Was war das Konzept des Realismus für T. Fontane?

1 Antwort

Diese Fragestellung zeigt ein Missverständnis.

Fontanes Romane sind Geschichten, die wirklich geschehen konnten. Die Identifikation des Lesers mit den Figuren soll möglichst schnell und intensiv stattfinden, um die wichtigen Botschaften des Romans erkennen zu sollen und auch hoffentlich danach versuchen besser zu handeln... Das ist eben keine romantisierende Verklärung mehr, um zum Beispiel der bösen Welt des Alltags im Lesen von schöngeistiger Literatur zu entfliehen oder um eine böse Welt im Lesen von Schreckensliteratur (Schauerromantik) zu erfahren, um sich am Alltag doch zu erfreuen.

Deshalb nahm sich Fontane oft echte journalistische Berichte als Grundlage seiner Literatur. Und weil das zu dieser Zeit modern war, spricht die Literaturwissenschaft von der Epoche des Realismus oder des poetischen Realismus. Das ist kein Konzept für einen Schriftsteller, - sondern sehr viele Leute schreiben plötzlich irgendwie Ähnliches und dann bemühen sich Wissenschaftler einen literaturhistorischen Überbegriff dafür zu finden...
http://wortwuchs.net/literaturepochen/realismus/