Was muss ich mir in der Ausbildung gefallen lassen?
Hallo, ich habe am 1.8.20 eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten begonnen.
Zu meinen Aufgaben die mir von Tag 1 zugeteilt wurden gehören:
Jeden Tag mich um die Kaffeemaschine zu kümmern z.B Mit Wasser & Kaffee auffüllen. Jedes mal wenn jemand sich ein Cappucino macht muss ich dann den Milchzugang kurzspülen. Manchmal bekomme ich es nicht mit weil ich konzentriert an meinen Aufgaben sitze sodass jemand in mein Büro kommt und mich dran erinnert. Es ist auch schon vor gekommen, dass jemand sich Kaffee machen wollte in dem Moment aber kein Wasser drin war und dann zu mir kommt und mir sagt, dass sie Kaffee trinken will und ich mal das Wasser auffüllen soll. ( In dem Moment denke ich mir oft die Zeit die du dafür aufwendest mir das zu sagen hätte man doch kurz selbst Wasser auffüllen können.
Jeden Tag bin ich auch für die Spülmaschine zuständig d.h alle stellen deren dreckiges Geschirr auf die Spülmaschine drauf, weil ich ja dafür zuständig bin die ein und auszuräumen. ( Da denke ich mir auch jedes mal wieso kann denn nicht jeder das was er dreckig macht selbst rein räumen das ist eine Sache die Sekunden dauert). Z.B letztens kam auch eine MA zu mir und meinte nächstes mal wenn du die Spülmaschine machst dann gehst du einmal durch das Büro und fragst ob jemand noch dreckiges Geschirr für dich hat.
Dann muss ich noch jeden Freitag den ganzen Müll machen von Papier bis Toilettenmüll etc. Obwohl wir eine Putzfrau haben die am Wochenende hier ist.
Desweiteren muss ich jeden Freitag die Kaffeemaschine von innen mit einem Pinsel reinigen damit sie nicht so schnell kaputt geht.
Dazu kommen dann noch Kleinigkeiten die ich jetzt nicht noch alle aufzähle. Am Anfang dachte ich vllt ändert sich das noch und man wechselt sich ab. Jetzt bin ich schon 3 Monate hier und nichts hat sich verändert. Ich habe mich bis jetzt auch nicht getraut was dazu zu sagen da ich in der Probezeit bin. Ich Überlege meinen Lehrer in der Berufsschule drauf anzusprechen um zu versuchen den Betrieb zu wechseln. Ich habe mich noch nicht getraut weil ich nicht weiß ob ich im Recht stehe. Ist sowas normal in der Ausbildung ?
6 Antworten
Du musst dir das nicht gefallen lassen. Denn:
Nach § 14 Abs. 1 Nr.1 BBiG
Ausbildende haben
1.
dafür zu sorgen, dass den Auszubildenden die berufliche Handlungsfähigkeit vermittelt wird, die zum Erreichen des Ausbildungsziels erforderlich ist, und die Berufsausbildung in einer durch ihren Zweck gebotenen Form planmäßig, zeitlich und sachlich gegliedert so durchzuführen, dass das Ausbildungsziel in der vorgesehenen Ausbildungszeit erreicht werden kann
Und Abs. 3
(3) Auszubildenden dürfen nur Aufgaben übertragen werden, die dem Ausbildungszweck dienen und ihren körperlichen Kräften angemessen sind.
Das ständige putzen, ausräumen etc. hat nichts mit deinem Ausbildungszweck zu tun (oder wird in deiner Abschlussprüfung gefragt, wie du richtig die Kaffeemaschine putzen sollst.... ), insofern es einige Zeit in Anspruch nimmt. Wenn ab und zu solche Aufgaben verrichtet werden, ist es noch akzeptabel.
Laut deiner Beschreibung gehe ich davon aus, dass du viel Zeit in solche Aufgaben investieren musst und dies tagtäglich. Sowas ist nicht erlaubt und verstößt in dem Sinne gegen das Berufsbildungsgesetz.
War auch klar, dass sie von einem männlichen Wesen kommt.
Was hat dies jetzt mit dem Geschlecht zu tun?! Interpretier hier etwas nicht umsonst hinein.
Wenn der Azubi diese Nebenaufgaben nicht macht, wer soll sie denn dann machen? Der Chef selber? Oder soll man für diese 15 Minuten/Tag eine komplette Kraft einstellen? Das sind ganz normale Verrichtungen, wie sie in jedem Büro anfallen. Einer muss sie machen, da nimmt man die Kraft, die am wenigsten kostet dafür.
Weißt du wie es richtig läuft? Man wechselt sich ab, wie es sich gehört, sodass jeder mal dran kommt. Was machen den dann die Kollegen, wenn die Azubine in der Berufsschule ist? Warten bis sie wieder da ist, ihr den Dreck der letzten Tage/Woche in die Schuhe schieben? Sie macht keine Ausbildung zur Putzfrau....
