Welche Fragen kann ich meiner Uroma stellen?

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Da ich nichts von deiner Uroma weiß, tue ich einfach mal so als ob ich ihr die Fragen stellen würde. Damit man ein Bild ihres damaligen Lebens bekommt. Wo lebte die Uroma? In Deutschland vermutlich, aber in welchem Land genau (Schlesien oder Württemberg z. B.) Wohnte sie in einer großen Stadt, wenn ja, in welcher? Oder wohnte sie auf dem Land? Wohnte sie auf dem Land, wird sie von Bombenangriffen nicht viel mitbekommen haben. Falls sie und ihre Familie in einer großen Stadt lebten, wie hat sie die Bombenangriffe erlebt? Was war es als die Sirenen heulten, wie war es im Luftschutzkeller? Hatte die Familie immer genug zu essen, war es warm genug in der Wohnung oder mussten sie frieren. Wie war die Familiensituation? Lebten in der Familie während der Zeit Babys und kleine Kinder, die besonders anfällig für Kälte und Hunger waren? Welche männlichen Personen der Familie waren Soldaten? Lebten vielleicht nur die Mutter (und evtl. andere Frauen) und Kinder und Jugendliche im Haus? Wer genau von den Männern war im Krieg? Vater, Onkel, Brüder? Wo waren sie? Schrieben sie Feldpostbriefe, was schrieben sie? Wie war das Empfinden der Mutter, Großmutter, Tante, das eigene, dass der Geschwister wenn Nachrichten vom Sohn, vom Bruder, vom Vater eintrafen? Interessierte sich die Uroma für diese Nachrichten? Gab es auch traurige Nachrichten? Kamen alle Männer heil und gesund aus dem Krieg zurück? Falls es Todesnachrichten gab, wie reagierten die Erwachsenen, wie die Jugendlichen? Was kochte die Mutter tagtäglich? War es schwierig Nahrung zu beschaffen? War die Familie vielleicht sogar ausgebombt? Welche Aufgaben hatte die Kinder im Haus? Welche männlichen Lehrer waren in der Schule? Gab es nur sehr junges und sehr altes männliches Lehrpersonal? Was erzählten die Lehrer und Lehrerinnen den Kindern über den Krieg und über die Regierung? Wie erinnert die Uroma die Gedenktage, die in der Schule gefeiert wurden? Bestand der Lehrkörper eher aus eifrigen Nazis oder weniger? Wie war es in den Jugendorganisationen? War die Oma im BDM (Bund deutscher Mädel)? Nahm sie gerne an den Aktivitäten teil? Was machten die Mädchen dort? Waren die Brüder im Deutschen Jungvolk? Was erzählten die darüber? Wie war die Familie politisch eingestellt? Hitlernhänger, Kommunisten, Kaisertreue, unpolitisch? Gab es Juden im Ort? Vielleicht unter den Nachbarn oder Lehrern? Kann die Uroma davon berichten? Hörte man im Rundfunk die Berichte und Meldungen? Was sagten die Erwachsenen dazu? Waren sie begeistert, kritisch, uninteressiert? Wie lief der Sportunterricht in der Schule ab? Was unterschied ihn eventuell vom heutigen Unterricht? Welche Ereignisse haben die Uroma besonders belastet oder vielleicht keine, da sie Kind war, in einer ruhigen Gegend lebte und es keine Opfer in der Familie gab? Hatte sie die Flucht aus dem Osten mitgemacht oder war sie heftigen Bombenangriffen ausgesetzt gewesen? Auch die Frage wie alt sie zwischen 1939 und 1945 gewesen war.


Glowgirl21 
Beitragsersteller
 03.10.2019, 23:58

Oh ha vieeeellllleeeennn Dank 😚

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Wie wurde Kleidung hergestellt? Kaufen konnte man ja nichts.

Unterschied: Alltag - damals vs. heute

Wie und wo gewohnt?

etc.

Dir fällt sicher noch mehr ein.

Meine Oma ist damals von ungarn nach Österreich geflohen und am ende ihrer reiße lebte sie in deutschland fand das echt interessant leider hab ich das erst auf ihrer Beerdigung erfahren. Frag einfach alles :)

War deine Uroma verheiratet? Bestimmt hat sie mit ihrem Gatten auch über den Kriegseinsatz gesprochen. Hatte dieser nie irgend ein schlechtes Gewissen mit der Wehrmacht in andere Länder einmarschieren? Wobei mir natürlich klar ist dass er gar keine Wahl hatte..... .

Die Frage ist zunächst: Wozu? Ich meine: für Likes, die Schule etc. Hast du keinen persönlichen Kontakt zu ihr, interessieren die die Fragen überhaupt? Unterhalte dich doch mal mit ihr und dann siehst du schon. Oder muss da schon eine vorgefertigte Meinung am Ende rauskommen?