Was spricht für und gegen die AfD?
Manche sehen Fr. Alice Weidel als nächste Bundeskanzlerin.
3 Antworten
Für die AfD spricht eigentlich nicht viel. Sie benennt zwar Probleme (was als Opposition auch ihre Aufgabe ist), hat aber keine praktikablen Alternativen. Vielmehr versucht sie Probleme auf zu bauschen und die Stimmung zu vergiften. Schuld sind dann regelmäßig irgendwelche Minderheiten. Ob das nun Flüchtlinge, sexuelle Minderheiten oder sonst wer ist, ist völlig beliebig. Hauptsache es lässt sich damit Stimmung erzeugen. Sie ist einfach laut und provokant. Das unterscheidet sie auch von den beiden anderen Oppositionsparteien CDU und Linke.
Ich denke in einem Punkt ist die AfD sogar gefährlich (und damit meine ich nicht die Tatsache, dass sie in ihren Reihen bekennende Nazis hat). Sie verspricht im Grunde ihren Anhängern, dass sie sie vor der Zukunft beschützt und das auf ewig alles bleiben oder wieder werden kann, wie es mal in der alten Bundesrepublik gewesen ist. Veränderungen in der Familienpolitik, Klimafragen, neue Technologien - das alles wird einfach geleugnet und so getan, als könne man sich da raus nehmen. Das verhindern von Veränderung führt aber nicht dazu, das alles gut wird oder Deutschland seine gesellschaftliche und wirtschaftliche Basis stärkt, sondern dass wir zurück fallen und den Anschluss verlieren. Da gilt dann das alte Gorbatschow-Wort: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben"
Und das Frau Weidel Kanzlerin werden könnte, diese Chancen stehen aktuell und auch mittelfristig bei genau Null. Die Kanzlerin wird vom Bundestag gewählt. Dazu braucht sie im Bundestag eine eigene Mehrheit. Selbst wenn die AfD stärkste Partei werden würde, würde sich daran nichts ändern. Da (aus vernünftigen Gründen) keine andere Partei mit der AfD koalieren will, wird sich eine Koalition finden, die im Bundestag mehr als 50 Prozent der Stimmen hat und in der die AfD keine Rolle spielt. Im Zweifel wird es wieder eine CDU/SPD-Koalition mit Friedrich März als Kanzler. Aber Frau Weidel wird es nicht. Da braucht man keine Angst (oder falschen Hoffnungen) zu haben....
Für die AfD spricht, daß sie keine Angst hat, Probleme anzusprechen. Die Altparteien wollen davon nix hören, da weiß man ja, wieviel Wert denen ihre Bürger wert sind. Für die AfD spricht, daß sie ihren Job macht, nämlich eine gute Opposition zu sein. Im Gegensatz zu den Altparteien, die Probleme ewig vor sich herschieben oder angeblich immer kein Geld haben (aber Milliarden für Krieg rausschmeißen). Für die AfD spricht ihr Mut, ihre Weitsicht, ihre gute Rethorik (Weidel usw.), ihr Engagement und Präsenz trotz hässlichem Gegenwind. Lassen sich nicht unterkriegen, sondern ackern. Andere wissen nichtmal, was das ist.
Das wäre dann die erste Lesbe, die Deutschland führt. Meinst du, der Führer Höcke ließe das zu?