Was könnte passieren, wenn ich 60mg Frisium einnehme statt 10mg?
Ich darf an einem Tag 6 Tabletten nehmen. Eine Tablette ist 10mg. Was würde passieren wenn ich 6 Tabletten mit 10 Minuten Abstand zu mir nehmen würde?
9 Antworten
Benzodiazepine wirken dämpfend auf das zentrale Nervensystem. Bei einer Überdosis wird die dämpfende Wirkung so gross, dass es zu einer Atemdepression kommen kann.
Eine Atemdepression (medizinisch Hypoventilation) ist eine zu oberflächliche oder zu langsame Atmung. Dies führt zu einem Abfall des Sauerstoffgehalts und zu einer Zunahme von Kohlenstoffdioxid im Blut. Das wiederum führt zu einer Übersäurerung des Blutes und ist somit potenziell tödlich.
60mg ist im ambulanten Bereich die maximale Tagesdosis Frisium (Clobazam). So hohe Dosen werden eigentlich nur Personen verschrieben die sich Benzodiazepine gewöhnt und ggf. sogar schon abhängig sind. 60mg müssen auf 3 Gaben (Morgens-Mittags-Abends) aufgeteilt werden. Eine Gabe darf nicht mehr als 20mg enthalten.
Grundsätzlich sollten Benzodiazepine aufgrund ihres Abhängigkeitspotenzials und der Toleranzentwicklung so selten und so gering dosiert wie möglich eingenommen werden. Man gewöhnt sich enorm schnell an diese Medikamente und ein Entzug muss die Hölle sein bzw. ist mit einem schweren Alkoholentzug vergleichbar.
Also halte dich genau an die Einnahmeverodnung des Arztes. Für lange Zeit wirst du dieses Medikament ohnehin nicht nehmen müssen, vermutlich nur so lange bis andere angstlösende Medikamente wirken. Je tiefer du dosierst umso einfacher wird das Entwöhnen.
Normalerweise wirken Benzodiazepine sehr zuverlässig. Du scheinst eine Ausnahme zu sein. Alternativ: Sehr stark angstlösend wirken vor allem Alprazolam, Lorazepam und Bromazepam. Allerdings stellt sich die Frage ob eine Umstellung was bringt wenn du so schlecht auf Frisium angesprochen hast. Nimm lieber ein Medikament das nicht süchtig macht.
Bei einer Angststörung geht es nicht um wollen sondern um müssen. Das Leben ist kein Wunschkonzert, schon gar nicht mit psychischen Beschwerden. Niemand will angstlösende Antidepressiva mit starken Nebenwirkungen einnehmen, doch muss man sie nehmen da sie ab einer gewissen Stärke der Beschwerden einfach das kleinere Übel sind.
Was soll an einem hohen Abhängigkeitspotenzial beruhigend sein? Das ist eher beunruhigend denn die Entgiftung von Benzodiazepinen besteht primär aus extremen Angst- und Panikattacken und dann hat man keine Notfallmedikament mehr die man nehmen kann.
Aber die Behandlungsstrategie musst du zusammen mit deinem Psychiater entscheiden. Ich kann dich nur auf gewisse Punkte hinweisen.
PS: Tavor enthält den Wirkstoff Lorazepam. Wenn der nicht viel bringt dann wirds schwierig bezüglich Notfallmedikamente.
Danke... ich finde deine Antworten sehr hilfreich zu meinen Fragen. Ich weiß nicht, ob du dich an meine früheren Fragen erinnern kannst... ich will ein Medikament, worauf ich mich verlassen kann. Wenn Tavor abhängig macht, dann muss es ja Wirklich helfen... und mir wäre das "es ist mir alles so egal" Gefühl nicht einmal wichtig, wenn das eine weitere Nebenwirkung von Tavor sein sollte... du weißt nicht, wie gerne ich dieses Medikament haben möchte :(
Tavor und Frisium sind beides Benzodiazepine und ausnahmslos alle Benzodiazepine machen schwer körperlich und psychisch abhängig. Suchttechnisch spielt es keine grosse Rolle ob du Tavor oder Frisium nimmst.
Abhängigkeit ist kein Indikator für Wirksamkeit. Nikotin beispielsweise macht auch schwer psychisch abhängig und wirkt überhaupt nicht gegen Angstzustände.
Klar, es gibt keine effektiveren Medikamente als Benzodiazepine um Angststörungen zu unterdrücken, doch das Problem ist nicht nur die Abhängigkeit, sondern auch die Toleranzentwicklung. Je häufiger man Benzodiazepine schluckt desto schwächer wird ihre Wirkung. Am Ende ist man völlig süchtig ohne das die Dinger angstlösend wirken würden. Man braucht die Tabletten nur noch um keine Entzugssymptome zu bekommen.
Folglich werden Benzodiazepine möglichst niedrig dosiert für maximal 4 Wochen eingesetzt. In der Zwischenzeit wird paralell ein angstlösendes Antidepressivum eingeschlichen (meist aus der Gruppe der SSRI). Antidepressiva wirken ebenfalls ziemlich zuverlässig, aber alles andere als angenehm. Vor allem zu Beginn der Therapie können sie starke/vielfältige Nebenwirkungen haben. Zudem haben Antidepressiva keinen unmittelbar angstlösenden Effekt. Die Tabletten müssen täglich eingenommen werden und wirken erst nach 2-5 Wochen. Bis die volle Wirkung erreicht ist kann es gut und gerne 8-12 Wochen dauern. Antidepressiva sind echt nicht lustig zu nehmen sondern einfach das kleinere Übel. Dafür machen die Dinger nicht abhängig. Mehr dazu findest du hier. Unter dem Kaptiel Indikation ist die geweilige Behandlungszulassung angegeben.
