Welche Gründe kann es dafür geben das eine Person einer Sekte beitritt?
Ich möchte eine Geschichte schreiben in dem sich ein Mädchen (18 Jahre alt, Studentin, alleinstehend) einer Sekte anschließt. Was könnte meine Protagonistin zu einem solchen Schritt verleiten?
9 Antworten
Sie fühlt sich von ihrer Umgebung verkannt und missverstanden. Sie ist ein wenig schüchtern und sitzt deshalb in einem Restaurant isoliert vor ihrem Essen. Ein attraktiver, redegewandte junger Mann, ein Lockvogel der Sekte, wird auf sie aufmerksam. Er spürt ihre Unzufriedenheit, ihre Einsamkeit, ihre Verbitterung und bittet sie, sich zu ihr setzen zu dürfen. Da sie Vertrauen zu ihm fasst und sonst niemanden hat, mit dem sie wirklich reden kann, schüttet sie ihm ihr Herz aus. Der junge Mann gibt vor sie zu verstehen, schleicht sich in ihr Vertrauen ein. Es entsteht eine scheinbare Freundschaft, von ihrer Seite ehrlich gemeint, von seiner nur als Mittel zum Zweck. Im Laufe der Wochen fängt er an, dem Mädchen eine Gemeinschaft zu loben, die ihm viel geholfen hätte, denn er sei in einer ähnlichen Lage wie sie gewesen. Nun aber sei er Dank seiner Freunde ein ganz neuer Mensch geworden. Ob sie nicht Interesse hätte, seine Freunde einmal persönlich kennenzulernen. Hier wird sie mit einer Pseudoherzlichkeit empfangen, die sie aber nicht durchschaut, da sie nach jedem Strohhalm greift. Erst nach und nach lernt sie die wahren Motive der Gesellschaft kennen.
Dabei geht es meist um Charakterschwäche und Ziellosigkeit. Die Person weiß nicht wer sie ist . . hat keine Hobbys Interessen . . und fühlt sich leer, sinnlos, ziellos, wertlos und folgt dann einer Gruppe die scheinbar ein klares Ziel hat.
Oder keine Familie oder Freunde . . viele die einfach keinen haben suchen eine familiäre Struktur bei Sekten. Sie fühlen sich dann als hätten sie viele Brüder ubd schwestern . . deshalb nennen sekten auch Mitglieder immer Brüder und Schwestern um das aus zu nutzen.
Ein anderer Grund ist Disziplin. Besonders Menschen die etwas schlimmes erlebt haben und sich in diesen Emotionen verloren fühlen suchen Halt. Eine Struktur, Regeln und Strafen geben der Person ein Gefühl von Kontrolle und Ordnung. Als würde jemand anderes jetzt die Kontrolle und auch die Probleme übernehmen.
Verliebt sein in ein Sektenmitglied kann auch ein Grund sein.
Zu etwas größerem dazuzugehören und nicht mehr die kleine Altagsfliege zu sein.
Die Sekten werben gerne mit den Vorzügen der Gevorgenheit und Ausschließlichkeit.
Mit der Zeit entwickelt sich daraus ein Gruppendruck, der so stark wird, dass man hier nicht mehr herauskommt. Bestimmend werden die Lehren einzelner Prediger oder die einzelnen Schriften und Zeitschriften.
Dier Anwerbung von Sektenmitgliedern bezieht sich hauptsächlich auf Außenseiter. Das zeigt sich besonders bei der Anwerbung von Kämpfern für den IS.
Viele helfen den Sektenmitgliedern nicht damit, dass sie die Sekte an sich ignorieren. Es hilft nur, sich mit den einzelnen Lehren der Sekte auseinanderzusetzen.
Bei den christlichen Sekten gelten als die aggressivsten nach wie vor die Jehovas Zeugen und das Universelle Leben.
Einsamkeit, vielleicht eine Depression, der Verlust geliebter Menschen, eine Essstörung für die sie der Gesellschaft die Schuld gibt, Wut über das System, ein Freund/Freundin, die sie da einführt - sodass sie zu Anfang gar nichts mitbekommt.