Was macht den Kofuzianismus zu einer Religion?
Der Konfuzianismus ist eine politische und religiöse Vorstellung und vermittelt die Lehren vom früheren Politiker und Philosophen Konfuzius. Der Konfuzianismus wurde als Religion anerkannt. Allerdings hat er nicht die typischen Merkmale einer Religion und beruht auf Lehren. Inwiefern soll ich dieses jetzt als Religion deuten? Wie identifiziere ich eine Glaubensrichtung als Religion?
danke :)
2 Antworten
Religion kommt von lat. religere (= anbinden). Religion bedeutet insofern sich bekennen zu, sich anbinden an ein bestimmtes Lehrgebäude, das sich u.a. mit transzendenten Dingen beschöäftigt, meistens mit dem Jenseits, Göttern etc. pp.
Das Bekenntnis zum Konfuzianismus als "Staatsreligion" gibt es defintiv, insofern wäre eine Voraussetzung erfüllt.
Da es im Konfuzianismus aber keine Götter gibt, kann man darüber streiten, ob es sich um eine Religion oder eine Philosophie handelt. Auf jeden Fall ist der Konfuzianismus atheistisch, was aber für sich kein Argument gegen Religion ist. Andererseits spielt der Himmel und der Kaiser als Vertreter des Himmels auf Erden eine entscheidende Rolle und da kommen dann doch jede Menge religiöse Motive mit ins Spiel.
Nichts!
Der Konfuzianismus ist streng genommen eine Philosophie.
Wer hat den denn als Religion "anerkannt"?
Kann schon sein. Man kann jede Ideologie, Philosophie, Fantasie irgendwie zur "Religion" erklären. Ich bezeichne z. B. (und nicht nur ich) Stalinismus, Maoismus, Chuche-Ideen, "Real existierenden Sozialismus" u. a. als "politische Religionen".
Ich bevorzuge dabei Kriterien, wie z. B. folgende:
Weltanschauungen, deren Grundlage der jeweilige Glaube an bestimmte transzendente Kräfte und Utopien sowie häufig auch an heilige Objekte darstellt.
Parallel dazu Ausübung bestimmter Riten, Nutzung von Symbolen und anderen äußeren Identifikationsmerkmalen.
Der Konfuzianismus hatte das alles nicht (jedenfalls soweit ich das sehe).
Hatte auf Wikipedia gelesen, es sei 1995 in Südkorea als Religion anerkannt worden.