Was schätzt Du, wie hoch ist die Quote Deiner Kunden, die ein paar Jahre später bereuen, was sie getan haben?
Sei bitte ehrlich bei der Einschätzung!
Ja, es gibt sicherlich viele, die zu ihrem Körper-Schmuck stehen und auch noch einige Jahre später alles super finden.
Aber einige sind froh, wenn man sie ein paar Jahre später nicht mehr auf ihr "Arschgeweih" oder andere Sachen anspricht.
Ob nun out oder verflossener Lover oder lästig - gibt genug Fälle, wo Menschen sich wünschen, sie könnten ihre "Deko" ablegen wie einen Ring oder ein Armband.
Wieviel Prozent Deiner Kunden, denkst Du, ist nicht auf Dauer glücklich mit der Entscheidung, bzw. mit dem, was Du (nicht qualitativ!) gemacht hast...?
2 Antworten
Es gibt kaum etwas einfacheres, als ein ungeliebtes Piercing abzulegen und in die nächste dunkle Ecke zu werfen, deswegen muß man das Piercing noch nicht mal großartig bereuen.
Ich erlebe tatsächlich deutlich öfter Menschen, die es bereuen ihr Piercing entfernt zu haben und ins Studio kommen, um es wieder einsetzen zu lassen oder auch neustechen zu lassen.
Ich denke der Prozentsatz der Leute, die es wirklich bereue, daß sie sich haben Piercen lassen, ist sehr gering in meiner Kundschaft da ich schon im Vorfeld ausführlich berate.
Wer sich spontan und unüberlegt piercen lässt (womöglich auch noch im Urlaub oder auf der Kirmes oder in einem 20 Euro-Laden) hat natürlich eine deutlich größere Chance, das Piercing schon nach kurzer Zeit zu bereuen weil es Komplikationen bei der Abheilung macht.
Bei Bodymodifications ist der Prozeß der vorherigen Beratung und Entscheidungsfindung noch erheblich langwieriger und daher denke ich, daß es extrem selten ist, daß jemand die Entscheidung später bereut.
Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)
Das lässt sich so gut wie nicht ermitteln.
Aber man geht von circa 8-12% aus.
Das interessante ist, das ein Großteil der 8-12% nur aufgrund von negativer Sozialer Resonanz bereuen... Long Story Short: Die Leute verstehen es nicht, und reagieren dir gegenüber hässlich... und das ist im Prinzip nichts anderes als Mobbing.
Wenn man Mobbing lange genug am eigenen Leib erfährt, wird man unglücklich, und man fängt eventuell an seine ursprünglichen Entscheidungen zu bereuen.
Ein gutes Beispiel ist die Steißbeintätowierung.
Die war sehr lange Angefragt in den Studios und sehr beliebt.
Bis die hässlichen Wörter dafür in Umlauf gebracht wurden.
Und schon wurde aus etwas ursprünglich schönen, etwas negatives für das man ausgelacht wurde.
Ich finde "Arschgeweihe" noch immer optisch schön, aber wer will schon einen "Schlampenstempel"? Ja, Mobbing ist echt gemein!