was kann man gegen Introvertiertheit machen?
Hi, ich bin extrem introvertiert. D.h. ich kann nicht wirklich mit anderen reden, vor allem mit Leuten, die nicht zu meinem engsten Freundeskreis zählen. Sowas wie Smaltalk ist für mich wie eine Art Algorithmus...Es giebt ein paar mögliche Themen/Fragen; darauf dann jeweils eine Antwort und zu 80% eine Gegenfrage; auf diese dann wieder eine Antwort. Gesprächsdauer max 2 min und thats it. Dann ist das Thema durch. Jetzt noch auf Krampf ein zweites Thema anfangen ist meines Achtens überflüssig. Hat da jemand Tipps, wie ich mich in der Hinsicht bessern kann (wie kommt man ins Gespräch mit neuen Personen, wie werde ich offener)?
Danke schon mal =)
3 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/PatrickOm/1718132069738_nmmslarge__719_502_1734_1734_69be4e507635bc3c5e56dbe61fe5f363.jpg?v=1718132070000)
Also, ich kenne das bei mir von früher, und im Prinzip ändert sich Introvertiertheit ja nicht. Eben wenn man so veranlagt ist, dann bleibt man es wohl immer so. Das ist Typsache und einem so gegeben. Wie gesagt, ich bin es , so würde ich mich beschreiben und so sehen mich andere. Aber, was man sehr wohl machen kann, ist, wissen, wie man damit umgeht und wie man dann doch mit anderen mehr kommunizieren kann, das ist Lebenserfahrung und darin kann man besser werden.
In der Jugendzeit sagte mir man das sehr oft nach, dass ich schüchtern sei und so. Und ich wußte dann gar nicht damit umzugehen, weil ich auf solche Meldungen im Prinzip noch ruhiger wurde, da ich mir vllt krampfhaft vorstellte, ich müsste jetzt anders werden. Geht so aber nicht.
Das mit dem Smalltalk verstehe ich. Ich kenne auch heute noch genug Situationen, bei denen ich mich mit Leuten einfach schlecht unterhalten kann, da wir überhaupt nicht auf einer Welle zu sein scheinen.
Wenn es nun Leute sind, bei denen ich sofort eine Art Sympathie-Welle verspüre, dann fällt mir das leichter. Da kommt es oft von selbst. Entweder sie stecken einen an mit ihrer Freundlichkeit, und es finden sich bald gute und schöne Themen , und vor allem wenn jemand lustig ist, dann kommt man doch bald auf Gesprächsthemen, wie zB die Situation , die gerade herrscht, mal zu analysieren, oder über das eine oder andere, was sich gerade im Raum abspielt, durch den Kakao ziehen zu können, oder über andere Menschen etwas reden, die vllt beide kennen. Natürlich vorrangig nichts Schlechtes, sondern etwas, was euch mit diesen Menschen verbindet. Oder einfach auch über alltägliche Dinge reden, oder was gerade so auf der Welt passiert. Oft sind Themen wie die aktuellen Gegebenheiten auf der Welt ein gutes Einstiegsthema. Oft auch Dinge, die am Weg hierher passiert sind, ob man jetzt öffentlich, zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs war.
Wenn es nun Leute sind, bei denen man nicht so das Gefühl hat, dass man da nun "stundenlang reden kann", dann hilft entweder einer der beiden dem Gespräch ein wenig auf die Sprünge, oder man sucht sich halt auch Themen , die gerade passen könnten. Also wenn man zB wo eingeladen ist, dann gibt es zB darüber schon ein Gesprächsthema, wie oft der (die ) andere schon da war und wie man die Gastgeber kennt oder so. Man kann auch Leute fragen, wie das allgemeine Wochenende so aussieht und dann Palallelen ziehen zum eigenen Erlebten. Oder was den Job/die Schule/das Studium betrifft, sind oft auch gute Themen.
Auch hilft es , sich vor Augen zu führen, dass sich der andere Gesprächspartner auch gerade nicht so leicht tut, hier gerade etwas zu finden, worüber man reden kann.
Einfach öfters versuchen,die Situation jetzt nicht zu verkrampft zu sehen, sondern sich zu denken: "Was würde ich mit einer total vertrauten Person jetzt reden ?" So ähnlich kann man dann auch oft vorgehen, und meistens hilft es, wenn man es schafft, lockerer zu denken. Denn nur, wenn diese Barriere weg ist, kann es erst zu einer Atmösphäre kommen, die eine besseren Unterhaltung ermöglicht. Also, das Ganze ist ein längerer Prozess, aber so auf diese Art habe ich es mit den Jahren geschafft, zwar im Prinzip immer noch als eher ruhig zu gelten , aber doch in Runden immer etwas zu sagen zu haben, auch oft Witze machend. Manchmal wird mir mittlerweile auch vorgeworfen, dass ich oft viel reden würde. Könnte natürlich auch ein Zeichen von Unsicherheit sein, wenn man zu viel redet, mitunter, um seine eigene Schüchternheit zu überspielen.
Wie gesagt, eine Allround-Lösung gibt es hier nicht, aber ao auf die Art könnte es evtl zu einem Erfolg führen.
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Braucht man nix gegen machen. Smalltalk hat aber auch wenig mit Introvertiertheit zu tun, sondern mehr mit grundlegenden Kommunikationsfähigkeiten, die man sich eben aneignen kann, durch Übung und Erfahrung. Wenig Reden ist kein Problem, solange man selbstsicher ist und, wenn man redet, keinen Unsinn redet.
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Sorge dafür, dass man NICHT immer dieselbe Leier abspielt, sondern sag selber mal was Unkonventionelles. :-)
ZB. eben, dass du introvertiert bist oder dass du Smalltalk hasst.