Ich finde so eine Frage schwer, da ich es ja nur so kenne...
Ich muss sagen, ich habe den beginn der Pubertät gehasst. Ich war mit Abstand die jüngste in der Klasse und die erste, die ihre Tage und Brüste bekommen hat. Es sind ja nicht nur die Jungs, die sich lustig finden und Kommentare abgeben, manche Mädchen sind neidisch, besonders wenn die Brüste dann größer werden usw.
Dabei war es für mich eben nicht gut, ich hatte immer starke Regelbeschwerden, die dummen Kommentare und was viel schlimmer war: Ich habe ständig sexistische Sprüche und Blicke bekommen und das mit 12! (bin mit 11 in die Pubertät gekommen) Da hatte ich dann nämlich schon richtige Brüste (mehr als manche heute haben) und nicht nur so Knubbel. Das waren auch nicht nur Leute in meinem Alter, sondern auch im Alter meiner Eltern oder noch älter. Da wird das ehemalige lieblings Top plötzlich gehasst, weil alle nur auf den Ausschnitt starren oder einen sogar in den Po kneifen und sowas... Mir kann auch keiner sagen ich sah älter aus, ich war nicht geschminkt, wirkte vom Gesicht noch sehr jung, war eher klein und hatte definitiv keine sexy Klamotten, die hätten meine Eltern mir nämlich in dem Alter nie gekauft. Das einige was ich eben schon hatte waren Brüste und ein weiblicher Körper. In der Zeit habe ich meinen Körper wirklich gehasst, denn ich mag es einfach nicht, wenn man alle anstarren, das angrabschen mal nicht mitgezählt.
Zudem beginnt es in der Zeit auch immer extremer, dass alle auf dein Gewicht gucken. Da herrscht teilweise ganz schöner Druck, denn überall in der Werbung im Fernsehen usw sieht man nur super schlanke "perfekte" Frauen. Da macht es einen schon unsicher, wenn man immer Größe 36 hatte und plötzlich erst 38 und kurz darauf 40 braucht, weil die Hüften breiter geworden sind und man sich total fett fühlt. Dabei kann ich keine kleiner Größe bekommen, außer ich entferne meine Knochen... ;) Die Erkenntnis kam aber erst viel später...
Was ich gemerkt habe war, dass gerade die die spät in die Pubertät gekommen sind, sich drauf gefreut haben und eben neidisch waren. Die wollten den ersten BH obwohl sie noch gar nichts oder nur mini-Knubbel hatten, ich musste irgendwann den ersten BH, zumindest zum Sport, anziehen und fand es nur unbequem und einengend, ich mochte nicht mal Unterhemden und dann dass. (gewöhnt man sich aber recht schnell dran)
Wirklich Probleme mit den Hormonen was Stimmungsschwankungen betrifft hatte ich nicht, ich wir nie in dieser typischen rumzick-Pubertät. Manchmal habe ich so getan vor anderen, wissend dass sie Pubertät als Ausrede suchen, aber meine Eltern meinten auch, dass wir an sich nicht groß anders waren. Vor Leuten die mich gut kannten hätte das auch nicht geklappt, aber z.B. in der Schule habe ich dann andere nachgemacht, wenn es bei denen so geklappt hat.
Einziges Problem was ich hatte waren teilweise extreme Kreislaufbeschwerden, die aber dann mit der Zeit besser geworden sind.
Manche Familien "feiern" ja so ein bisschen wenn man das erste mal seine Tage hat und somit "zur Frau wird", bei uns gab es sowas nicht. Meine Eltern finden das übertrieben, das es ja was vollkommen normales ist. Da wurde nur erklärt was es so für Tampons und Binden usw. gibt und wie man die benutzt, wobei ich das von meinen älteren Schwestern schon wusste...
Für mich war die Pubertät also keine so gute Zeit, begleitet von vielen Selbstzweifeln und dem unmöglichen Verhalten anderer Leute. Dass die Jungs sich aufgespielt haben oder mal gestarrt haben kann ich im nachhinein etwas verstehen, wenn auch nicht gut heißen, de waren ja auch in der Pubertät, aber was die Erwachsenen zum Teil abgezogen haben geht gar nicht! Zumal ich mich auch nicht getraut habe, die dann offen bloß zu stellen was das soll, ich habe nicht mal meinen Eltern davon erzählt, sondern alles in mich hinein gedrängt...
Es gibt aber auch Mädchen für die das eine total schöne Zeit ist.