Was stimmt nicht mit mir. Leute gehen mir aus dem weg?

8 Antworten

Leider gehört deine Frage zu den wenigen die eigentlich kaum vernünftig zu beantworten sind ohne dich persönlich zu kennen. Kennst du wirklich niemanden der offen und ehrlich genug ist um dir den einen oder anderen Tipp zu geben darüber wie du auf andere wirkst?

Was ich so allgemein sagen kann, es ist eigentlich relativ normal, dass es in Vereinen so zugeht wie du es beschreibst. Es ist auch normal, dass diejenigen die besonders viel Einsatz zeigen und immer da sind wenn man sie braucht, nicht so besonders geschätzt werden, zumindest nicht so sehr wie es ihnen zustehen würde, denn bei ihnen ist es einfach ''normal'', dass sie da sind, während es bei anderen eben bemerkenswert ist, wenn sie denn mal da sind. Das soll nun natürlich kein Aufruf werden dich weniger zu engagieren, eher ein Appell dich mit dieser weniger schönen aber zutiefst menschlichen Seite deiner Mitmenschen zu arrangieren. Die besseren von uns versuchen dieses Verhalten so gut es geht zu vermeiden, doch Rückfälle gehören einfach dazu.

Was das ''pflegen von Freundschaften angeht'', da kann man z.B. auch mal zu viel tun. Ob das bei dir so ist kann ich natürlich nicht wissen. Doch wenn deine ''Pflege'' z.B. mehr Zeit in Anspruch nimmt als der andere bereit war zu investieren, dann kann das dazu führen das er sich zurück zieht.

Ich fürchte allerdings, dass dir deine Vergangenheit doch noch mehr im Weg steht als dir bewusst ist. Auch wenn den Menschen nun klar wird, dass du nicht (mehr) so bist, so heißt das noch lange nicht, dass sie dir wieder so vertrauen wie zuvor. Du hast vielleicht schon von dem Vergleich gehört, dass es mit dem Vertrauen wäre wie mit einem Spiegel, einmal zerbrochen wird er nie wieder heil. Ich kann zwar mit so einem Menschen problemlos ein Bier trinken, auch gegen etwas Smalltalk spricht nichts, doch ein richtiges intensives Gespräch führen, wenn ich ständig im Hinterkopf habe, dass er vielleicht gar nicht meint was er sagt? Wohl eher nicht und damit ist der Kontakt leider auf Oberflächlichkeiten beschränkt. Auch wenn deine Taten für den Verein wirklich sehr für für dich sprechen, einen Weg in die Herzen der anderen Vereinsmitglieder können sie allein dir nicht bereiten.

Ich denke, es liegt daran, dass du nur im Dorf geblieben bist. Ich war mehr das stille Mauerblümchen, wuchs auch in einem Dorf auf, war in der Schule allenfalls akzeptiert. Nach der Lehre drehte ich dem Dorf den Rücken zu und zog in eine Stadt, etwa 50km weit weg. Durch meinen Job in einer Gaststätte lernte ich, offener zu werden. 

Inzwischen sind beinahe 30 Jahre vergangen und ich bin nicht mehr das stille Mädchen von früher. Nebenberuflich arbeite ich jetzt sogar in einem Hotel (mit Gaststätte) im Heimatdorf und stellte für mich folgendes fest: muss ich auf Partys für Leute aus dem Dorf kellnern, wird mir  sehr viel Sympathie entgegen gebracht  (auch wenn sie mich tw namentlich nicht der gebürtigen Dörflern zuordnen können).

Ich will damit sagen: du hast dein Leben lang versucht, dich den Dörflern anzupassen, um akzeptiert zu werden, statt dich in einer fremden Umgebung weiterzuentwickeln. Ich wünsche dir alles Gute!  LG 

Kann natürlich an dem Altersunterschied und damit einhergehenden unterschiedlichen Lebensanschauungen liegen; 10-20 Jahre machen da schon etwas aus.

Zum Anderen ist es leider so, dass die wenigsten Menschen bereit sind, sich einerseits in Andere hineinzuversetzen, da sie sich selbst das Wichtigste sind und Andere für sie eben mehr oder weniger nur Mittel zum Zweck also Mittel zu ihrer Selbstbestätigung, Selbstverwirklichung,

andererseits sind die Wenigsten bereit, bei Anderen etwas tiefer zu graben und ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich gerade bei den etwas Zurückhaltenden, Schüchternen, dadurch aber eben auch Tiefgründigeren lohnt tiefer zu graben und dann nicht immer, aber oft auf einen Schatz zu stoßen.

