was tut man wenn man nicht mehr weiß wer man selbst ist?
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11 Antworten
Anscheinend wußtest du einmal, wer du warst. Denn sonst könntest du jetzt nicht – Nichtwissen – wer du geglaubt hast, zu sein. Also – etwas in dir hat dir zuvor gesagt, wer du seiest, und du hast diesem Etwas geglaubt. Wie es nun den Anschein hat, sagst du immer noch Ich, wenn du gemeint sein solltest. Also ist dieses Ich immer noch präsent in dir.
Aber was hat hier erkannt, daß du es nun nicht mehr weißt? Du hast ja erkannt, daß du nicht mehr weißt, wer du bist. Wenn das so ist, dann kannst du ja nicht dieses Ich sein, welches nicht mehr weiß, wer es ist! Dein Verstand kann es ja auch nicht sein, da er ja – vermutlich verzweifelt - versucht herauszufinden, wer er – oder du – bist. Hier haben wir ein Problem.
Der Verstand kann nicht über sich selbst nachdenken. Versuche es einmal, und du wirst feststellen, daß es überhaupt nicht geht. Wie sollte es auch gehen? Das Auge sieht zwar alles, aber niemals sich selbst. Ein vollkommenes Etwas kann niemals nur aus sich selbst heraus, sich erkennen. Es braucht etwas Ähnliches aus sich selbst, um sich damit erkennen zu können.
Und bis heute hat dir deine Umwelt gesagt, wer du seiest. Mutter und Vater geben dir einen Namen. Und dann identifizierst du dich mit diesem Klang, den dieser Name erzeugt. So entsteht ein Ich-Gefühl. Laufend kommen Dinge hinzu, die alle diesem Namen zugeordnet werden. So entsteht die Illusion von Besitz. Gleichzeitig weißt dir die Gesellschaft Rollen zu, die du zu spielen hast.
Die Hebamme oder der Arzt legt die Kriterien fest: FRAU oder MANN. Diese Rolle spielst du ein Leben lang. Und dann gesellen sich alle Rollen zu dieser Hauptrolle hinzu, welche zuvor von der Gesellschaft für dich bestimmt wurden. Diese Rollen werden durch dich mit Aktionen erst belebt, so daß du dich aufgrund Erwartungen anderer Menschen in die Rolle hineinwächst.
Wenn du dann gefragt wirst, wer du seiest, antwortet nur dein Verstand und erzählt eine Geschichte, was dieser Körper – oder diese Person – bis heute erlebt hat. Im Grunde spricht nur der Verstand aus seiner Erinnerung. Und das bist nicht wirklich du selbst. Es ist eine Erinnerung an all die Tage, an denen du Teil gehabt hattest. Der Verstand ist nur nach außen gerichtet. Also auf die physische Welt mit all ihren Erscheinungen.
Kein einziges Gefühl. Keine einzige Träne. Kein einziger Wutausbruch. Keine einzige depressive Stimmung. Kein Freudenschrei. Keine stille Stunde der reinen Betrachtung eines Sonnenuntergangs. Kein einziger Moment der inneren Hochstimmung. Nichts von all diesen düsteren Tagen, an denen du im Zimmer am Fenster standest, und verträumt hinausgeschaut hast.
Doch genau DAS bist du wirklich. Das beobachtende Bewußtsein ohne jeglichen Gedanken. Einfach nur DA sein und wahrnehmen. Es ähnelt dem träumerischen Blick während einer Schulstunde aus dem Fenster. In solchen Momenten weißt du auch nichts darüber, WER du gerade bist. Das nennt man auch Tagträumen.
In solchen Augenblicken reißt die Zeit ab. Du bist nicht mehr mit dem Verstand identisch. Da ist keine Verbindung mehr zwischen Bewußtsein und Verstand. Doch sind es meist nur kurze Augenblicke, in denen du irgendwie desorientiert erscheinst. Wenn das Ego-Bewußtsein diesen Zustand bemerkt, tut es alles, um wieder die Kontrolle über deine Wahrnehmung zu bekommen.
Sollte jedoch dieser Zustand länger andauern, steigt Angst empor. Dein Verstand kann dir nicht mehr erzählen, wer du bist, da die Verbindung mit ihm abgerissen ist. Doch genau dieser Zustand wird Erleuchtung genannt. Wunderbar beschrieben in dem Buch: SIDDHARTHA – von Hermann Hesse. Vergangenheit und Zukunft sind wie weggeblasen.
