Theodor Fontane Zitat

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Dass der Realismus die Lüge auschließen soll, ist klar, er soll keine Märchen erzählen. Dass er das Forcierte ausschließen soll bedeutet, dass er nicht gekünstelt und unauthentisch daherkommen soll, auch nicht ins Absurde überspitzt, was dann etwas später der Expressionismus tat (siehe Anthologie "Menschheitsdämmerung"). Das Nebelhafte, das der Romantik zuweilen anhaftete, war auch nicht erwünscht und das Abgestorbene meint vermutlich den Mittelalterkult, der in der Romantik in Form von verfallenen Burggemäuern und verwilderten Gärten herumgeisterte. Gleichzeitig sollte er aber auch nicht das Elend und die Schattenseiten des Lebens wiedergeben, was der anschließende Naturalismus ja dann tat (z.B. Haupmann).

Interessant, mal zu überprüfen, inwieweit sich die Autoren des literarischen Realismus' daran gehalten haben: Keller, C.F. Meyer, Hebbel, Busch, Feuchtwanger, Freytag, Storm, Balzac, Maupassant, Flaubert, Zola, Victor Hugo, Dickens, Tolstoi, Dostojewski usw.