Was ganz wichtig ist - hör auf Anderen gefallen zu wollen, dich nach Anderen zu richten. Sei einfach du selbst mit all deinen Stärken und Macken. Kümmere dich nicht mehr so sehr um Andere.

Wenn du so, letztlich dadurch selbstbewusster, durchs Leben gehst wirst du dich wundern, wer auf einmal Interesse an dir hat.

Und natürlich geht das nicht von heute auf morgen, ist wie bei jedem Spezialgebiet, Niemand ist ganz schnell Fachmann und Profi und du musst, wie gesagt, noch nicht mal etwas Spezielles lernen sondern einfach nur du selbst sein.

Viele gute Antworten wurden hier schon gegeben und wenn du zu den sog. Einsamen Wölfen gehörst (ob du`s nun gut findest oder nicht), dann akzeptiere das zum. ein Stückweit.

 Bewege dich (erstmal) auf dem Terrain, mit dem du vertraut bist und von diesem gefühlsmäßig sicheren Ort kannst du dann kleinere Exkursionen in andere Welten machen.

Hilft auch sicher, dahin zu gehen, wo sich Gleichaltrige befinden, die (noch) nicht so verknöchert sind mit ihren Dorf-Ansichten. Ist nicht negativ gemeint und ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen will. Alles Gute dir, LG. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Man hat schon so Einiges erlebt

MnutzerM 
Beitragsersteller
 17.05.2016, 08:46

Hi. Ich denke am Altersunterschied liegt es eher weniger, denn es sind auch einige andere aus meinem Jahrgang im Verein, die beliebt sind, gern gesehen und voll akzeptiert werden. Auch von den älteren. Aber ansonsten bin ich da schon bei dir mit der Antwort. Wie gesagt ich will niemandem mehr gefallen. Ich bin wie ich bin. Meine frage ist im Endeffekt nur... Bin ich schlecht so wie ich bin?

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PicaPica  17.05.2016, 11:06
@MnutzerM

Um das letztendlich beurteilen zu können, sind mir etwas zu wenig Charaktereigenschaften von dir vorhanden, aber eigentlich denke ich das nicht.

Versuche in deinem Verein in der Thematik gut zu sein und die Anderen werden dich alleine wegen deines Wissens schätzen lernen. Evtl. klappt es über diesen Umweg, dass sie sich sagen `der weiß viel und schau an, ist mir noch nie so aufgefallen, aber charakterlich taugt er auch was.´

Ansonsten, wie gesagt, mach dein Ding und wenn du gar nicht klarkommst, hol dir Feedback bei anderen Bekannten, deiner Familie, oder wenn auch das nicht geht, bei einem Psychologen.

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Um diese Frage mit der von dir gewünschten Nachhaltigkeit zu beantworten, muss losgelöst vom Alltag ein intensives Gespräch (immer wieder) mit dir geführt werden. Von daher ist die Entscheidung einen Experten zu Rate zu ziehen ein erster wichtiger Schritt. Dass man (von allen?) gemieden wird kann die verschiedensten Ursachen haben, die sich manchmal leicht und manchmal schwer oder überhaupt nicht bewältigen lassen.

Dazu können auch ganz profane Äußerlichkeiten gehören, wie:

  • schlechter Mund- und Körpergeruch
  • ein Sprechfehler
  • eine Entstellung oder Behinderung
  • eine (politische) Lebenseinstellung
  • (ungewöhnliches) Outfit oder Körpermodifikationen
  • eine (Sucht)Erkrankung
  • ein 'Tick'
  • usw.

Wie gesagt, man müsste dich sinnlich erfahren, um dir überhaupt einen allerersten Tipp zu geben, worauf deine persönliche Situation begründet sein könnte.

Versuch dich selbst in Gespräche mit einzuklinken etc.
Die können nicht nur auf dich zukommen
Da musst du auch Interesse zeigen.
Und irgendwie musst du die anfänglichen Eskapaden rückgängig machen bzw du musst ihnen zeigen das du jetzt nicht mehr so bist und das tust du indem du mit ihnen redest
Gehe infach hin setzt dich dazu und dann wird das schon irgendwann.

Viel glück


MnutzerM 
Beitragsersteller
 17.05.2016, 06:31

Ja wie im Text schon gesagt tue ich diese Dinge schon seid jahren. Aber es bringt eben nix. Wenn ich mich einklinke werde ich kurz geduldet, aber nicht wirklich für voll genommen.

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