Was macht mozarts musik gut?

2 Antworten

Seine Vielseitigkeit, er hat für nahezu alle Instrumente seiner Zeit Stücke komponiert.

Seine Leichtigkeit die gleichzeitig Gefühlstiefe hat, die meisten seiner Stücke stehen in Dur, aber Mozart in Moll ist beeindruckend, gefühlvoll oder dramatisch.

Er hat in seiner kurzen Lebenszeit ein großes, vollendetes Werk geschaffen, das andere nicht in 100 Jahren hinbekommen würden. Selbst die frühen Werke aus seiner Kindheit sind nicht minderwertig, auch wenn sich ihre Qualität im Lauf der Jahre noch gesteigert hat.

Er konnte einfache Melodien erschaffen, diese variieren und zu etwas größerem verarbeiten. So hat er z.B. aus dem simplen Kinderlied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" "twinkle twinkle" in 12 Variationen ein anspruchsvolles Klavierstück gemacht.

Er war selber ein guter Musiker und hatte als Kind schon Auftritte.

Er war sich seiner Qualität wohl bewusst und schrieb "ein musikalischer Spaß", in dem er schlechte Komponisten und Musiker seiner Zeit veräppelt hat.

Es gibt sicher noch mehr Gründe, diese sind mir gerade eingefallen.

Mozarts Musik ist nicht besser oder besonders.
Sie war erfolgreich, weil ein hochbegabter Komponist den Zeitgeist von damals erkannte, die Epoche der Klassik prägte und kommerziell vermarkten konnte.

Er ist immer noch erfolgreich, weil der Klassikliebhaber von heute sehr träge und konservativ ist, lieber dem Mainstream von gestern zuhört und sich kaum an moderne Kompositionen herantraut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebhaber innovativer kreativer Musik in fast allen Genre

OlliBjoern  22.02.2023, 22:24

Oder es könnte daran liegen, dass viele Leute von heute keine echte Beziehung zur Musik mehr haben. Mozart spiegelt nicht "den Zeitgeist von damals" wider, sondern etwas Zeitloses, was jeder versteht, der Musik (ob von heute oder von damals ist egal) wirklich fühlt und nicht nur als oberflächliche Unterhaltung versteht.

Sagt jemand, der auch moderne Musik mag (wenn sie authentisch ist und nicht nur kommerziell erfolgreich sein möchte).

Mozart starb als junger Mann, mit 35 (ok, das für jemanden mit 20 immer noch alt, das verstehe ich durchaus).

Mir läge es fern, etwas als schlechte Musik zu bezeichnen, nur weil sie neu ist. Gute Musik hat was mit dem Fühlen zu tun, nichts mit dem "Zeitgeist". So ist auch moderne Musik genau dann gut, wenn sie authentische Gefühle widerspiegelt und nicht nur "erfolgreich" ist.

Mozart wird auch noch in 100 Jahren auch von jungen Leuten gehört werden.
Kann auch sein, dass du Mozart noch nicht so gut kennst (was nicht schlimm ist, aber ein Urteil setzt immer Kenntnis voraus). Mozart hat viel geschrieben, und manches ist auch nicht so tief wie das, was ich meine.

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najadann  23.02.2023, 00:02
@OlliBjoern
Mozart spiegelt nicht den Zeitgeist von damals wider, sondern etwas Zeitloses, 

Nein, natürlich nicht alles hat seine Zeit, Auch bei der klassischen Musik gibt es verschiedene Epochen des Zeitgeistes. Mozart ist nicht zeitlos, sondern entspringt aus dem Zeitgeist der Klassik, (aber wie bereits erklärt, der konservative Klassikliebhaber kennt kaum was anderes weil er die musikalische Entwicklung nicht weiter verfolgt.)

Ein Iannis Xenakis hätte während der Klassik Epoche keine Chancen gehabt. Genauso wenig wie ein Nicholas Lens zu Zeiten des Barock. Das ist eben der Zeitgeist der nicht passt. Man darf natürlich nicht Unterhaltungs-Musik mit ernster Musik vergleichen. (Auch ein Frank Zappa wäre undenkbar gewesen während den 40er Jahre.)

Kann auch sein, dass du Mozart noch nicht so gut kennst

Ich kenne Mozart sehr gut, er ist aber nicht mein Favorit. Das beste was ich von Mozart habe fällt etwas aus dem Rahmen, (Requiem) hatte er aber selber nie vollendet.

Mozart wird auch noch in 100 Jahren, auch von jungen Leuten gehört werden.

Ja bestimmt, aus Historischem Anlass, zu Schulungszwecken und wegen konservativem Musik-Konsum.

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najadann  23.02.2023, 11:27
@OlliBjoern

Muss noch was ergänzen:

Gute Musik hat was mit dem Fühlen zu tun, nichts mit dem "Zeitgeist"

Auch emotional gesungene oder gespielte Musik unterliegt einem Zeitgeist.
So erkennt man doch rückblickend immer ganz typisch, alle paar Jahrzehnt, den Zeitgeist, 50er /60er /70er /80er Jahre, usw.


Der Gesang in der klassischen Musik hingegen wirkt ja eher, künstlich, theatralisch, dramatisch, übertrieben, und weniger gefühlvoll. So bietet eigentlich die Moderne mehr Gefühl in der Musik, /denk nur mal an die Filmmusik-Branche.

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