Was passiert, wenn man eine Steckdose "lädt"?
Wir haben heute in Elektrotechnik gelernt, dass eine Spannungsquelle zum Verbraucher werden kann, wenn man eine höhere Spannungsquelle an sie anschließt. Was würde also passieren, wenn man zufällig ein hypothetisches Atomkraftwerk zuhause stehen hätte, welches eine Spannung von 400V produziert, und dieses an eine normale Steckdose anschließen würde? Zählt der Stromzähler dann rückwärts oder lässt der keinen negativen Stromfluss zu?
8 Antworten
das kann ich dir ganz einfach erklären. ich habe nämlich zufälligerweise die vergangene woche in einem Keller ein Kraftwerk eingebaut. es war zwar "nur" ein gaskraftwerk, und kein atomkraftwerk, aber das spielt ja keine rolle...
bei einem "normalen" stromzähler zuhause würde der schon rückwärts zählen. allerdings brauchts dafür keine 400 volt. 230 reichen auch. beim wechselstrom kommts nämlich auf die frequenz an, nicht auf die spannung...
in unserem fall, der keller war übrigens nicht meiner, ich mache das berfulich, sieht es aber so aus, dass der stromzähler zwei zählwerke hat. der strom der ins netz zurück geht, wird in einem eigenenen Zählwerk erfasst.
wenn ihr einen elektronischen zähler habt, dann kann der in der regel auch nicht rückwärts zählen. das erkennt ihr an dem kleinen symbol mit dem zahnrad und dem rastzahn, dann fließt der strom zwar ins netz, wird aber nicht mitgezählt...
lg, Anna
Nun, ich hoffe mal, du meinst 400V Drehstrom - halt ein paar Volt mehr, als die knapp 230/400 die da regulär dran hängen, sonst würdest du schlicht für Ärger mit diversen kaputten Geräten sorgen.
Aber generell ist das tatsächlich so, das der Zähler rückwärts läuft, bzw. dann 2 getrennte Zähler mit jeweils einer Rücklaufsperre verwendet werden, da du ja eine höhere Einspeisevergütung bekommst, als dir der Strom aus dem Netz kostet.
Und dein hypothetisches Atomkraftwerk gibt es ja tatsächlich, denn so funktioniert ja letztlich jede Solaranlage, aber auch diese dezentralen Energiespeicher, die im Prinzip ja den "Powerbanken" für Handys gleichen, und auch, zu verbrauchschwachen Zeiten aus dem Netz gespeist werden, um ihre Ladung zu Verbrauchstarken Zeiten wieder ins Netz einzuspeisen, eben durch leichtes Überhöhen der Spannung am Netzanschluss.
Jap, genau 400V Drehstrom. Ich muss zugeben, dass mir Wechselstrom noch einige Mysterien bietet, und ich mich schlicht aus Unwissenheit nicht getraut habe das zu spezifizieren. Jedenfalls danke für die detaillierte Antwort!
Ich denke dir würde einfach die Sicherung rausfliegen, da das Stromnetz bei dir überlastet ist.
Es gibt dafür extra Stromzähler, wir haben so einen an unserer Solaranlage, der eben nicht misst wie viel verbraucht wird, sondern wie viel produziert wurde.
Wenn du eine höhere Spannung als 230V an eine Steckdose anlegst, riskierst du einen Überspannungsschaden.
Man kann eine Steckdose nicht "laden" - Es ist kein Akku!
Aber man kann Strom in das Stromnetz einspeisen. Dann aber mit exakt 230V. Das wird von einigen Besitzern von Photovoltaig-Anlagen gemacht.
Das ist eher so, als würdest du Batterien parallel schalten. Es wird mehr elektrische Energie verfügbar.
Dabei wird ein spezielles Gerät eingesetzt, welches die Spannung aus der Anlage passend zum Stromnetz umwandelt (in 230V, 50Hz - der sog. Wechselrichter) und diese wird ins Netz eingespeist. Der eingespeiste Strom wird separat erfasst und du bekommst Geld dafür.
Man darf aber nicht einfach so selber irgendeinen Strom einspeisen! Schon gar nicht über eine gewöhnliche Haushaltssteckdose.
Da man eine Steckdose nicht aufladen kann, muss bei der Parallelschaltung von Steckdose und einer weiteren Spannungsquelle die Spannung übereinstimmen. Ebenso, weil Wechselstrom, die Phasenlage.
Würdest du tatsächlich 400V mit 230V parallelschalten, würden so hohe Ausgleichsströme fliessen, dass eine Sicherung durchbrennen würde. Entweder im 'Atomkraftwerk', sofern es diesen Ausgleichstrom nicht bereitsstellen kann. Oder in der Leitungssicherung der Steckdose.
Stimmen Spannung und Phasenlage überein, passiert nichts anderes als bei Solaranlagen, die Strom ins Netz einspeisen: Produzieren sie mehr Strom, als im Stromkreis 'verbraucht' wird, läuft der Zähler rückwärts.
der läuft nicht rückwärts,wenn einer einspeist wird das über separaten zähler erfasst.schon wegen der unterschiedlichen preise für bezug und einspeisung