Weiß jemand eine problemorientierte Fragestellung zu Leni Riefenstahl?

2 Antworten

War es korrekt, dass jemand dann nach dem Krieg als entnazifziert galt, der an Hiltler nach dem Frankreichfeldzug folgendes schrieb ? :

„Mit unbeschreiblicher Freude, tief bewegt und erfüllt mit heißem Dank,
erleben wir mit Ihnen mein Führer, Ihren und Deutschlands größten Sieg,
den Einzug Deutscher Truppen in Paris. Mehr als jede Vorstellungskraft
menschlicher Phantasie vollbringen Sie Taten, die ohnegleichen in der
Geschichte der Menschheit sind. Wie sollen wir Ihnen nur danken?
Glückwünsche auszusprechen, das ist viel zu wenig, um Ihnen die Gefühle
auszusprechen, die mich bewegen.“ 

Ohnegleichen in der Geschichte der Menschheit und jenseits jeder Vorstellungskraft ist wohl auch die Tatsache, dass Riefenstahl sowohl Adolf Hitler als auch Mike Jagger photografierte.

Ich versuche Dir mal eine Antwort zu geben.

Das Problem, dass Frau Riefenstahl hatte, lag darin begründet ob ich als "begnadeter" Künstler mich so kritiklos in den Dienst einer Diktatur stellen darf. War Frau Riefenstahl wirklich in ihrer Arbeit so unpolitisch wie sie sich später selber sah?

Kann sich jemand in den Dienst eines Unrechtregimes stellen und dann den Standpunkt vertreten - mit Politik hat mein künstlerisches Schaffen nichts zu tun, ich bin immer nur neutral?

Es betraf aber nicht nur die Frau Riefenstahl - andere Künstler (bis auf M. Dietrich) hatten mit dieser Vereinnahmung durch das NS-Regime mehr oder weniger kaum Probleme.

Wie politisch (im negativen wie positiven Sinne) kann und darf Kunst in totalitären Systemen sein?

Das wäre eine Fragestellung die mir dazu eingefallen ist.

LA