Welche Faktoren bilden den Lichtkompensationspunkt und die Lichtsättigung?
Der Lichtkompensationspunkt und der Beginn der Lichtsättigung (damit ist der Punkt gemeint, wenn trotz steigender Beleuchtungsstärke die Fotosyntheserate nicht weiter steigt) unterscheiden sich bei Sonnen. und Schattenpflanzen, aber auch bei Sonnen- und Schattenpflanzen ein und der selben Pflanze.
......So stehts im Biobuch.
Von welchen Faktoren hängt es ab, wo der Lichtkompensationspunkt liegt?
Als Idee hatte ich schon, das es bei unterschiedlichen Pflanzen u.a. davon abhängt, wie groß der Energiebedarf ist und damit die Zellatmung. Ist die z.B. hoch, so muss auch die Fotosyntheserate hoch sein, um genügend Glucose zu liefern und dadurch der Lichtkompensationspunkt ebenfalls.
Ist das richtig? Und welche Faktoren gibt es NOCH, die den Lichtkompensationspunkt bestimmen?
Lichtsättigung:
Ab einem bestimmten Punkt steigt die Fotosyntheserate nicht weiter an, obwohl die Beleuchtungsstärke erhöht wird. Das geschieht, weil die CO2 Konzentration dann die Fotosyntheserate limitiert/ hemmt. (Biobuch)
WIE/WARUM genau tut sie das? Liegt das einfach an der Umgebungs CO2 Konzentration, die dann zu gering wird? (Und nicht mehr von der Pflanze aufgenommen werden kann)..... Das wäre ja in der Natur ziemlich unrealistisch...
Und welche FAKTOREN machen hierbei ebenfalls den Beginn der Lichtsättigung fest??
LG Mahoka
2 Antworten
Hallo Mahoka,
zuerst einmal in großes, dickes Dankeschön dafür, dass du deine Frage so ausführlich formuliert und auch deine Gedankengänge geäußert hast. Da macht es gleich viel mehr Spaß zu antworten und erspart auch eine Menge Zeit! =)
Die drei wichtigsten Faktoren, die den Lichtkompensationspunkt beeinflussen wären:
- Kohlenstoffdioxidgehalt in der Umgebungsluft (essentiell für Fotosynthese)
- Temperatur (Temp. Optimum der verantwortlichen Enzyme)
- Lichtintensität
natürlich spielt auch der Wasser- und Mineralstoffgehalt der Umgebung eine Rolle aber oft geht man bei der Beschreibung des Lichtkompensationspunktes davon aus, dass diese Faktoren ohnehin gegeben und erstmal vernachlässigbar sind.
Deine Vermutung mit dem Energiebedarf ist gewissermaßen auch korrekt allerdings bezieht man sich dabei nicht auf den Bedarf sondern auf die Chlorophyllkonzentration pro Fläche. Ist auf einer Fläche viel Chlorophyll vorhanden, kann natürlich auch mehr Lichtenergie absorbiert / zur Fotosynthese genutzt werden (-->Blätter).
Dabei solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass Pflanzen zeitgleich zur Fotosynthese auch Zellatmung betreiben. Sie verbrauchen also genau wie wir bei unserer Zellatmung auch Sauerstoff um Glukose abzubauen. Der Lichtkompensationspunkt beschreibt den Punkt an dem genauso viel Sauerstoff produziert wie verbraucht wird. Bezieht man sich bei der Bestimmung der Faktoren also nicht nur auf einen Punkt, sondern hält es allgemeiner, ist auch die Chlorophyllkonzentration ein entscheidener Faktor, da das Pigment ja bekanntlich essentiell für die Fotosynthese ist.
Viel wichtiger wird die Chlorophyllkonzentration aber bei deiner zweiten Frage, von welchen Faktoren es abhängt, wann sich eine Sättigung einstellt. Die Antwort hier ist relativ simpel: Sobald alle Chloroplasten voll ausgelastet sind, sprich:
- ausreichend Licht
- Temperaturoptimum
- CO2, H2O, Mineralstoffe ausreichend vorhanden
kann die Fotosyntheserate nicht weiter erhöht werden. Es fehlen quasi die Arbeiter, obwohl genügend Rohstoffe und Strom vorhanden ist. Auch herrschen angenehme 22°C im Fabrikgebäude aber ohne die passenden Arbeitskräfte (Chloroplasten) geht einfach nicht mehr.
Ich hoffe, das konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Falls noch Fragen offen sind, tob dich aus =)
Vielen lieben Dank!! Du hast mir sehr geholfen, danke dass du dir die Mühe gemacht hast!:)
In Bezug auf den LKP bist du schon auf der richtigen Spur. Schattenpflanzen müssen den LKP bei möglichst wenig Licht erreichen, sonst verbrauchen sie mehr Energie, als sie ernten können. Der LKP hängt natürlich auch von der Temperatur ab. Bei niedrigeren Temperaturen wird er eher (mit weniger Licht) erreicht.// Lichtsättigung wird immer dann erreicht, wenn einer der beteiligten Faktoren begrenzend wirkt (limitierender Faktor). Eine Kette ist halt immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Die Grenzen können von der Kapazität (Zahl) der Chloroplasten, dem Angebot an Kohlendioxid oder Wasser gesetzt werden.