Welche Ziele können dahinter stecken, wenn Auszubildende sich Anordnungen widersetzen, auf Anweisungen nicht reagieren oder pampig / beleidigt reagieren?

5 Antworten

wie du schon an den meisten antworten sehen kannst, liegen die meisten vermutungen im bereich der gründe, nicht der ziele (wie in deiner fragestellung).

ebenso würde ich antworten: azubis haben bei den aufgeführten verhaltensweisen selten ziele! diese können sie oft gar nicht absehen, geschweige denn damit eine strategie verfolgen (welche unabdingbar ist für ein "ziel").

der bereich ´gründe´ ist ausgesprochen vielfältig, wie hier schon beschrieben und wie du dir selbst auch denken kannst. ´ziele´ hingegen setzen in dieser fragestellung eine bewusstheit voraus, die in diesem alter kaum anzutreffen ist und schon gar nicht bei der aufgeführten problematik. affektives verhalten (=gründe) ist etwas völlig anderes als bewusste zielsetzung.

Diese Frage ist eine Aufgabe bei einer Hausarbeit. Leider gibt die Frage nicht mehr an INfos her, daher tue ich mich auch so schwer und bin total unsicher wie ich das beantworten soll

es ist die frage, wie mutig du bist - d.h. ob du dir erlaubst, die fragestellung kritisch zu sehen und sie zu hinterfragen, auch mit dem ergebnis, den frager darauf hinzuweisen, dass die frage falsch gestellt und damit nicht zielführend ist. du kannst aber auch die frage an sich untersuchen und dich nur mit dem wesen von zielsetzungen beschäftigen. dabei ist die zielgruppe fast unerheblich, denn das ergebnis dürfte auf jeden zutreffen.

Das lässt sich so pauschal unmöglich sagen, denn es gibt da sicherlich tausende verschiedene Gründe.

Je nach Azubi kann es einfach aus Trotz passieren, wenn er/sie mit dem Ausbilder nicht zurecht kommt oder es könnte auch einfach aus einer generellen Ablenkung entstehen ob aus Langeweile oder weil vielleicht gerade etwas anderes im Leben des Azubi vorgeht (Trennung mit der Freundin/Freund, Krankheit eines Elternteils, ...)

Ohne eine Situation, den Ausbilder und den Azubi zu kennen, lässt sich da nichts genaues sagen und es bleibt sowieso nur bei Vermutungen.


Melli0071979 
Beitragsersteller
 13.02.2017, 14:28

Hallo Cobar, lieben Dank für die Antwort. Diese Frage ist eine Aufgabe bei einer Hausarbeit. Leider gibt die Frage nicht mehr an INfos her, daher tue ich mich auch so schwer und bin total unsicher wie ich das beantworten soll :-(

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Cobar  13.02.2017, 14:34
@Melli0071979

In dem Fall würde ich mehrere mögliche Gründe aufführen. Je nachdem, wie oft und in welchem Zeitraum es vorkommt, könnte der Azubi einfach nur einen schlechten Tag haben und Anweisungen deshalb nur halbherzig durchführen oder er ist gedanklich mit etwas anderem beschäftigt (Bsp.: Krankheit eines Angehörigen, Stress mit der Familie, ...). Vielleicht gefällt ihm auch der Ausbildungsplatz nicht mehr, wenn sich das über längere Zeit hinzieht oder es bestehen Differenzen mit dem Ausbilder.

Wie gesagt, ich würde da mehrere mögliche Gründe aufführen. Generelle Lernverweigerung halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich, sonst hätte derjenige die Stelle wohl gar nicht erst angefangen. Also zumindest ein Minimum an Interesse muss ja bestehen, wenn er die Stelle nicht gerade von seinem Vater zugeteilt bekommen hat oder so etwas nach dem Motto "Ich war Ingenieur, du wirst das auch!"

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Das hängt immer davon ab, in welchem sachlichen Zusammenhang zwischen Meinung des Ausbilders und Empfindung der aiszubildenden Person eine solche Frage dann zusammenhänglich gestellt wird.

