Was zuerst machen am Haus?
Hallo!
Mein Mann und ich haben ein Haus gekauft. Es ist aus den 60ern und hat einen Energieausweis von H (also ziemlich ungut).
Meine Priorität bei der Sanierung liegt daher auf der Energieeffizienz. Fenster, Türen, Heizung, Dach etc. Dazu kommt das die Raumaufteilung eher suboptimal ist für mich als aktuell Hausfrau mit bald 3 Kindern. Die Kinderzimmer sind oben, das Elternschlafzimmer im EG, der Hauswirtschaftsraum ist ganz hinten im Keller. Dazu kommt dass die Küche sehr klein, abgetrennt vom Esszimmer und eher umständlich zu erreichen ist.
Das Esszimmer ist hinter dem Wohnzimmer (Durchgangszimmer). Meine Pläne sehen also folgendes vor:
1. PRIO Dämmen was geht
2. PRIO Durchbruch von der Küche zum Esszimmer als große "Wohnküche" inklusive neue Küche die Arbeitsplatte der aktuellen Küche ist 25cm niedriger als für mich ergonomisch wäre und 30 Jahre alt.
3. PRIO das Büro neben der Küche zum Hauswirtschaftsraum mit Vorrat umbauen
Mein Mann versteht nicht wozu ich Dämmen will. "Das Haus wird seit 60 Jahren bewohnt und es ist noch keiner erfroren". Ausserdem wollte er das Büro für sich haben (statt den Hauswirtschaftskeller der ja dann frei wird) vor allem weil es ja bereits einen Hauswirtschaftsraum gibt. Und den Durchbruch hält er für sehr teuer für die Wegeverkürzung.
Seine PRIO Liste sieht völlig anders aus.
1. PRIO Bäder komplett erneuern (da waren alte Leute aufm Klo da setz ich mich nicht drauf)
2. PRIO eine Outdoor Küche mit Smoker
3. PRIO Durchbruch ("Weil du den ja unbedingt willst") keine neue Küche (Die ist doch noch gut)
Leider habe ich selbst keinerlei finanzielle Polster, Ersparnisse etc. Das ganze Geld kommt von meinem Mann (100.000 Erbe, ein Bausparer, guter Verdienst). Ich musste dagegen meine Ausbildung selbst finanzieren (Kredit) und hab mein kleines Sparpolster in der Elternzeit komplett verlebt. Meine Stelle kann ich von unserem neuen Wohnort aus leider auch nicht wieder antreten, der Arbeitsweg ist zu weit und ich könnte maximal Teilzeit arbeiten, ich habe schließlich die Verantwortung für 3 Kinder.
Mein Mann findet, da er das Haus bezahlt, hat er auch 51% des Stimmrechts und sein Haus sollte eine Wohlfühloase für seine wenige Freizeit sein.
Ich bin der Meinung dass wenn ich schon meinen Beruf aufgebe und hauptsächlich Hausfrau bin mein Arbeitsplatz wenigstens so effizient und ergonomisch wie möglich sein sollte.
Er sagt er fühlt sich finanziell ausgebeutet und seine Mutter macht auch schon immer Andeutungen dass mir an dem Haus im Grunde garnichts zusteht weil das Geld komplett aus ihrer Familie kommt.
Ich komme mir selbst schon ganz schlecht vor. Gleichzeitig bin ich aber auch sauer weil ich mir ungehört vorkomme v.a. weil mein Mann jetzt unsere Putzfrau gekündigt hat "weil wir das Geld für das Haus brauchen" und das wo ich sie erst vor 3 Wochen eingestellt hatte, weil ich seit der 36 Schwangerschaftswoche so heftige Übungswehen habe und teilweise so starke Schmerzen beim gehen habe das ich eine Krücke nutze.
Lastbut not least ist mir bewusst das ich als Schwangere natürlich deutlich weniger rational bin als er und meine Sichtweise daher wahrscheinlich verzerrt.
Wie sehen aussenstehende das Dilemma?
