Was sollte eine Putzhilfe im Privathaushalt verdienen, welche Arbeiten sind zumutbar?
Ich arbeite seit knapp 8 Jahren in einem Privathaushalt, bisher für 10€ Stundenlohn. Ich mache das neben meinem Hauptberuf im Büro um mir was dazu zu verdienen. Ich bin nicht angemeldet. Gestern habe ich der Hausherrin gesagt, das ich der Meinung bin dass das nicht mehr zeitgemäß ist und ich mehr Geld möchte. Dann wurde sie unfreundlich und meinte, sie wäre eigentlich gar nicht mehr so zufrieden mit mir. Sie müsse immer wenn ich weg bin, nochmal nacharbeiten. Sie will das jetzt 1-2 Mal testen und wenn ich zu 100% alles tip top erledige, dann würde sie mehr Geld zahlen. Ich bin mir keiner Schuld bewusst, ich habe immer alles ordentlich erledigt. Vor kurzem fragte sie mich noch, da sie jetzt mehr arbeitet, ob ich nicht öfter kommen könnte. Passt für mich nicht zusammen, wenn man eigentlich gar nicht zufrieden ist. Die Arbeiten die sie von mir erwartet sind teilweise unterirdisch. Mit der Zahnbürste in der Dusche die Fugen auskratzen, mit der Wurzelbürste den Boden schrubben, Klobürste reinigen, in der Waschküche dreckige Wäsche wegräumen damit ich überhaupt den Boden wischen kann etc.
Habe das bisher alles ohne zu meckern für 10€ die Stunde erledigt. Nachdem sie mir gestern so kam, bin ich allerdings am überlegen ob ich mir das weiterhin antue. Was meint ihr?
12 Antworten
Denk an den Mindestlohn. Selbst 10€ sind zu wenig. Normal sind da eher 13 - 15 Euro die Stunde. Die Frage ist auch, ob du offiziell dort arbeitest oder unter der Hand. Denn wenn du offiziell mit einem Minijob dort arbeitest, hast du auch Rechte.
Viel erwarten kannst du hingegen nicht, wenn du "schwarz" dort gearbeitet hast. Dann bleibt dir nichts anderes übrig, als im Zweifel nicht mehr hinzugehen.
Ich würde an deiner Stelle mindestens 15,- / Stunde nehmen. Das solltest Du dir wert sein. Zum Putzen kommt ja - neben Abgaben und Sozialversicherung - auch noch An- und Abfahrt. Wenn es deiner Hausherrin nicht passt, soll sie sich jemanden anderes suchen. Steht und fällt natürlich mit der Arbeitssituation bei Dir vor Ort.
Der Tariflohn im Gebäuderreinigerhandwerk für Unterhaltsreinigung liegt z.B. seit 01.10.2022 bei 13 Euro.
In Privarthaushalten ist das Aufgabengebiet oft umfangreicher und wird deutlich höher vergütet, da es immer wieder Sonderwünsche gibt, die im professionellen Bereich unter Grundreinigung laufen.
15 Euro wären mindestens angemessen.
Zahlt Deine Arbeitgeberin auch Lohnfortzahlung bei Krankheit und gewährt Sie Dir den Urlaub?
Empfehlung: Pokern. Da stehen nicht x Leute vor der Tür und wollen den Job. Und niemand hat gern im Privathaushalt permanet wechselnde Leute.
10€ ist ja nix! Wir haben schon vor 10Jahren 15€ die Stunde bezahlt!
Und dann auch noch zickig werden…ich wäre gegangen. Zumal Reinigungskräfte (auch für Haushalte) händeringend gesucht werden!
Das Netz ist voll mit Suchanzeigen! Und dann sprichst du auch noch fließend Deutsch (vermute ich)! Du wirst dich vor Kunden kaum retten können!
In ganz Deutschland gibt es eine gesetzlich festgelegte Verdienstuntergrenze, den sogenannten Mindestlohn. Dieser gilt für alle Beschäftigten über 18 Jahre und damit auch für Minijobber und Minijobberinnen – egal, ob sie im gewerblichen Bereich oder im Privathaushalt arbeiten. Der Mindestlohn ist der Bruttolohn, den ein Arbeitgeber oder eine Arbeitgeberin mindestens pro Zeitstunde zahlt. Wichtig zu wissen: Halten sich Arbeitgeber oder Arbeitgeberinnen nicht an das Mindestlohngesetz, können für sie im Nachhinein Nachzahlungen anfallen.
Mindestlohn - Minijob-Zentrale
Seit 01.10.2022 beträgt der Mindestlohn 12 Euro.