Welchen Analog Filter soll ich kaufen?
Hallo ich würde gerne einen Analog Filter kaufen aber ich weiß nicht wie viel Durchmesser der Filter haben soll weil auf meinem Objektiv zwei Zahlen stehen. Soll ich einem 49 Filter oder 50 Filter kaufen?
1 Antwort
Hallo
die Optik hat 50mm Brennweite und ein 49mm Filtergewinde.
50mm Filter wären "Serienfilter" zum einlegen in einen Serienfilterhalter (Grösse VI) bzw die haben eigentlich dann 50,75mm Aussenduchmesser und werden als E51 bezeichnet. Serienfilter werden im Prinzip nur von Profis eingesetzt und findet man auf Profioptiken bis in die 70er bzw Leica baute auch noch bis in die 90er Serienfilteroptiken. Wer will kann beim Leica und Zeiss Service neu gefertigte Optiken mit Serienfilterhalterung bestellen.
In der Schwarz-Weiss Fotografie braucht man Farbfilter. Entsprechend der Einsatz-Häufigkeit in etwa
- Gelb (hat man im Prinzip bei Tageslicht immer drauf)
- Orange
- Rot
- Blau
- Grün
Es gibt aber von jeder Grundfarbe 4-8 Dichtestufen also es geht von blass hellgelb (Kamilentee) bis sattes Rapsgelb, von Gelborange bis Rotorange, von Orangerot bis Dunklerot. Und man kann die Profi Filter addieren, sich also einen eigenen spezifischen Filter bauen. Das machte zb früher Portraitfotografen bei Beautyshoots um Sommersprossen und Hautfehler "wegzufiltern". Bzw Produkt und Werbeshootings musten oft auf genau definierte Farbpunkte kalibriert werden. Aber jede Filterscheibe frisst Auflösung und Transmission. Bei Grossformaten kann man 5-10 Filter stappeln bevor die Auflösung erkennbar sinkt, bei Kleinbild ist meist schon nach 2-3 Filtern schon eine gewisse Weichheit vorhanden was aber bei Beautyshoot Portraits durchaus gewollt sein kann.
Es gibt aber auch Panchronmatische, Monochromatische und Orthochromatische SW Filme. Zudem gibt es SW Filme mit oranger "Maskierung" auf dem Filmträger (verbessert die Scanbarkeit).
Also bevor man sich SW Filter kauft sollte man das Thema "verstehen" oder man kauft sich ein grosses Filterset und arbeitet sich selber systematisch durch das Thema. Schwarz Weiss Fotografie ist nichts für Anfänger das kann/macht man erst als Meister mit entsprechenden Seh/Visualsierungsvermögen. Es gibt zwar ein paar "glückliche" Menschen welche als Naturtalent "Sehen" können. Alle anderen müssen das "Sehen" erlernen und man muss meist hart daran arbeiten um über die Schwelle zu kommen. Um Sehen zu lernen sind Filterfolien oder Filterscheiben hilfreich bzw wenn man nicht Sehen kann braucht man diese. Heute gibt es ja Smartphoneapps mit Simulierungen man muss also nicht den Filterkoffer rumschleifen.
Bei Farbfilmmaterial nach 1990 "braucht" man eigentlich keinen Filter bzw nur einen Polfilter. Ausser man hat eine Oldtimerfilmemulsion (zb Lucky Films aus China) oder will Farben korregieren und/oder will Effekte bauen. Aktueller Farbfilm kann 16 Lichtwerte Dynamik umsetzen die Profifilme mit 4 Farbschichten (Astia, Velvia) um 20 Lichtwerte. Der Knackpunkt ist;
- man muss genau belichten um auch wirklich die volle Dynamik aus dem Film holen zu können
- Es gibt noch keine Scantechnik die Profifilm in voller Qualität digitalsieren kann in Hollywood gibt es Spezialscanner (Rostrum 8K HS-ART) welche fast die volle Qualität von Kodak Vision 3 500T 35mm (Super 35 Gate) abtasten können. Der hat 24 Lichtwerte Dynamik das wäre digtial 72Bit. Das abseits Hollywood oder München (Arriscan Wetgate) maximal erreichbare sind Hell Tango Trommelscanner mit 12500DPI und 60Bit
Wenn man die maximale Leistung der Analogfilmtechnik ausreitzen will darf man die nicht digitalsieren. Man kauft Diafilm und einen High End Projektior mit High End Linse und erfreut sich an Diashows auf 4x6 Meter Leinwand wie im Kino. Wenn man die Bildqualität digital erzeugen will/muss landet man bei Kino Beamern der 200000€ aufwärts Klasse. Insofern ist Analogfilm viel billiger als Digitaltechnik wenn man maximale Bildqualität abliefern will/muss (zb im Kino als 70mm Kopie).
Will man nur rumknispen und es reicht Vollformatqualität ist Analogfilm Materialverschwendung das macht jede seriöse Digitalkamera der letzten 25 Jahre welche man auf Epay für 10€ aufwärts einkaufen kann. Ein 36er Amatuernegativfilm kostet mit Entwicklung um 10€ aufwärts mit Vollformatscan ohne Datenträger landet man da bei 15€.
Man hat auch Farbfilm Portraits bei Hautfehlern/Sommersprossen gefiltert aber dann auf Kunstlichtfilmbasis. Auf Tageslichtfilm hat man einfach zu wenig Arbeitsraum.
Denn UV Filter braucht man bei UV lastigen Licht in Höhenlagen aber die meisten greifen gleich zum Skylight bzw UV Haze Filter der denn Himmelsanteil "verstärkt" und die Fernsicht verbessert (Wasserdampf/Nebel Schmallbandfilter).