Was waren die kunstlerischen absichten in der aktionskunst?

2 Antworten

Es geht darum, dass dem Künstler nicht nur das fertige Endergebnis wichtig ist, sondern dass der Vorgang des Erschaffens mindestens genauso hoch bewertet wird.

Als frühes Beispiel kann das => "action painting" von Jackson Pollock gelten. An den Farbspuren lassen sich die Bewegungen beim Malprozess ablesen.

Aber auch anschließende Kunstformen wie => Happening und => Fluxus (Beuys) legen Wert auf die Erfahrungen und Erkenntnisse während des Schaffens.

Außerdem soll eine "nicht museumstaugliche" Kunst entstehen, die auch nicht am Kunstmarkt als Spekulationsobjekt gehandelt oder zur Repräsentation und Dekoration in Firmenzentralen benutzt werden kann.

Aktionskunst, wenn sie unpolitisch ist, legt keinen Wert auf ihre Inhalte, sondern nur auf die Öffentlichkeit und Kunstfertigkeit ihrer Entstehung. Aktionskunst bedeutet dann die Veröffentlichung der Kunstproduktion selbst, wie es an dem Phänomen der Fluxus Kunst erkennbar ist. Die Ergebnisse nennt man Happenings, und diese sind bisweilen absurd.

Ist die Aktionskunst politisch, bezweckt sie die unmittelbare Wirkung beim Publikum, die Provokation, die Aversion, die Kollaboration. Wenngleich sie Kunst genannt wird, ist die Möglichkeit politischer Bekenntniswechsel und Kooperation nicht ausschließbar, darum ist politische Aktionskunst quasi politische Aktion.

Ihren Anfang hat die Aktionskunst m.E. im Surrealismus und Dadaismus nach dem Ersten Weltkrieg, als es für viele KünstlerInnen durch die schweren psychischen Traumata einfacher war und begrüßt wurde, Kunst zu produzieren, die nicht durch Intellektualität überforderte, sondern die genauso zerbrochen, zersplittert, zerteilt, und zerstört war, wie alle Realität um die Überlebenden des Weltkriegs.