Welche Ziele hat Mephisto in "Faust I"?

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Goethe [Bearbeiten]Als Antagonist in Johann Wolfgang Goethes Faust-Tragödie (Urfaust, Faust I, Faust II) versucht Mephisto eine Wette mit Gott abzuschließen. Er sagt, es werde ihm gelingen den Doktor Heinrich Faust vom rechten Wege abzubringen. Nach einer späteren Abmachung mit Faust selbst ist dies schon dann gelungen, wenn Faust einen Augenblick so schön findet, dass er ihn auf Dauer festhalten möchte.

Diese Darstellung des Mephisto hat nicht mehr viel mit der mittelalterlichen und volkstümlichen Vorstellung des Teufels zu tun. Goethes Mephisto verkörpert das Prinzip der Negation. So lässt Goethe Mephisto von sich selbst sagen: „Ich bin der Geist der stets verneint! / Und das mit Recht; denn alles was entsteht / Ist werth daß es zu Grunde geht; / Drum besser wär’s daß nichts entstünde. / So ist denn alles was ihr Sünde, / Zerstörung, kurz das Böse nennt, / Mein eigentliches Element.“

Er verkörpert die materialistische Einstellung zu den Dingen.

Bereits im Prolog gibt sich Mephistopheles selbst als Element der Welt zu erkennen und somit auch als eine „Schöpfung“ des Herrn. Als eine solche Schöpfung ist er eingebunden in den göttlichen Plan. Dieser besteht im ewigen Wandel, der sowohl die Schöpfung, als auch die Zerstörung beinhaltet. Mephisto, als das Prinzip der Negation, ist deshalb für das Funktionieren der Welt notwendig. Sein eigentliches Ziel, die Zerstörung bzw. Verneinung der gesamten Schöpfung, kann er aber natürlich nie erreichen, da er im Grunde von Gott gelenkt wird. Und obwohl Mephisto sich seiner Rolle voll und ganz bewusst ist, geht er seiner Arbeit immer mit ganzer Kraft nach. Er gilt als der beeindruckendste Charakter in Goethes Faust.

Es ist niemals wirklich zu erkennen, was ihn treibt; doch gibt er sich alle Mühe in einem Wettstreit, dessen Ergebnis schon längst feststeht.

Ein weiterer Interpretationsansatz ist es, die dramatische Figur des Mephistopheles als Veräußerung des Inneren Fausts zu sehen. Er stellt den zerstörerischen Teil Fausts dar.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mephistopheles#Goethe