Was soll mein Freund in ein Motivationsschreiben schreiben, wenn Anschreiben + Motivationsschreiben gefordert sind?
Huhu,
mein Freund sucht länger eine Arbeit und in vielen Online-Portalen wird neben dem Anschreiben auch ein Motivationsschreiben verlangt.
Nun, die einzige Motivation für ihn ist, dass er endlich arbeiten will. Seine Lieblingsarbeitgeber haben ihn abgelehnt. Somit ist es egal, ob das Unternehmen nun Marktführer ist, europaweit, nur regional oder bundesweit tätig ist. Dies sind also keine Gründe, die man nennen könnte. Ebenfalls hat er nur Erfahrungen aus der Ausbildung als Büroangestellter (ich glaube Bürokaufmann oder so), kann also höchstens auf diese 4-5 Jahre zurückliegende Ausbildung blicken, danach ein technisches Studium angefangen, aber eine Prüfung des 5. Semesters endgültig nicht bestanden (das Studium hat ihm aber auch nicht so viel Spaß wie die Ausbildung zuvor gemacht).
Auch die verlangten Aufgaben aus den Stellenangeboten passen nicht so gut. Er hat seine Ausbildung mit der Note 2 abgeschlossen, ist aber nicht so kommunikativ und wirkt recht schüchtern, dennoch wird eigentlich immer Kommunikationsfähigkeit gefordert. Auf den Punkt kann er schon mal nicht eingehen. Dann noch fachliche Kenntnisse, aber die wurden ja schon recht ausführlich im Anschreiben behandelt. Was soll er dann noch im Motivationsschreiben schreiben? Nur zu schreiben "Ich möchte eine Arbeit finden, da ich es hasse, zu Hause herumzusitzen" klingt doch blöd? Seine Fähigkeiten wurden ja auch schon im Anschreiben genannt. (lernbereit - ehrgeizig und will Ziele schaffen - daher hat er auch mit dem Studium weiter gemacht, hat dann aber nicht zum Bachelor gereicht, da er an seiner Uni nur einmal wiederholen kann; eine zweite Wiederholung gab es in seinem Studienfach/Prüfungsordnung nicht).
Was kann man noch in das Motivationsschreiben stehen, wenn das wesentliche ja eh schon im Anschreiben steht.
4 Antworten
Motivationsschreiben? Finde ich auch sehr unnötig. Weshalb bewirbt man sich wohl auf einen Job? Wegen dem Geld? Weil die Arbeit einem vielleicht Spaß macht? Bestimmt nicht weil die Marketingabteilung des potentiellen Arbeitgeber so tolle Slogan erfunden hat, die mit der Firma eigentlich gar nix zu tun haben. Es ist überflüssig.
http://www.jova-nova.com/bewerbung/anschreiben/motivationssschreiben/
Die Voraussetzungen deines Freundes sind natürlich mittelmäßig um nicht zu sagen ein wenig Ziellos, er hat nicht viel erreicht, außer dem Berufsabschluss. In einem kaufmännischen Beruf nicht Kommunikations Fähig zu sein ist auch nicht die beste Voraussetzung.
"lernbereit - ehrgeizig und will Ziele schaffen" ist wohl kein Argument für Fähigkeiten in einem Anschreiben.
Anschreiben
1. Absatz - was sind meine Fähigkeiten
2. Absatz - wo habe ich die Fähigkeiten wie und wo nachweislich, erfolgreich umgesetzt
3. Absatz - wie werde ich das zukünftige Team unterstützen, was will ich dafür haben und wann kann ich damit anfangen
Vielleicht sollte er noch mal umschulen oder als Quereinsteiger, vielleicht etwas wo man nicht mit Menschen so eng zusammen arbeiten muss.
Vielleicht hilft dir dieser Link:
Du hast den Begriff "Motivationsschreiben" nicht verstanden. In einem Motivationsschreiben soll man sich so detailliert präsentieren, dass der ARBEITGEBER motiviert wird, diese Person einzustellen.
Dein Freund soll also über sich und seine Fähigkeiten, Hobbys etc. detaillierter und ausführlicher schreiben. Er soll seine persönlichen Stärken herausarbeiten und belegen, sowie evtl. sein soziales Engagement in der Freizeit oder was auch immer für den Beruf gefordert wird.
