Welche rechte haben Frauen in Indien?

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Die indische Verfassung ist eindeutig: Alle Bürger haben dieselben Rechte, unabhängig von Ethnie, Sprache, Religion und Geschlecht. Das regelt Artikel 15:

(1) The State shall not discriminate against any citizen on grounds only of religion, race, caste, sex, place of birth or any of them.

(2) No citizen shall, on grounds only of religion, race, caste, sex, place of birth or any of them, be subject to any disability, liability, restriction or condition with regard to-

(a) access to shops, public restaurants, hotels and places of public entertainment; or (b) the use of wells, tanks, bathing ghats, roads and places of public resort maintained wholly or partly out of State funds or dedicated to the use of the general public. (3) Nothing in this article shall prevent the State from making any special provision for women and children.

Dieses hohe Ideal ist tatsächlich gelegentlich verwirklicht. In den Großstädten gibt es durchaus Frauen, die ihre Rechte erfolgreich einfordern und selbstbestimmt leben. Es sind, gerechnet auf die Gesamtbevölkerung, sehr wenige. Dazu kommen noch eine Handvoll ethnische Minderheiten mit feministischen Traditionen.

In der Praxis hat geschriebenes Recht nicht viel zu sagen. Wenn Dir das Gesetz ein Recht zugesteht, das den Gewohnheiten Deiner Gemeinschaft widerspricht, dann kannst Du es zwar einklagen, bist aber hinterher sozial erledigt. Das ist in Indien viel drastischer als in Europa, weil die soziale Einbettung unverzichtbar ist; Du brauchst die Solidarität von Familie und Dorfgemeinschaft regelmäßig zum Überleben, soferne Du nicht ganz ungewöhnliche Mittel zur Verfügung hast.

Nun ist die Tradition in Indien exxxtrem patriarchalisch. Ich kenne kein Land, in dem Frauen in der Öffentlichkeit so marginalisiert sind wie im ländlichen Nordindien. Deshalb sind die Worte der Verfassung für die allermeisten Inderinnen sinnfreies Geschwafel; zum Überleben müssen sie sich dem patriarchalischen Spiel anpassen.

Eine besondere Bosheit ist die folgende: In Indien gibt es keine zivile Ehe; stattdessen akzeptiert der Staat alle konfessionellen Heiraten. Für eine Muslima bedeutet das, daß sie im Ehe-, Scheidungs- und Erbrecht den Hindu-Freuen gegenüber schlechter gestellt ist.

Langsam, sehr langsam sickert der Fortschritt auch in Indien ein und verändert die Gesellschaft. Studentinnen sind heute nichts Seltenes (meist machen sie das nur, um ihren Wert am Ehemarkt zu erhöhen und üben den Beruf nicht länger als bis zum ersten Kind aus)., und Frauen führen heute gelegentlich sogar kleine Betriebe. Der Normalfall ist es aber noch lange nicht.

Teilweise ganz anders sieht das bei den Minderheiten aus. Im Himālaya und besonders im Nordosten riecht das Land deutlich feministischer, weil das eben Tradition ist. Der Süden ist vergleichsweise fortschrittlich, und dem Rest des Landes um ein paar Jahrzehnte voraus.

Abschließen eine Anekdote: In Būndī, einem Kaff im extrem rückständigen Rājasthān, wohnte ich einmal in einem Guest House, das von einer älteren Dame betrieben wurde. Sie war Witwe (ganz schlimm, was ist das für eine Frau, die ihren Mann sterben läßt!), ihr einziger Sohn war früh gestorben (Katastrophe, wer soll den Scheiterhaufen entzünden!) und sie hatte außerdem noch fünf Töchter (Apokalypse, wer soll die verheiraten und auch noch dafür zahlen!). Entgegen dem Rat der Verwandtschaft, in Sack&Asche zu leben (wie es sich für Witwen gehört), richtete sie den schönen alten Havelī als Guesthause für ausländische Touristen her und war damit sehr erfolgreich. Dieser Lebenslauf ist für die Gegend so außergewöhnlich, daß in mehreren Zeitungen Artikel über sie erschienen (die kann man im gemütlichen Living-Room durchlesen).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich reise gerne und habe viel Zeit in Südasien verbracht.

eig. dürfen die garnichts, dort sind frauen nix wert. Sogar wenn die heiraten sollen muss die familie der frau der anderen famiele alle geben was die besitzt ( auto,tv, irgendwelche nützlichen Tier...) sogar die eigene Familie behandelt die frau wie dreck, sie bekommt erst dann etwas anerkennung wenn diese einen Sohn geboren hat.

Frauen in Indien haben gar keine Rechte.

Sie haben das Recht zu schwiegen ;) der musste raus