Welches Buchklassiker muss man gelesen haben?
Hey meine Lieben,
ich bin auf der Suche nach tollen, wirklich lesenswerten Bücher. Ich kann mich zwar echt für neuere Literatur (wenn man es denn so nennen möchte) begeistern, bin aber auf der Suche nach "Klassikern". Zeitlose Bücher, die auch jetzt noch toll sind. Es muss keine deutsche Literatur sein. Als Beispiel, wonach ich denn Suche, liste ich euch mal ein paar Bücher auf:
- Der Vorleser (Bernhard Schlink)
- Buddenbrooks (Thomas Mann)
- Anna Karenina (Leo Tolstoy)
- Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (Thomas Mann)
- Ansichten eines Clowns (Heinrich Böll)
Ich suche schöne Bücher, von Autoren wie Goethe, Böll, Mann-Brüder, Brecht, Grass, was auch immer. Ich weiss, dass es die ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher gibt. Ich möchte jedoch nicht einfach ein Buch lesen, weil es ein Klassiker ist. Ich möchte mich da nicht durchquälen. Ich möchte ein tolles Buch lesen, das nebenbei auch ein Klassiker ist. Kennt jemand von euch ein tolles Buch, das mir vielleicht gefallen könnte? Ich habe schon viele Bücher, die ich als Klassiker kategorisiere, gelesen, und nun gehen mir langsam die Ideen aus. Für jeden Buchtipp bin ich sehr dankbar.
17 Antworten
Zunächst einmal, das Bestechende an der klassischen Literatur ist in meinen Augen noch immer die Brillianz der Sprache. Reines unverfälschtes Deutsch. Man merkt da, daß es gar nicht nötig ist, Unmengen von Fremdwörtern oder Anglizismen in Texte einzubauen. Natürlich finden sich darunter auch Bücher, die einen, wie man so sagt, nicht unbedingt vom Hocker reißt. Das ist dann aber doch der Zeitgeschichte geschuldet, genauso wie die Einordnung der Werke in das Spektrum der Literatur. Um nur ein Beispiel zu nehmen: Hans Fallada hat den Roman "Wer einmal aus dem Blechnapf frißt" geschrieben. Die Geschichte eines entlassenen Strafgefangenen im Hamburg der 20er Jahre, über seinen Weg zurück in ein normales Leben. Das Buch wurde von den Nazis wie viele andere verbrannt. Zur Zeit des Erscheinens fand niemand etwas Komisches daran, weil es genau beschrieb, vor welchen Problemen Menschen in einer solchen Situation stehen. Heute meint man dagegen, auch Komisches darin zu finden. Dieses Buch, genauso wie der Roman "Jeder stirbt für sich allein" sind in meinen Augen Klassiker. Und ich empfehle noch etwas: Bruno Apitz "Nackt unter Wölfen". Gerade wieder neu aufgelegt.
na dann schlage ich dir einfach ein paar "klassiker" vor, die ich wirklich großartig fand (ich schreibe dir die titel der deutschen übersetzungen dazu, wenn du eine fremdsprache gut beherrscht empfehle ich dir aber das original zu lesen! bei vielen autorInnen sind die bücher auch als beispiel zu verstehen, wenn es dir gefällt stöber einfach im werkverzeichnis und vertiefe dich auch noch in ihre anderen bücher)
klaus mann, mephisto
laurence sterne, leben und ansichten von tristram shandy, gentleman
virginia woolf, orlando
jonathan swift, gullivers reisen
albert camus, die pest
michail bulgakow, der meister und margarita
edgar allen poe, der bericht des arthur gordon pym (aber natürlich auch seine erzählungen & gedichte!)
walt whitman, die grashalme (lyrik!)
herman melville, barthleby der schreiber
james joyce, ulysses
oscar wilde, das bildnis des dorian gray
gustave flaubert, madame bovary
mary shelley, frankenstein
bram stoker, dracula
nikolai w. gogol, novellen
f.m. dostojewskij, die brüder karamasov
elias canetti, die blendung
georg büchner, woyzeck
gerhart hauptmann, die weber
heinrich heine, deutschland. ein wintermärchen.
