Was sind die Vorteile von Vollformat Kameras?

8 Antworten

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Bei gleicher (Mega-) Pixelanzahl ist auf einem größeren Sensor der einzelne Pixel physisch größer. Das hat mehrere Vorteile / Folgen:

  • Der einzelne Pixel bekommt mehr Licht ab. Dadurch muss das Bild des Sensors nicht so stark verstärkt werden. Es rauscht weniger.
  • Da der einzelne Pixel mehr Licht abbekommt ist es auch möglich, feiner zwischen Farbnuancen (Helligkeiten der einzelnen Farbkanäle) zu unterscheiden, die Farben werden also ggf. feiner abgestuft erkannt.
  • Du brauchst aber auch andere Brennweiten um den gleichen Effekt zu erzielen wie bei einem Sensor mit kleinerer Diagonale. Das bedeutet im Telebereich mehr "echte" Brennweite, weil der Cropfaktor wegfällt.

Der wesentlichste Unterschied ist mMn, dass man einfach sinnvoller hohe Auflösungen nutzen kann. Wenn man also Poster oder ähnliches machen möchte, kann man mit Vollformat viel höhere Auflösungen bekommen, ohne dass das Rauschverhalten des Sensors störend wird.

Bei der Schärfentiefe gibt es auch Unterschiede, APS-C kommt hier im Allgemeinen nicht so weit runter (unteres Blendenzahl Limit). Aber das lässt sich teilweise durch spezialisierte Objektive ausgleichen, sofern man es unbedingt braucht. Ist aus meiner Sicht eigentlich kein gewichtiges Argument.

Im Gegenzug gibt es auch Argumente für APS-C: z.B. für 95% aller Fotos braucht man keine 50 MP eigentlich nicht mal 5. Da sich aber kaum einer die Mühe macht immer alles nachher zu resizen, bevor es auf der Platte landet, erzeugt ein Kleinbild oder Mittelformat-Sensor auch um ein Vielfaches mehr Datenmüll! Auch sind die Kameras im Mittel kompakter, besonders die spiegellosen.

Vollformat- Woher kommt eigentlich der Name? Vollformat beschreibt einen Bildsensor, der so groß ist, wie früher die Kleinbildfilme waren: 24x36mm. Also ein klassisches Bildverhältnis von 3:4.

Eine APS-C Kamera hat dabei ein Bildformat von 2:3.

Das ist erst mal ein Unterschied. Kein Vor oder Nachteil.

Nun zu den schon dargelegten Argumenten: Bei gleicher Pixelanzahl ist ein Vollformat tatsächlich dem APS-C überlegen; da hier auf mehr Fläche eben auch mehr Licht pro Pixel das Bild erstellen.

Frage: Ist das sinnvoll, wenn ich nur auf einem Bildschirm mir das ganze ansehe? Für was verwende ich die Fotos? Wie speichere ich diese? Im RAW-Format oder schon als JPEG? Wenn ich die später recht aufwendige Nachbearbeitung und Speicherung im RAW-Format bevorzuge, kann ich mir Überlegen, eine Vollformat zu kaufen.

Wenn ich so oder so nur JPEG speichere (auch schon in der Kamera) sind die Vorteile der Vollformat z.Teil wieder weg.

Bei Bildgrößen von 40x60cm reicht übrigens schon ein Chip mit 6 MP. Auch wenn mir Pixel-Junkies vielleicht widersprechen werden.... Und 40x60 entspricht eben APS-C.

Woher ich das weiß:Hobby
Er meint, dass dies bessere Bilder ergibt.

Darüber kann man sich streiten. Über die Vorteile wurdest du ja jetzt schon aufgeklärt, ich präsentiere dir hier mal die Nachteile.

  • Da ein größerer Sensor ausgelesen werden muss, sind Vollformatkameras bei der Serienbildgeschwindigkeit oft langsamer. Die schnellsten APS-C Kameras wie die Canon M6 Mark II schaffen 30 Bilder/Sek (bei reduzierter Auflösung). Um das bei Vollformat zu erreichen brauchst du sündhaft teuere Flagschiff-Modelle wie die Sony A1 für schlappe 7000€.
  • Objektive mit starkem Tele-Zoom sind auf APS-C günstiger, da ihr Crop dem 1,5 bzw. 1,6-fachen Zoom entspricht. Ein 400mm Objektiv entspricht also 600mm (bzw 640mm auf einer Canon APS-C). Wenn du ein 600mm Objektiv auf Vollformat willst, wird es richtig teuer. Für Wildlife/Vogelfotografie ist also APS-C die günstigere Wahl.
  • Bei Vollformat hast du mehr Vignetting und Unschärfe an den Rändern, während bei APS-C nur ein Ausschnitt aus dem mittleren Teil des Bildkreises genommen wird. Das ist der Teil der am hellsten und am schärfsten abbildet. Bezieht sich allerdings nur auf Vollformat-Objektive, die du an APS-C benutzt.
  • Bei Vollformat hast du zwar äquivalent mehr Hintergrundunschärfe allerdings kannst du bei Mirrorless Kameras auch Vollformatobjektive per Speedbooster adaptieren. Dieser gleicht dir die fehlende Lichtstärke aus und macht deine APS-C quasi zu einer Mini-Vollformat mit ungefähr der selben Brennweite und auch der selben Hintergrundunschärfe. Und das ist günstiger als sich ne Vollformat zuzulegen.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Vorteile einer Vollformatkamera:

1. Besseres Bokeh, bei gleicher Blende,

2. Besseres Rauschverhalten, bei gleicher Anzahl Megapixel,

3. Mehr Weite, bei gleicher Brennweite, ist für Landschaften sehr hilfreich,

4. Längere mögliche Verschlusszeit, ohne Nachführung bei Astroaufnahmen,

Zu 4 ein Beispiel: längste mögliche Verschlusszeit ohne Nachführung bei APS-C und 18mm Objektiv ist ca.16 Sekunden, bei Vollformat und 18mm sind es ca. 27Sekunden.

Der Nachteil ist der Preis, ca. Faktor zwei bei allem was gekauft wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

sinarium841  13.04.2022, 19:02

Sorry - habakuk. Hättest du nicht einfach nachfragen sollen, was Derjjenige nit den digitalen Informationen anfangen will? Ein 20x30 Abtzug? Oder sogar mehr ? Da reicht eine Halbformat-Kanera völlig aus.Hervorragend kann nicht die Technik sein. Da gibt es etwas "Anderes".

Oder?

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habakuk63  13.04.2022, 21:59
@sinarium841

Der FS hat eine Frage gestellt, diese habe ich geantwortet. Egal was der FS mit der Kamera vor hat, oder auch nicht, die genannten Vorteile bleiben bestehen.

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sinarium841  14.04.2022, 02:33
@habakuk63

Die Frage hast du zwar "be"antwortet, leider nicht im Sinne des Fragestellers.

Und Die von dir genannten Vorteile dürften wohl für den FS eine untergeordnete Rolle spielen.

Laß mich mal raten: Du bist kein professioneller Fotograf - eher ein engagierter Amateur. Und das macht den Unterschied zu mir. Deine Ratschläge sind gelinde gesagt: Unprofessionell. Nicht hilfreich. Nicht immer - aber des Öfteren.

Oder?

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