Meiner Erfahrung nach, zeigen sich Frauen und Mädchen bei diesen Aufgaben kooperativer als die Männer. Besonders die ganz alten und die ganz jungen drücken sich eigentlich gerne und meistens auch ständig davor.
Da haben wir es auch. Du interpretierst einige Sachen hinein, wo du irgendwo welche Erfahrungen gesammelt hast. Schweifst zum Teil vom Thema ab.
Das manche kooperativer sind, ist ihre Sache. Sie sind nicht ständig verpflichtet für alle die Sachen zu räumen, putzen etc.
Hier geht es um das Thema, ob es gerechtfertig ist, dass eine Person von allen Personen ständig den Dreck wegräumen soll u.ä. und nicht darum, dass jemand sich vollständig von der Arbeit drückt. Das sind 2 verschiedene Paar Schuhe.
Das angeführte Gesetz ist gegen die Ausbeutung von Auszubildenen gedacht, die so gut wie gar nicht an ihre eigentliche Arbeit kommen.
Genau. Deshalb wurde von mir ein Teil auch etwas vorsichtiger ausformuliert, da der Sachverhalt nicht ganz klar ist, wie viel Zeit sie für diese Arbeit verrichtet. Ab wie viel Dauer der "Fremden Tätigkeiten" es kritisch wird (wodurch die berufliche Handlungsfähigkeit vermutlich nicht erreicht wird) entscheidet schon das Gericht.
Ohje. Ich habe ebenfalls eine Ausbildung dieses Jahr angefangen als Verwaltungsfachangestellte und in meinem Referat steht auch eine Kaffeemaschine und eine Spülmaschine. Musste die Kaffeemaschine bisher nur einmal für einen Kunden bedienen und die Spülmaschine hab ich auch nur einmal freiwillig ausgeräumt. Ich wurde diesbezüglich auch noch nie gefragt, da ich selbst kein dreckiges Geschirr mache und auch keinen Kaffee trinke.
Viele sagen jetzt wahrscheinlich „Ausbildungsjahre sind keine Herrenjahre“ und finden es normal, aber ich persönlich würde es nicht als normal bezeichnen. Deine Kollegen scheinen dich eher auszunutzen.
Ich finde es auch nicht normal und nicht ok.
Hast du denn noch Probezeit? Fslls nein, würde ich mal mit dem Ausbilder und/oder Kollegen sprechen. Es kann nicht sein, dass du dreckiges Geschirr einsammeln sollst, die anderen es nicht schaffen, sich auch um die Kaffeemaschine zu kümmern und vor allem finde ich es unmöglich, dass du für den ganzen Müll zuständig bist.
Gefällt es dir denn sonst dort?
Natürlich kannst du mit Hilfe der IHK versuchen, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln.
Gute Nerven!
naja, irgendjemand muss es machen... und deine Arbeitskraft ist nunmal (noch) die Betriebswirtschsftlich günstigste... ich vermute das du das so lange machen dürfen wirst, bis der nächste Azubi anfängt ...
nicht schön, aber die Alternative wäre ein Wechsel deines Ausbildungsplatzes ...
aber ich kann dich trösten.., zu meiner Zeit war es die Mülltonne und das sickerbecken im gipsrsum (dentallabor)
in 1-2 Jahren lachst du drüber
Ich würde Dir ja gerne mit dem blöden Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" antworten. Aber das passt nicht.
Natürlich werden Auszubildende erst einmal mit "niederen" Tätigkeiten betraut. Und ja, es gibt da auch gewisse Scherze. Und ja, das macht man mal. Aber damit muss dann auch mal gut sein.
Nach 3 Monaten hat da Schluss zu sein. Es ist mit Sicherheit nicht ausbildungsfördernd eine Kaffee- oder Geschirrspülmaschine zu versorgen.
Du verweigerst ab jetzt diese Tätigkeit. Wenn Chefin nervt, fragst Du ob Du das in das Berichtsheft so eintragen sollst. Ich wette, dann ist schnell Ende mit dieser Geschichte.
Wünsche Dir ein breites Kreuz und ein wenig Durchsetzungsvermögen
Ich finde die Antwort ein wenig lebensfremd. War auch klar, dass sie von einem männlichen Wesen kommt.
Wenn der Azubi diese Nebenaufgaben nicht macht, wer soll sie denn dann machen? Der Chef selber? Oder soll man für diese 15 Minuten/Tag eine komplette Kraft einstellen? Das sind ganz normale Verrichtungen, wie sie in jedem Büro anfallen. Einer muss sie machen, da nimmt man die Kraft, die am wenigsten kostet dafür.
Meiner Erfahrung nach, zeigen sich Frauen und Mädchen bei diesen Aufgaben kooperativer als die Männer. Besonders die ganz alten und die ganz jungen drücken sich eigentlich gerne und meistens auch ständig davor.
Das angeführte Gesetz ist gegen die Ausbeutung von Auszubildenen gedacht, die so gut wie gar nicht an ihre eigentliche Arbeit kommen.