Was war das Verletzendste und was das Schönste, was euch je jemand gesagt hat?

Das verletzendste woran ich grad denken kann von einem Familienmitglied zu hören "du bist nicht depressiv, du bist einfach nur faul" während ich zu der Zeit noch sehr stark mit Suizidgedanken gekämpft habe.

Das schönste wären Komplimente zu meinen Zeichnungen, vor allem da ich selbst nicht richtig damit zu frieden bin. Aber zu wissen dass es anderen gefällt macht mich sehr glücklich.

Verletzendste: Auf meine Liebesbekundung ein schlichtes „Danke.“ und eine darauf folgende Flucht.

Schönste: „Du bist zwar jung und dir mangelt an Lebenserfahrung, aber trotzdem bist du einer der intelligentesten Menschen die ich je getroffen habe.“ Es gab Menschen, die haben sogar schon schöneres zu mir gesagt, doch ich denke, es kommt darauf an, wer etwas Bestimmtes zu dir sagt. Die Person, die das zu mir sagte, schätze ich sehr und so war das das schönste, was mir jemals gesagt wurde.

Persönlich genommen habe ich, obwohl ich hier jede Menge nennen könnte, das teilweise auch in die Richtung Alltagsrassismus geht, eigentlich nur das Schmähwort "Akademikertrottel". Das fiel in meiner Heimat in dem Zusammenhang, dass ich zu blöd für Landwirtschaft und Fabrikarbeit sei, aber immerhin habe es ja noch für eine völlig überbezahlte Stelle bei einem Zeitungsverlag gereicht... ich bin eigentlich hartgesotten, aber das fand ich einfach nur entwürdigend. Ich habe die Person, die das sagte daraufhin ganz bewusst in einem stillen Moment gefragt, ob sie damit meint, ich müsse mich für meine Bildung und meinen Werdegang schämen. Sie stammelte daraufhin nur blöde herum, aber ich hatte fast eine Genugtuung und indirekt auch eine Bestätigung.

Die schönste und ehrlichste Lobrede kam von einem sehr alten Mann, geboren ca. 1925, dem ich vor Jahren etwas geholfen hatte. Er bezeichnete mich als "echten Kommodore vom alten Schlag", was soviel wie "echter Ehrenmann" bedeutet und meinte das grundehrlich.

Das wohl an sich bemerkenswerteste Kompliment kam von einem meiner Berufsschullehrer; das war so ein typischer älterer 68er, er mochte mich nicht besonders - er war superlinks und intellektuell, ich stamme aus einer typischen CDU-Familie, was er wusste, habe katholische Jugendarbeit gemacht und war bei Kolping aktiv - und er ließ mich das immer wieder subtil spüren. Es wurmte ihn ohne Ende, dass er mir trotzdem gute Noten geben musste, weil die Leistungen objektiv gut waren und ich Klassensprecher war. Das hat er sogar mal offen gesagt. Nach dem Schuljahr sagte er dann am Abschlussabend zu mir -------> "ich mag dich zwar eigentlich immer noch nicht, aber du bist zumindest eine ehrliche Haut". Das hat mir schon auf seine Weise imponiert.

verletzendste

Gab es bisher nichts.

schönste

Das ich hübsch, schön, intelligent und mit allen Wassern gewaschen bin.

Das schönste ist wenn jemand stolz auf mich ist, und das verletzendste das ich langweilig bin/ wäre.