Welche Sprache ist die schwerste zu lernen auf der Welt? Was meint ihr?

7 Antworten

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Eine internationale Vereinigung von Polygoten und Linguisten hat ein "Ranking" der schwersten Sprachen der Welt veröffentlicht.
Um subjektive Erfahrungen möglichst aussen vor zu lassen wurde nach objektiven Kriterien für generell Aussenstehende (nicht Muttersprachler) also egal ob verwandte Sprachen oder nicht, gesucht.
Zur Bestimmung wurden dann generelle Verwandtschaft zu anderen Sprachen, Anzahl von Fällen, Buchstaben (Alphabet) Lauten, grammatikalische Logik und ähnliches einbezogen. Das Ergebnis:

Platz 10: Isländisch: Isländisch verfügt über eine hochkomplexe, archaische Grammatik (die älteste heute noch gesprochene indogermanische Sprache) und ein sehr komplexes Umlautsystem und Vokabular mit schwieriger Ausspache welche sogar Laute umfasst, die in keiner anderen "bekannteren" Sprache vorkommen wodurch man die richtige Aussprache nur lernen kann wenn man Muttersprachlern zuhört mit einer manchmal eigenartigen Schriftdarstellung (H wird wie h und v wie v ausgesprochen aber die Kombination HV wird wie ein K gesprochen. F ist ein f, n ein ein aber fn wird zu b. L ist ein L aber LL wird zu TL etc)

Platz 9: Polnisch: Als wären 7 Fälle nicht schlimm genug, gibt es bei dieser Sprache mehr Ausnahmefälle als Regelfälle. Wer die Sprache lernen will kann nicht einfach grammatikalsiche Regeln erlernen anhand derer logischen Anwendung er den Rest verstehen könnte, er muss die ganze Sprache auswendig lernen...

Platz 8: Baskisch: mit mörderischen 24 Fällen und dem heftigen Gebrauch von Präfixen, Suffixen und Infixen ist keine genaue Logik mehr erkennbar. Baskisch ist vermutlich die älteste Sprache Europas, eventuell der ganzen Welt und hat keinerlei Bezug zu einer bekannten Sprachfamilie.

Platz 7: Estonisch: mit 12 Fällen und sehr strikten Fallregeln schwierig genug, gibt es in dieser Sprache auch unzählige Ausnahmefälle und damit nicht genug, haben viele Wörter je nach Fall und Betonung auch eine komplett andere Bedeutung.

Platz 6: Navajo: Die schwierige Präfix - Suffix Handhabung der Sprache gepaart mit der völligen Fremdheit für nicht Navajo Sprechende, sowie komplizierte Zeitenbildung macht diese Sprache zu einem Favoriten der schwersten Sprachen der Welt.

Platz 5: Japanisch: Einer der Gründe für diese Nominierung ist, dass gesprochenes Japanisch und geschriebenes Japanisch komplett verschieden sind. Japanische Schrift ist nicht phonetisch, daher kann man durch das Lesen japanischer Texte die Sprache in keinster weise erlernen und umgekehrt erlernt man die Schrift nicht durchs erlernen der Sprache. die gut 3000 Zeichen müssen auswendig gelernt werden. Zudem weiss amn nicht wo man anfangen soll - selbst einfache Phrasen wie "Wie geht es dir? Danke gut" kann man nur schwer erlernen da je nachdem welche Person man anspricht, ein ganz anderer Satz benötigt wird.

Platz 4: Ungarisch: mit unglaublichen 35 Fällen schafft es Ungarisch in die Liste. Platz 4 verdient es jedoch für die oft sehr eigenartig gebildeten Wörter (Orange heisst übersetzt "Nichtgelb"), der sehr hohen Anzahl von Vokalen und der kehligen Aussprache die vielen Menschen sehr schwer fällt.

Platz 3: Tuyuca: Diese sehr gewöhnungsbedürftige Sprache hat ein ganz neues Konzept der Kommunikation entwickelt. Während die laute relativ leicht zu erlernen sind, ist das System nur schwer zu begreiffen. So haben Suffixe an einem Verb oft Bedeutungen, die in anderen Sprachen einen oder gar mehrere Sätze benötigen würden. Am Verb werden etwa Suffixe wie "wi" bedeuten, dass man etwas weiss weil man es gesehen hat. ape-wi bedeutet - Er hat gespielt und dass weiss ich genau weil ich ihn dabei gesehen habe.

Platz 2: Arabisch: Die Schrift ist hier die grösste Hürde. Buchstaben haben 4 verschiedene Formen, je nachdem wo im Wort sie stehen und Vokale werden beim Schreiben ausgelassen. Die Worte sind schwierig auszusprechen, es gibt 13 Verbformen und 3 Nomenformen (anstatt von 2 in europäischen Sprachen)
Ein weiteres Problem sind Dialekte - diese sind so verschieden untereinander wie etwa französisch und spanisch oder Englisch und Deutsch.