Das Internet an sich z.B. erlaubt AzuBis in der Tat deutlich besseren und schnelleren Zugang gegenüber früher, was an Aufgabenzuweisung und Aufgabenvergabe wirklich sinnvoll und angemessen nebst Umgangston und Umgangsverhalten von Vorgesetzten zu AzuBis ist.

Es ist somit nur ein "Spiegel der Zeit" und Erleichterung zu Rat und Beratung gegenüber Zeiten vor 15 - 20 Jahren seitens der Zugänglichkeit für Hilfe und dazu gegenstehend "Verschwiegenheit" damaliger Zeit in der Angst, keine Glaubhaftigkeit und ggf. keine anschliessende Fortführung der Ausbildung in einem anderen Betrieb durch angedrohten "schlechten Leumund"  zu finden.

Schlecht qualifizierte Ausbilder und Ausbildungsbeauftragte fallen heute also durchaus schneller und häufiger auf als noch vor 20 Jahren.

Dass in manchen Branchen der wirtschaftliche Druck in dieser Zeit natürlich auch deutlich gestiegen ist, das soll nicht verneint werden, aber bitte nicht zu lasten der AzuBis und optimalerweise auch nicht gegen die beaufsichtigenden MA.

Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz hat z.B. nichts damit zu tun, dass man regelmässig die Hundeschar des Chefs reinigen muss, mehrmals pro Woche den Hof fegen und zu Diensten der verwöhnten Tochter zur Verfügung zu stehen hat und Arbeitskleidung und Werkzeug selbst kaufen muss in einem Handwerksberuf, während die Gesellen ab Mittag mit dem Chef ab saufend und lachend unterm Baum im Schatten ganz frech beim Kunden im Garten sitzen, während sie das Azubi-Personal sinnlos und unzulässig striezen und sogar in Gefahr bringen.

Also absolut richtig, wenn die heutige Jugend bessere Vernetzung und Kontaktmöglichkeit auch von vornherein auch annimmt, nutzt und später demnach auch mal DEUTLICH besser und geeigneter zur Beobachtung , Belehrung und Beaufsichtigung künftiger AzuBis geeignet ist als der alte und "abgerissene" Sumpf.

Hallo, ich würde mögliche Gründe erst einmal clustern:

Desinteresse

Der Azubi möchte eigentliche die Ausbildung gar nicht machen, die er gestartet hat.ÜberforderungDie Aufgaben überfordern den Azubi

Unterforderung

Die Aufgaben, die der Azubi bekommt, sind zu einfach für ihn und er langweilt sich.

Private Probleme

Persönliche oder private Probleme – ggf. nur temporär  beim minderjährigen Azubi können die Eltern nach Rücksprache ggf. helfen

Pubertät

Konfliktsituationen und Unzufriedenheit schon ab 15 Jahren möglich  Gründer dafür können hormonelle Schwankungen etc. sein.

Probleme unter Auszubildenden

Durch Neid oder Antipathie unter den Azubis kann es auch zu Konflikten kommen  Hier ist der Ausbilder gefragt, der als Ausbildungsbegleiter derartige Situationen mediatieren kann.

Mangelnde Disziplin

Regeln einhalten und auf die Anweisungen von Vorgesetzten zu hören ist nicht für jeden Azubi nachvollziehbar.

LGChristina

Ziele nicht unbedingt, manche sind noch in einer pubertären Phase und sehen jeden Erwachsenen noch als Gegner. Da muss man leider noch oft Erziehungsarbeit leisten.

Gründe könnten sein, Unter- oder Überforderung, langweilige Routinearbeiten, Zusammenhänge werden nicht erkannt, schlechter AusbilderIn. Grundsätzlich eine Berufswahl die man sich entweder gänzlich anders vorgestellt hat, oder nur angenommen hat, um überhaupt einen Platz zu haben.  


rotreginak02  13.02.2017, 14:50

Prima Antwort. Vielleicht noch als Ergänzung: mangelndes Verständnis für Regeln/ Respekt/ Disziplin, die ein solches Ausbildungsverhältnis mit sich bringen.

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FlyingCarpet  13.02.2017, 15:08
@rotreginak02

Ja, das stimmt. Manche sind auch klare Aufgaben und Regeln nicht bekannt. Deshalb meinte ich auch, da ist manchmal noch Erziehungsarbeit zu leisten. 

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