Angststörungen sind nun mal besch*** und die perfekte/einfache Lösung gibt es nicht. Ich bin während Wochen oder sogar Monaten fast drauf gegangen. Doch Benzodiazepine nahm ich nur im absoluten Notfall, denn ich sah in der Klinik Menschen die auf Entgiftung waren und das ist echt übel. Sie hatten schwerste Angstzustände trotz Begleitmedikation (Antidepressiva etc.), doch Benzodiazepine durften sie nicht mehr anfassen und waren somit ihren Panikattacken völlig ausgeliefert.
Frisium hat mich überhaupt nicht süchtig gemacht und nehme das schon seit 10 Tagen wenn auch nicht regelmäßig ...
mir wurden auch schon Antidepressiva angeboten aber ich möchte kein Medikament regelmäßig einnehmen.. habe Erfahrungen mit Sertralin und es ist einfach ein beschissenes Medikament und hat nur Nebenwirkungen.
ich würde Beruhigungsmittel auch NUR in Notfällen nehmen, ohne Witz
Nach 10 Tagen unregelmässiger Einnahme ist man normalerweise auch noch nicht süchtig. Ab wann die Suchtentwicklung einsetzt hängt von verschiedenen Faktoren ab (persönliche Konstitution, Häufigkeit der Einnahme, Dosis usw.). Durschnittlich kann man Frisium und auch Tavor 4-6 Wochen täglich (Standartdosis) einnnehmen bis man abhängig wird. Doch wie gesagt: Ist bei jedem etwas anders und somit ein Spiel mit dem Feuer.
Es geht nicht darum ob du regelmässig Medikamente einnehmen willst, sondern ob du welche einnehmen musst. Niemand nimmt freiwillig täglich Antidepressiva ein.
Sertralin ist ein angstlösendes Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI. Ein Klassiker zur Behandlung von Angststörungen. Das Medikament muss täglich eingenommen werden, wirkt nach ca. 3-5 Wochen und hat zu Beginn der Einnahme starke Nebenwirkungen. Diese verschwinden nach 8-12 Wochen in der Regel wieder, zumindest die meisten.
Wenn SSRI's auch nach mehreren Wochen der täglichen Einnahme nicht verträglich sind oder nur unzureichend wirken gibt es auch Alternativen:
- Häufig wird dann das trizyklische Antidepressivum Opipramol eingesetzt. Es wirkt beruhigend und angstlösend, allerdings nur schwach antidepressiv. Im Vergleich zu den anderen trizyklischen Antidepressiva sind die Nebenwirkungen ansatzweise überschaubar. Der Wirkmechanismus von Opipramol unterscheidet sich stark von jenem der SSRI's.
- Bei den wenigen Menschen bei denen Antidepressiva nicht wirken gibt es auch die Möglichkeit einer Behandlung mittels Pregabalin. Pregabalin ist ein angstlösendes Antiepileptikum mit nochmals einem völlig anderen Wirkmechanismus. Das Nebenwirkungsprofil ist jedoch nicht besser als jenes von Antidepressiva und das Medikament kann in seltenen Fällen abhängig machen.
Sprich mal deinen Psychiater darauf an...
Nein. Cannabis ist weder für den Körper noch für die Psyche "gesünder". Es können sogar psychische Beschwerden verstärkt werden und zusäztliche psychische Beschweren (z.B. Psychosen) hinzukommen. Es gibt diverse Studien im Bezug auf Cannabiskonsum. Auf Angststörungen hat Cannabis keinen oder einen negativen Einfluss. Einen positiven Effekt hat es nicht. Eine der häufigsten Folgeerkrankungen von Cannabiskonsum sind Panikattacken... also würde ich dies gründlichst sein lassen.
Du würdest vermutlich einschlafen. Aber 60 mg täglich wäre eine überhöhte Dosierung.
Überdosierung?
Es kann zu einer Vielzahl von Überdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Schläfrigkeit, Koordinationsstörungen, niedrigem Blutdruck, Atembeschwerden bis hin zum Koma. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/FRISIUM-10-Tabletten-6136462.html
Wenn du sie in einem kürzeren Abstand nimmst, wäre es eine Überdosierung, darum ging es doch.
wäre es eine Überdosis wenn sie sogar meinte ich dürfte sechs an einem Tag nehmen?
LIes mal den Beipackzettel, da steht folgendes;
Höchstdosis: Unter ärztlicher Aufsicht kann die Dosis auf 8 Tabletten pro Tag erhöht werden.
Die Dosis bestimmt der Arzt. Wird sich da ja sicher was bei gedacht haben.
schau auf den Beipackzettel bei Überdosierung!
Atemdepression - nichts schlimmes ?? Ich würde Dir nicht wünschen, die Qualen eines Erstickungstodes zu erleiden !!
du kriegst wahrscheinlich gesundheitliche Probleme...Lass es sein
Es wirkt eh nicht bei mir. Werde diese Woche noch zum Psychiater fahren und ihr sagen dass sie mir andere Beruhigungsmittel verschreiben soll... habe keine Lust so viele Tabletten zu nehmen