Platz 1: Chinesisch (Mandarin): Mandarin hat nicht nur ein enorm komplexes Alphabet mit gut 10.000 Zeichen wobei jedes Wort ein eigenes Symbol hat, es ist auch nicht phonetisch - ergo kann man von der Schrift nicht auf die Sprache schliessen und umgekehrt. Wirklich problematisch ist aber das Betonungssystem - 4 verschiedene Tonlagen entscheiden über die Bedeutung eines Wortes. Das Wort "shi" hat, je nach Tonlage und Kontext, 32 verschiedene Bedeutungen.
Weiters ist die Aussprache für viele Menschen schwierig zu bewältigen.

Platz 0: Streng genommen ist die am schwersten zu erlernende Sprache der Welt Sentinalesisch. Der Grund ist, dass die Bewohner der Inseln Jahrunderte lang keinerlei Kontakt zur Aussenwelt hatten, das Betreten der Insel verboten ist und sie Fremde töten. Daher weiss bis heute niemand etwas über ihre Sprache.

http://www.wegeinslicht.net/sprachen/allgemeines-%C3%BCber-sprachen/die-schwierigsten-sprachen-der-welt/


Hi :)

da gibt es unterschiedliche Meinungen zu. Finnisch, Mandarin sollen ziemlich schwer sein.

Lg 


OlliBjoern  06.05.2016, 01:12

Wobei da die Schwierigkeiten ganz verschieden sind. Bei Mandarin sind natürlich die Schriftzeichen eine Wissenschaft für sich. Mandarin ist (wie die anderen "sinitischen" Sprachen) eine Tonsprache, das ist für Europäer sehr ungewohnt. Die Grammatik ist jedoch einfach (lediglich Wortstellung/Syntax etwas schwieriger). Ich kann dies nicht, ich kenne aber jemanden, der (eigentlich "die") Japanisch und Chinesisch gelernt hat. Sie sagt, Chinesisch sei für sie im Rückblick einfacher, aufgrund der Grammatik.

Bei Finnisch gibt es für einen Deutschen beim Lesen der Zeichen kein Problem, auch die Phonetik ist (bis auf wenige Ausnahmen) nicht schwierig. Hier ist freilich die Grammatik deutlich verschieden von der deutschen. Fast alles wird im Finnischen durch angehängte Suffixe konjugiert und dekliniert (und auch die "Possessivpronomina" können als Suffixe realisiert werden). Natürlich sind die Wortstämme auch gänzlich anders als in germanischen Sprachen. Die Grammatik ist jedoch sehr logisch, es gibt zwar eine sehr große Vielzahl von Endungen, die Bildungen sind jedoch meist sehr regelmäßig. Ich sage gerne, dass es eine nette "Baukastensprache" ist.

susi = Wolf
pentu = Jungtier, Welpe > sudenpentu "Wolfswelpe"

käsi = Hand
kirja = Buch > käsikirja "Handbuch"

Nun noch der Genitiv Plural (mit -jen) 
> sudenpentujen "der Wolfswelpen"

Das ergibt "sudenpentujen käsikirja" = das Handbuch der "Wolfswelpen", damit sind gemeint "Fähnlein Fieselschweif" (Pfadfindergruppe von Tick, Trick und Track)

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Sie ist immer die Muttersprache. In andere Sprachen ist man fremd, so wird man nicht so streng beurteilt, wie Muttersprachler. Aber man lernt keine Sprache aus.

Chinesisch/ Japanisch wegen der ganzen verschiedenen Schriftzeichen


schokomaus2  05.05.2016, 21:08

Bei alten Sprachen stimmt das nicht ganz. Also ich habe Latein und das ist eigentlich wie Französisch also nicht schwer finde ich

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platon2000  05.05.2016, 21:03

Es kommt auf die Perspektive an. Ein Japaner findet Chinesisch wahrscheinlich auch schwer zu lernen, wird Deutsch aber noch viel schwerer finden.

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chiller17 
Beitragsersteller
 05.05.2016, 20:57

Danke das denke ich auch!

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fjalar2002  05.05.2016, 21:00
@chiller17

Ich ebenfalls! Oder wenn dann noch ganz alte Sprachen von Früher die eh keiner mehr spricht weil sie so schwierig sind

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OlliBjoern  06.05.2016, 00:52
@fjalar2002

Auch eine "ganz alte Sprache von früher" ist mal von Menschen gesprochen worden. Und "Schwierigkeit" ist ein relatives Maß, kein absolutes, weil es von der Sprache desjenigen abhängt, der die "Schwierigkeit" beurteilt.

Warum Sprachen aussterben, kann unterschiedliche Gründe haben (z.B. Sprachwandel aufgrund von Migrationen, die Neuankömmlinge dominieren politisch und/oder zahlenmäßig, und die neue Sprache setzt sich durch), es geschieht aber in der Regel nicht deswegen, weil eine Sprache "zu schwierig" war.

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