Es existiert nur noch dieser eine Augenblick. Ein ewiges Jetzt, welches der Verstand nicht begreifen kann. Man nennt es auch – einen Augenblick der Verwirrung, doch er hält – selten – lange an. Hier wird auch das Wort Satori genannt, doch streiten sich die Experten über dessen Bedeutung.
Mache dir also keine Sorgen, was geschieht, wenn du eine Identifikation verlieren solltest. Bewußtsein erfährt sich stets durch Wahrnehmung. Und diese ist unergründlich. Doch sie ist ständig da, wo du bist. Du kannst dich selbst niemals verlieren, da du dich nicht besitzen kannst. Du kannst nicht verlieren, was du bist. Das Sein läßt sich niemals erklären – nur erleben.
Herzliche Grüße
Diese Frage wird sehr überbewertet und sehr oft falsch verstanden.
Meines Erachtens beschreibe ich die Frage, die Situation dazu so, dass man nicht weiß was man selbst will, was von einem verlangt wird und man sich nicht im klaren ist was man für richtig hält oder falsch.
Ich habe dieses "Problem" selbst und weiß über was ich rede, wenn man den ganzen Tag nach Ablenkung sucht um nicht darüber nachzudenken oder nicht weiß mit wem man darüber reden soll bzw. über was genau.
Man ist sich im klaren wer man selbst ist, aber fühlt innerlich, dass man nicht das ist für was man sich hält und sein halbes Leben hinter sich hat und von Erfahrung sprechen kann ohne das man das was man anderen rät selbst nicht mehr machen kann, weil man nicht akzeptiert das es der Wahrheit entspricht.
Falls man mit "Freunden" darüber reden will, weiß man nicht wie anfangen oder denkt man wäre verrückt oder das die anderen denken man wäre verrückt, aber ich weiß wer ich bin was ich will und wo ich mich sehen will, nur weiß ich nicht wie ich das anstellen soll, weil ich mir nicht im klaren bin WER ICH BIN.
Wer es versteht soll antworten, wer es in Frage stellt hat nicht zugehört und wer etwas anderes über das denkt oder er wüsste es besser, soll sich im klaren sein das jeder Mensch sich von anderen unterscheidet auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist und andere nunmal etwas mehr und besser verstehen wie andere oder die Antwort kennen weil sie sich allein fühlen obwohl sie genug menschen um sich herum haben.
Wem es hilft soll seine Meinung auch hier rein schreiben oder sich öffnen, es hilft sehr und bewirkt großes.
Nur oberflächliche Leute die in Ihrem Leben nie über essentielle Dinge nachdenken finden diese Frage merkwürdig und abnormal. Das Problem dabei Inteligenz zu besitzen ist das man Dinge hinterfragt und nicht einfach so vor sich herlebt und es einem alles egal ist. Ich finde die Frage gut. Um sich selbst zu finden ist der erste Schritt das derzeitige angebliche Ich zu hinterfragen. Ohne diesen Schritt ist dies unmöglich. Jedoch ist es wichtig den Weg zu gehen anstatt in dieser Phase zu bleiben. Viel Allein sein aber auch Gespräche mit einem Mentor führen und Dinge tun die einem ans Ziel bringen. Dieser Weg ist schwer und dadurch nennt man ihn Krise aber es ist nur ein Prozess und ist wichtig.
Ich hab seit mehreren Monaten auch damit zu Kämpfen nur komme ich da nicht raus da mir meine Eltern einfach nicht die möglichkeit dazu geben außerdem hab ich auch einfach krasse angst sie zu verletzen oder einfach traurig zumachen
So ähnlich war es bei mir auch mal... es gibt ja diese Menschen die ihr glück nur vortäuschen und ich bin eigentlich ein verrückter Mensch aber manchmal bin ich so traurig und innerlich kaputt da hatte ich lange überlegt ob ich nicht auch nur vorspiele das ich glücklich bin und bin zu dem entschlus gekommen das ich zwei seiten hab mal so mal so
Naja mein Tipp einfach mal drüber nachdenken bis man zu einem Entschluss kommt ^^
Dann muss man anderen helfen und dadurch erkennt man wer man tatsächlich ist. Denn der Mensch ist ganz allein einfach nur niemand! Die Person definiert sich erst durch Gesellschaft anderer Menschen und seiner Rolle in der Gesellschaft. Viele haben selbst nie die Erfahrung gemacht wie schön es ist zu geben statt zu nehmen.
Außerdem sollte man sich auch nach dem Sinn des Lebens fragen, einer fundamentalen Frage ohne welche man auf langer Sicht Orientierungslos bleibt.