Da sehe ich absolut nichts, das ihn als Bürokaufmann qualifiziert. Das kann doch nicht wirklich sein Berufswunsch gewesen sein? Vielleicht sollte er sich in einem Industriebetrieb in der Produktions-Endkontrolle bewerben, wenn er solche guten visuellen Wahrnehnungsfähigkeiten hat. Oder er schult um auf Steuerfachangestellter, wenn er gut mit Zahlen umgehen kann. Da muss er auch nicht viel mit Menschen kommunizieren.
Also, das Fehler sehen bei solchen Bildrätseln kann er nicht; das kriegt er nur bei bewegten Bildern hin; ansonsten halt findet er Rechtschreibfehler schnell. Umschulung wird nicht finanziert vom Arbeitsamt, und aufstockende Leistungen wird es nicht geben und BAB ja auch nicht, da er schon eine Ausbildung erfolgreich und mit guten Noten abgeschlossen hat - hieß es. Er hätte einen qualifizierenden Berufsabschluss als "Bürokaufmann" - also keine Weiterbildung. Hatten wir dann auch schon im Oktober beantragt, wurde dann aber bereits Anfang November (mit Bescheid) abgelehnt. Und selber finanzieren geht nicht, da er nur von der Ausbildungsvergütung nicht leben kann. Er bekommt jetzt um die 800 €, die Ausbildungsvergütung ist geringer ... und liegt wohl nur bei 650-700 € oder so. Oft kommen dann noch auswärtige Kosten für Fahrten (Berufsschule) hinzu und ggf. dortige Übernachtungskosten. Die kann er vom Ausbildungsgehalt nicht finanzieren, wenn er keine Unterstützung vom Staat oder sonst wem bekommt. (seine Eltern beziehen auch nur H4)
Anschreiben soll nicht die ganze Lebensgeschichte erzählt werden, sondern Fakten worauf es ankommt. Da werden die meisten Daten im Lebenslauf verpackt. In einem Motivationsschreiben darfst Du dann die ganze Lebensgeschichte schreiben wie Freizeit, Hobbys usw.
Nun ja, in seiner Ausbildung als Bürokaufmann gab es kaum Kundenverkehr, bzw. höchstens telefonisch. War Büro im Handwerksbetrieb. Mit Telefonieren kommt er zu recht, auch wenn er es nicht gern macht. Meist aber nur Tonband anhören. Termine hat meist der Chef eh schon vereinbart; hin und wieder mal ein paar Rückrufe sofern der Chef keine Zeit hatte. Persönlich sind die Kunden nur alle 3-4 Monate mal welche vorbei gekommen; und dann teilweise auch bei Kollegen/Auszubildenden des anderen Jahrgangs (da mein Freund dann in der Berufsschule war). Daher halt Rechnungen ausstellen/ Lieferscheine ans Büro prüfen, Rechnungen bezahlen. Einmal war er auch bei Einstellungsgesprächen dabei und hat dann Absagen, etc. geschrieben. Dort also auch nicht so viel Erfahrung, da sein Betrieb in seinen 3 Jahren Ausbildungszeit nur einmal eine Stellenanzeige gesetzt hatte und Mitarbeiter gesucht hatte.
Zum sozialen Bereich: Wie gesagt er wirkt zu schüchtern, und wurd ebei Diakonie/Caritas/DRK abgelehnt, da er nicht genug auf Leute zu gehen würde bzw. höchstens für Fahrdienst geeignet, was aufgrund des fehlenden Führerscheins nicht geht; er fährt eh lieber mit den öffis)
Hobbys hat er auch keine großen; außer mal Fernsehen zu schauen. Sportlich ist er unbegabt, handwerklich auch; er ist mehr so der Theorie Mensch. Was mir bei ihm aufgefallen ist: Er bemerkt es oft sofort, wenn im Film irgendwo ein Fehler ist; wenn zum Beispiel der Henkel einer Tasse (im Hintergrund) zunächst nach rechts, dann plötzlich nach links zeigt, obwohl in der Handlung (zum Beispiel) einem Gespräch kaum Zeit vergangen ist. Da springt er dann gleich auf nach vorne und ruft: "Die Tasse steht nun anders"; falls man ein Video sieht und er die Fernbedienung hat, stoppt er es und will es immer genau zeigen (manchmal etwas nervig)