8 Antworten
- Dach
- Fenster/Türen
- Außendämmung/Abdichtung
- Wanddurchbruch (weil praktischer vor dem nächsten Schritt)
- Elektro
- Heizung und Sanitär
- Ganz
- Viel
- Anderes
- Outdoorküche mit Smoker
Aber nur weil Leute bei GuteFrage es sinnvoller finden, müsst ihr euch trotzdem einigen. Da er zahlt und sein Vermögen einbringt, bist du darauf angewiesen ihn auch emotional mitzunehmen. Sein Vermögen bleibt schließlich auch wenn es zwischen euch zerbricht sein Vermögen, also macht es auch für dich Sinn an einem gemeinsamen Strang zu ziehen.
Die Ersparnis beim Heizen könnte ihm übrigens eine viel geilere outdoorküche und ein richtiges Edelbad finanzieren, so als kleiner Diskussionstipp.
"Wie sehen aussenstehende das Dilemma?"
Als Ehedesaster. Über sowas spricht man doch, BEVOR man zum Notar rennt.
"Er sagt er fühlt sich finanziell ausgebeutet"
"und hab mein kleines Sparpolster in der Elternzeit komplett verlebt."
Eine Ehe ist eine Wirtschaftsgemeinschaft und wenn man eine Familie gründet, dann sollte man in "wir" denken und nicht in "deins" vs. "meins". Das ist doch hirnrissig, dass Du in einer Ehe, in einer Familie, die zusammenlebt, nach der Elternzeit quasi pleite bist, gerade so, als sei das Kind Dein Hobby...
"Mein Mann findet, da er das Haus bezahlt, hat er auch 51% des Stimmrechts und sein Haus sollte eine Wohlfühloase für seine wenige Freizeit sein."
Ganz ehrlich: Bei einem Mann mit so einer Einstellung hast Du verloren. Der will keine Familie und Gemeinschaft, sondern SEINE Vorstellungen von Bequemlichkeit und Häuslichkeit durchsetzen.
Die Putzfrau zu kündigen ohne mit Dir zu sprechen, während es Dir gesundheitlich in der Schwangerschaft schlecht geht, entlarvt ihn als einen rücksichtslosen Egoisten, der sich mit Deiner Hilfe ein nettes Leben machen will, aber im Prinzip Dich nicht als gleichwertige Partnerin sieht, sondern untergeordnete Haushaltshilfe.
Fazit: Die Prioritäten um das Haus sind das kleinere Problem bei Euch.
Die Prioritäten um das Haus sind das kleinere Problem bei Euch.
Das sehe ich genauso!
Allererste Prio, vor eurem ganzen Gedöhns, hat euer aktuelles Verhältnis. Seid ihr nun verheiratet oder bist du Gast in diesem Haus? In letzterem Fall würde ich es verlassen, dann hast du den ganzen Aufwand auch nicht.
(Davon ab ist das Dämmen das einzige, was ich zuerst angehen würde. Alles andere sind so klassische "Machen wir irgendwann"-Sachen. Ich würde mir da keinen fertig machen, mache ich auch bei mir zu Hause nicht, es bezahlt sich eben nicht von selbst.)
lg up
Wahnsinn, dein Mann geht ja überhaupt nicht. Bist du dir sicher, dass du in das Haus mit einziehen möchtest?
WAs am Haus wahrscheinlich zu tun ist und Reihenfolge:
- Dach und/oder oberste Geschoßdecke
- Fenster
- Perimeter zumindest feuchtigkeitsdämmen, wenn nötig.
Küchenzeilen lassen sich heben (höherer Sockel mit zusätzl Laden)
Prio 1 und 2 deines Mannes sind, Schwachsinn/Luxus, den ihr euch derzeit nicht leisten könnt!
bezügl ehelichem Vermögen hast du Anspruch auf die Hälfte des ZUERWERBS während der Ehe - nicht auf Erbe, nicht auf vorherige Ersparnisse des Partners!