Welches Buchklassiker muss man gelesen haben?

17 Antworten

Zunächst einmal, das Bestechende an der klassischen Literatur ist in meinen Augen noch immer die Brillianz der Sprache. Reines unverfälschtes Deutsch. Man merkt da, daß es gar nicht nötig ist, Unmengen von Fremdwörtern oder Anglizismen in Texte einzubauen. Natürlich finden sich darunter auch Bücher, die einen, wie man so sagt, nicht unbedingt vom Hocker reißt. Das ist dann aber doch der Zeitgeschichte geschuldet, genauso wie die Einordnung der Werke in das Spektrum der Literatur. Um nur ein Beispiel zu nehmen: Hans Fallada hat den Roman "Wer einmal aus dem Blechnapf frißt" geschrieben. Die Geschichte eines entlassenen Strafgefangenen im Hamburg der 20er Jahre, über seinen Weg zurück in ein normales Leben. Das Buch wurde von den Nazis wie viele andere verbrannt. Zur Zeit des Erscheinens fand niemand etwas Komisches daran, weil es genau beschrieb, vor welchen Problemen Menschen in einer solchen Situation stehen. Heute meint man dagegen, auch Komisches darin zu finden. Dieses Buch, genauso wie der Roman "Jeder stirbt für sich allein" sind in meinen Augen Klassiker. Und ich empfehle noch etwas: Bruno Apitz "Nackt unter Wölfen". Gerade wieder neu aufgelegt.


Alitarius  09.03.2021, 19:01

Ganz schön, wenn man es »realistisch« mag...

na dann schlage ich dir einfach ein paar "klassiker" vor, die ich wirklich großartig fand (ich schreibe dir die titel der deutschen übersetzungen dazu, wenn du eine fremdsprache gut beherrscht empfehle ich dir aber das original zu lesen! bei vielen autorInnen sind die bücher auch als beispiel zu verstehen, wenn es dir gefällt stöber einfach im werkverzeichnis und vertiefe dich auch noch in ihre anderen bücher)

klaus mann, mephisto

laurence sterne, leben und ansichten von tristram shandy, gentleman

virginia woolf, orlando

jonathan swift, gullivers reisen

albert camus, die pest

michail bulgakow, der meister und margarita

edgar allen poe, der bericht des arthur gordon pym (aber natürlich auch seine erzählungen & gedichte!)

walt whitman, die grashalme (lyrik!)

herman melville, barthleby der schreiber

james joyce, ulysses

oscar wilde, das bildnis des dorian gray

gustave flaubert, madame bovary

mary shelley, frankenstein

bram stoker, dracula

nikolai w. gogol, novellen

f.m. dostojewskij, die brüder karamasov

elias canetti, die blendung

georg büchner, woyzeck

gerhart hauptmann, die weber

heinrich heine, deutschland. ein wintermärchen.

jean paul, flegeljahre

ingeborg bachmann, malina

johann nestroy, freiheit in krähwinkel

i.a. gontscharow, oblomow

john steinbeck, tortilla flat

leon feuchtwanger, erfolg

robert musil, der mann ohne eigenschaften

alfred döblin, berlin alexanderplatz

heimito von doderer, die merowinger oder die totale familie

flann o'brien, der dritte polizist

wiliam shakespeare, (such dir was aus ;))

charles dickens, große erwartungen

franz kafka, amerika

joseph conrad, herz der finsternis

joseph heller, catch 22

george orwell, 1984 (aber auch seine anderen bücher - zT reportagen/autobiografisches sind sehr lesenswert!!!)

gabriel garcia marquez, hundert jahre einsamkeit

voltaire, candide oder der optimismus

kurt tucholsky, rehinsberg (und natürlich seine herrlichen "kolumnen", zeitungsartikel, gedichte, etc.)

bertolt brecht, die heilige johanna der schlachthäfe (u.a.)

erich maria remarque, im westen nichts neues

ernest hemingway, wem die stunde schlägt

stefan zweig, die schachnovelle (u.a.)

f. scott fitzgerald, der große gatsby

joseph roth, radetzkymarsch

anna seghers, das siebte kreuz

peter weiss, die ästhetik des widerstands

franz werfel, die vierzig tage des musa dagh

arthur schnitzler, leutnant gustl

-> ich hoffe, es ist etwas für dich dabei und wünsche dir eine spannende lektüre :)


Alitarius  09.03.2021, 19:03

Sehr gute auswahl, nur bachmann und feuchtwanger kannst du weglassen., wer die hl. johanna von brecht liest, muß masochist sein.

Ray Bradbury, Fahrenheit 451. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrenheit_451

Bradbury schreibt in einem schönen, poetischen Stil, der Roman ist nicht sehr lang, so 170 bis 180 Seiten.


Lala1003 
Beitragsersteller
 22.04.2012, 02:21

Danke für den Tipp ;)

Der Name der Rose - Umberto Eco, Momo - Michael Ende, 1984 - George Orwell, Babettes Fest - Tania Blixen, Der kleine Prinz - Antoine de Saint-Exupéry, Per Anhalter durch die Galaxis - Douglas Adams, Unten am Fluß - Richard Adams, Effi Briest - Theodor Fontane, Faust - Goethe, Walden Pond - Henry David Thoreau, die philosophischen Essays von Ralph Waldo Emerson.

Diese allgemein bekannten Bücher haben mir gut gefallen. Was dir davon gefällt, kann ich aber nicht wissen. Was ist ein Klassiker? Da scheiden sich die Geister...Auch Klassiker sind Geschmackssache: die einen lieben ein Buch und jemand anderem bedeutet es gar nichts - und das ist auch richtig so, denn Menschen sind verschieden; haben unterschiedliche Interessen und Gefühle. Ich find's blöd, Bücher nur zu lesen, weil möglichst viele Leute behaupten, das sei ein Klassiker, den man lesen und toll finden "müsse"....


Alitarius  09.03.2021, 19:01

Wirklich gute Auswahl!

Ob diese Bücher die Merkmale eines Klassikers erfüllen kann ich nicht sagen. Ich habe gerade damit angefangen Bücher von Hans Fallada zu lesen und bin zunehmend begeistert von den Geschichten. Viele seiner Bücher wurden auch mit bekannten Schauspielern verfilmt.

Also, wie wäre es z. B. mit:

  • Bauern, Bonzen und Bomben (1931)
  • Kleiner Mann – was nun? (1932)
  • Wer einmal aus dem Blechnapf frißt (1934)
  • Geschichten aus der Murkelei (1938, Märchen).
  • Der eiserne Gustav (1938)
  • Jeder stirbt für sich allein (Erstausgabe 1947)
  • Der Trinker. Erstausgabe 1950, (Manuskript von 1944).
  • Ein Mann will nach oben. 1953 (Fernsehverfilmung: Ein Mann will nach oben 1978).