwemme steckst, weil sich heute alle auf die Studiengänge stürzen, die als "begehrt und man bekommt sofort einen Job" beschrieben werden. Das nennt man dann Schweinezyklus.

Meine Empfehlung ist immer: Sich Dir den Schwerpunkt der deinen Interessen und Fähigkeiten entspricht. Wenn Du (z.B.) ein introvertierter Analytiker bist, macht ein Studium mit Schwerpunkt Marketing oder Personalwesen keinen Sinn, weil Du da keine guten Ergebnisse bringen wirst.

Kein einziger Wirtschaftsstudiengang ist "überlaufen", das ist nur in den ersten Semestern so, die Master-AbsolventenInnen, die man für jahrelange Arbeit in EINEM Unternehmen gebrauchen kann, sind eher wenige! Und die `Karriere des Lebens´ fordert auch ´mal Kündigungen oder sogar Berufswechsel.

(PS: Wir haben neuen Nachbarn seit August. `Kündigung wegen des Virus´, sagte sie als ehemalig angestellte Wirtschaftspsychologin, das sei nicht so schlimm, weil sie schon immer als Heilpraktikerin in Praxisgemeinschaft nebenbei gearbeitet hätte, das versuche sie `jetzt auszubauen´. Ihr Ehemann sei Oberstudienrat am Gymnasium. Sie haben eine Tochter, sei an der `Mittelschule´.)

Auch das ist einer der Gründe, weshalb sich so viele WirtschaftlerInnen als EinzelunternehmerInnen (z.B. Marketing, Unternehmensberatung, Steuerberatung) versuchen, weil es in den Teams und Abteilungen viel zu viele `Geringgeeignete´ gibt.

Eher Spezialstudiengänge wie Taxation etc.. Taxation ist BWL mit Schwerpunkt Steuern! Dann vielleicht Wirtschaftswissenschaften. Die Fernuni Hagen lässt derzeit wohl noch jeden zu.

In BWL an den Unis kann man alles vergessen. Fast immer ein N.C. im 1,x Bereich.

Mach doch einfach was du willst 😅 wenn du gut bist und Spaß hast dann kriegst du locker nen Job