Was macht ein gutes (Jugend)buch aus?

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Henryk M. Broder (selbst Autor) hat mal gesagt:

"Ein guter Schriftsteller muss ein Autist sein; es muss ihm egal sein, was die Leser von ihm erwarten, was die Kritiker über ihn denken und was seine Schwiegereltern von ihm halten. Er schreibt nicht, weil er es kann, er schreibt, weil er muss.”

Das, glaube ich, trifft den Kern ganz gut. Beim Schreiben darf es nicht darum gehen, auf den "Erfolg" zu schielen oder sonstwie zu kalkulieren. Der Einsatz von Sprache, Stilmitteln, der Aufbau... all das vollzieht sich mit einer Art "Selbstverständlichkeit", die weder kalkuliert, noch kalkulierbar ist. Und allein das scheint mir vielmehr eine Frage von "Begabung" zu sein, als "erlernbar" im eigentlichen Sinne.

Zudem reicht es ohnehin nicht aus, dass die "formal-funktionale" Seite in sich stimmig ist - das allein macht noch kein wirklich gutes Buch und auch keinen guten Schriftsteller aus, in meinen Augen.

Das, was es wirklich "gut" macht letztlich, das ist das, was einem Text innewohnt, sich aber nicht rational erfassen lässt. Der "ganz eigene Zauber".

Im Übrigen sieht man all das sehr gut an Kinder- und Jugendbüchern; Rowling ist da ein ganz interessantes Beispiel: Sicher lässt sich das von ihr Geschriebene (stilistisch!) nicht vergleichen mit manch anderem; aber sie "rührt" doch etwas an, hat mit viel Liebe und Phantasie geschrieben (erweckt auch Phantasie. Und das bei so vielen Menschen)... Das lediglich "abzutun" als "schlecht" - das wird niemandem (und auch der Sache an sich nicht) gerecht, denk´ich.

Ich fürchte,es liegt daran,dass die meisten einen zu geringen Anspruch an die Bücher stellen.Ich würde meiner Tochter niemals solch einen Schund wie die Biss- Bücher oder Bücher von Dan Brown kaufen.


Für mich hat Lesen auch etwas mit intelligenter und anspruchsvoller Literatur zu tun.


Schund hab ich noch nie gelesen.


Ich finds traurig,dass es so viele schlechte Bücher gibt.


mia68  06.04.2010, 01:11

...eigentlich schade für deine Tochter - "abtauchen" in ein Buch und seine Geschichte ist was so Schönes.

Und das Wort Schund (für mich) noch dazu bisschen sehr vollmundig ausgesprochen.

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knusperfrau  03.04.2010, 23:46

Also,noch einmal: lies einfach mal in ein Buch rein,das Dich äußerlich anspricht.Oder schaue nach,was hinten an Kritiken drauf steht.


Du kannst Dich auch vom Buchhändler beraten lassen.sag ihm,was Du gern liest und er empfiehlt Dir sicher etwas Gutes.

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Ein gutes Jugendbuch macht aus, wenn der Jugendliche sich damit identifizieren kann.

Ich kenne die Bis(s)-Reihe nicht. Und sie interessiert mich auch nicht. Wie ich der Werbung entnehme, dient sie wohl eher dazu, Jugendliche in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Ich habe schon immer gern Bücher gelesen, die mir auch was gegeben haben. Dazu lese ich die Kritik. Ist sie gut, greife ich zu. Aber nicht jeden so genannten Bestseller muss ich lesen.


muffinmonster 
Beitragsersteller
 04.04.2010, 11:25

nein, ich glaube, ihr versteht mich falsch. Ich finde die Biss-Reihe selbst ziemlich doof. Aber wieso ist sie so verdammt erfolgreich?

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Virginia47  04.04.2010, 11:37
@muffinmonster

Weil die Masse der Masse nacheifert. Wenn welche begeistert davon erzählen, muss man das einfach auch lesen, um mitreden zu können. Ob es Sinn hat oder nicht, wird hier nicht in Frage gestellt. Man will dazu gehören.

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Man nennt ein Buch dann gut, wenn es dem eigenen Geschmack und der damit zusammenhängenden Vorstellung, wie ein Buch sein sollte, entspricht.