Was kann man unter dem Begriff Affinität im Bezug auf Enzyme verstehen?

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Bindungsfähigkeit. Bei Enzymen bedeutet das, wie gut die Passform des aktiven Zentrums im Hinblick auf die Anlagerung der Substratmoleküle ist.

Ist die Affinität gering, ist die Bindung des Enzym-Substrat-Komplexes nur schwach. Ist die Affinität hoch, zeigt das Enzym eine bessere Bindung an sein Substrat. Mit einer hohen Affinität wird das Enzym, bereits bei geringen Substratkonzentrationen, eine hohe katalytische Aktivität zeigen, im Vergleich zu einem Enzym mit geringer Affinität, bei gleicher Substratkonzentration.

Welche physiologische Bedeutung hat das? Angenommen die Affinität eines Enzyms würde durch ein Endprodukt eines Stoffwechselweges stark gesenkt. Dann würde das Enzym gehemmt und kaum noch Substratumsatz zeigen. Das Endprodukt würde das Enzym in einer Art Rückkopplung "feed-back" durch seine Anwesenheit hemmen, so dass das Enzym nicht weiter sinnlos Produkte bildet, die nicht benötigt würden, da sie ja vorhanden sind. Das bedeutet, über die Affinität gibt es eine wichtige Stellschraube, die katalytischen Aktivität von Enzymen zu beeinflussen. Das wird von Zellen genutzt, um Enzyme im Stoffwechsel zu regulieren. LG