Was können Tattoos für Komplikationen auslösen?

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Das Anbringen von Tätowierungen birgt mehrere Risiken.

Erstens können beim Tätowieren verschiedene Arten von Infektionskrankheiten übertragen werden. Diese verursachen vor allem oberflächliche Hautinfektionen. Allerdings können auch gefährliche Infektionen wie Hepatitis (insbesondere Hepatitis C), Tuberkulose und HIV übertragen werden. Der Mikroorganismus kann durch unzureichende Hygiene des Tätowierers oder Kunden, verunreinigte Tätowierfarbe oder nachlässige Nachsorge übertragen werden. In der Praxis lässt sich die tatsächliche Infektionsquelle oft nicht ermitteln.

Menschen mit Herzerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Medikamenten zur Unterdrückung des Immunsystems, Diabetes und auch während der Schwangerschaft wird dringend davon abgeraten, sich tätowieren zu lassen. In den Vereinigten Staaten verbietet das Rote Kreuz Menschen, die sich vor weniger als einem Jahr von einer nicht professionellen Institution tätowieren lassen haben, Blut zu spenden. Für die Niederlande gilt fast das Gleiche: Wer sich beim Roten Kreuz oder bei Sanquin als Blutspender meldet, darf sich kein Tattoo stechen lassen, das jünger als vier Monate ist.

Bei einer Tätowierung oder einem Permanent Make-up kann es zu einer allergischen Reaktion, einer Tattoo-Allergie oder Tattoo-Allergie kommen

Woher ich das weiß:Recherche

Stiche und Farben haben es in sich

Durch die Stiche mit der Tätowiernadel in tieferliegende Hautschichten können Infektionen, Allergien und bleibende Hautschädigungen auftreten. Einige Tattoo-Farben weisen allergieauslösende Stoffe wie Nickel oder problematische Azofarbstoffe auf. Besonders häufig wurden allergische Reaktionen auf rote Tattoos beobachtet. Schwarze Tinten, die vor allem den Ruß-Farbstoff "Carbon Black" enthalten, sind häufig mit krebserregenden aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet. Auch Sonnenlicht auf dem Tattoo kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen.

Bei behördlichen Überprüfungen oder in Tests von Stiftung Warentest und ÖKO-TEST wurden in einigen Tinten zum Beispiel PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), allergieauslösende Konservierungsmittel oder Verunreinigungen durch Nickel nachgewiesen. Nach einer Tätowierung können beispielsweise Infektionen, Entzündungen, allergische Reaktionen oder Autoimmunerkrankungen der Haut auftreten.

Keine Kostenübernahme bei Komplikationen

Professionelle Tätowierer sollten Kunden vor dem ersten Stich ausführlich mündlich und schriftlich über mögliche Risiken, Komplikationen, Allergien und die anschließende Tattoo-Wundpflege informieren. Besonders bei bestehenden Erkrankungen kann eine ärztliche Beratung über eine Tätowierung und die Wundversorgung im Vorfeld sinnvoll sein. Denn künftige Tattoo-Träger müssen im Gegenzug die Folgekosten für auftretende Komplikationen oder für Tattoo-Entfernungen ganz oder größtenteils selbst zahlen. Die Krankenkassen übernehmen in der Regel hierfür keine Kosten.

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/aerzte-und-kliniken/gesundheitliche-risiken-von-tattoos-und-permanent-makeup-11745