Was tun, wenn man sich schnell provoziert fühlt/wütend wird?

3 Antworten

Am wichtigsten für eine Änderung eines Charakterzuges finde ich die Motivation. Das klingt in dieser doch schon ganz gut:

Ohne Leidensdruck keine Änderung. Den Leidensdruck kannst du auch kultivieren, indem du schaust und ggf. mal aufschreibst, was die Wutausbrüche so machen - mit dir, mit den Menschen um dich herum. Also: der Leidensdruck (zusammen mit der Aussicht, dass du es wirklich ändern kannst) bringt die notwendige Motivation, die nicht nur eine Eintagsfliege ist.

Charakteränderungen wie diese sind absolut möglich. Sie geschehen mit einer Einstellungsänderung. Dafür reicht ein tiefer Moment. Für die Umsetzung in die Praxis reicht kein Moment, sondern liebevolle Geduld mit dir selbst. 

Und noch 2 Hinweise für den Weg zur chilligen Frau:

Ausatmen. Achte mal auf deinen Atem bevor du platzt: Es ist ein Druckaufbau. Ausatmen öffnet das Ventil und baut den Druck ab. Es ist sehr effektiv (auch für andere Extremsituationen).

Andere können dich nicht ärgern. Du ärgerst dich. Provozieren sie Dich - oder fühlst du dich provoziert. Was wäre, wenn du dich nicht provoziert fühlst?
Eine kl. Geschichte von Paul Watzlawicks "Anleitung zum Unglücklichsein":

Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich hab ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum mein Nachbar nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen ausschlagen? Leute wie der Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet der Nachbar sich noch ein, er sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s aber wirklich.
Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er „Guten Morgen“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!“

In diesem Sinne: Alles Gute und viel Freude an der Veränderung (denn die Veränderung kann wirklich Spaß machen, wenn man liebevolle Geduld mit sich hat: Die Wut endet nicht sofort, aber sie wird immer weniger und du wirst immer mehr und mehr die Frau, die du sein möchtest)
:-)

Naja ich bin zurzeit auch ziemlich aggressiv aber wenn du zwihen 11-18 bist kann das an der Pubertät legen

Akzeptieren! Wut ist eine Emotion, die jeder hat. Man kann sich Wut nicht verbieten, genau so wenig wie man sich Freude oder Trauer verkneifen kann.

Sag dem anderen, das er dich gerade wütend gemacht hat oder das du gerade wütend bist und dann vertage das Gespräch.

Schreib auf was dich wütend macht (Brief an dich), geh dich regelmäßig auspowern, nutze die Wut für was kreatives (Gitarre, Schlagzeug spielen, tanzen gehn...), dann kann dir deine Wut sogar helfen, denn jede Emotion ist eine riesige Energiequelle, sei dankbar dafür!