jean paul, flegeljahre
ingeborg bachmann, malina
johann nestroy, freiheit in krähwinkel
i.a. gontscharow, oblomow
john steinbeck, tortilla flat
leon feuchtwanger, erfolg
robert musil, der mann ohne eigenschaften
alfred döblin, berlin alexanderplatz
heimito von doderer, die merowinger oder die totale familie
flann o'brien, der dritte polizist
wiliam shakespeare, (such dir was aus ;))
charles dickens, große erwartungen
franz kafka, amerika
joseph conrad, herz der finsternis
joseph heller, catch 22
george orwell, 1984 (aber auch seine anderen bücher - zT reportagen/autobiografisches sind sehr lesenswert!!!)
gabriel garcia marquez, hundert jahre einsamkeit
voltaire, candide oder der optimismus
kurt tucholsky, rehinsberg (und natürlich seine herrlichen "kolumnen", zeitungsartikel, gedichte, etc.)
bertolt brecht, die heilige johanna der schlachthäfe (u.a.)
erich maria remarque, im westen nichts neues
ernest hemingway, wem die stunde schlägt
stefan zweig, die schachnovelle (u.a.)
f. scott fitzgerald, der große gatsby
joseph roth, radetzkymarsch
anna seghers, das siebte kreuz
peter weiss, die ästhetik des widerstands
franz werfel, die vierzig tage des musa dagh
arthur schnitzler, leutnant gustl
-> ich hoffe, es ist etwas für dich dabei und wünsche dir eine spannende lektüre :)
Sehr gute auswahl, nur bachmann und feuchtwanger kannst du weglassen., wer die hl. johanna von brecht liest, muß masochist sein.
Ray Bradbury, Fahrenheit 451. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrenheit_451
Bradbury schreibt in einem schönen, poetischen Stil, der Roman ist nicht sehr lang, so 170 bis 180 Seiten.
Der Name der Rose - Umberto Eco, Momo - Michael Ende, 1984 - George Orwell, Babettes Fest - Tania Blixen, Der kleine Prinz - Antoine de Saint-Exupéry, Per Anhalter durch die Galaxis - Douglas Adams, Unten am Fluß - Richard Adams, Effi Briest - Theodor Fontane, Faust - Goethe, Walden Pond - Henry David Thoreau, die philosophischen Essays von Ralph Waldo Emerson.
Diese allgemein bekannten Bücher haben mir gut gefallen. Was dir davon gefällt, kann ich aber nicht wissen. Was ist ein Klassiker? Da scheiden sich die Geister...Auch Klassiker sind Geschmackssache: die einen lieben ein Buch und jemand anderem bedeutet es gar nichts - und das ist auch richtig so, denn Menschen sind verschieden; haben unterschiedliche Interessen und Gefühle. Ich find's blöd, Bücher nur zu lesen, weil möglichst viele Leute behaupten, das sei ein Klassiker, den man lesen und toll finden "müsse"....
Ob diese Bücher die Merkmale eines Klassikers erfüllen kann ich nicht sagen. Ich habe gerade damit angefangen Bücher von Hans Fallada zu lesen und bin zunehmend begeistert von den Geschichten. Viele seiner Bücher wurden auch mit bekannten Schauspielern verfilmt.
Also, wie wäre es z. B. mit:
- Bauern, Bonzen und Bomben (1931)
- Kleiner Mann – was nun? (1932)
- Wer einmal aus dem Blechnapf frißt (1934)
- Geschichten aus der Murkelei (1938, Märchen).
- Der eiserne Gustav (1938)
- Jeder stirbt für sich allein (Erstausgabe 1947)
- Der Trinker. Erstausgabe 1950, (Manuskript von 1944).
- Ein Mann will nach oben. 1953 (Fernsehverfilmung: Ein Mann will nach oben 1978).