Was kann ich gegen meine Angst machen?
Ich mache eine Ausbildung zum Altenpfleger. Ich habe bald einen Praxisbesuch. Wo der Praxisanleiter und die Chefin 90 min mitlaufen und mir bei der Arbeit zu schauen. Ich bin überhaupt nicht selbstbewusst. Ich bekomme bei sowas Angst, wenn ich so aufgeregt bin mache ich voll die Fehler und werde fahrig. Bin auch so versteift. Ich kann das gar nicht ablegen. Eigentlich kann ich die Pflege, aber sobald der Praxisanleiter kommt, bin ich so verunsichert dass ich auf dem Schlauch stehe. Also was kann ich konkret machen?
2 Antworten
Hallo sotafukushi.
Ich habe 39 Jahre viele Schüler in ihrer Ausbildung begleitet, aufgeregte und weniger aufgeregteauch bei Praxisanleitungen.
Sprich vor der Anleitung mit den "Prüfern" und teile deine Aufregung mit. Ein guter Lehrer, deine Chefin und der Praxisanleiter kennen dich vermutlich aber so genau, das sie darum wissen. Sprich es trotzdem an.
Wenn du deinen Ablauf ansonsten beherrscht, wird im Laufe der Zeit trotzdem eine Beruhigung eintreten und die Aufregung/Angst in den Hintergrund treten. Beim Nachgespräch werden alle Unklarheiten/Unsicherheiten besprochen. Gehe davon aus, das man dir nicht schaden will und alle positiven Aspekte während der Anleitung wahrnimmt.
Frühstücke vorher vernünftig, nimm dir eine Flasche Wasser mit auf deinen Versorgungswagen, atme zwischendurch tief durch und gehe es an.
Denke an die Dinge, auf die der Praxisanleiter wert legt, ans Fenster schließen, erinnere dich an das Schamgefühl, an den privaten Bereich des zu Betreuenden, an die Hygienemaßnahmen und bleibe ansonsten ganz du. Bleib im Gespräch mit dem Bewohner/Patienten, erkläre ihm genau was du vorhast, kommuniziere dabei mit ihm und fordere/fördere seine Resourcen.
Ich wünsche dir viel Freude und eine erfolgreiche Praxisbegleitung.
Du schaffst das schon.
Hi sirigel. Hey coole Erklärung. Sachlich, präzise und leicht verständlich! Top!
Sind die Praxisanleiter und die Chefin denn wirklich so schlimm wie du sie hier beschreibst? Dann drücke ich dir sehr die Daumen, dass du trotzdem die Ruhe behälst und dich auf die Sachen konzentrierst, die du sonst auch machst. Die sind zwar in der Lage dich zu kritisieren vielleicht, aber die haben auch gewiss nicht die Absicht, dir den Kopf ab zu beissen, ums mal drastisch zu sagen. Und ein bisschen Anspannung ist auch vielleicht garnicht so abträglich. Meint mein Chef auch immer zu uns, also den anderen Azubis und mir.
Ich finde es jedenfalls schon mal sehr gut, dass du diesen Beruf ergriffen ist. Allein das ist schon nicht selbstverständlich. Ist ein Stück weit so ähnlich wie bei mir. Bin Auszubildende Anlagenmechanikerin und ist nun wenn man sich die Geschlechterverteilung anschaut auch nicht gerade ein Mädchenberuf. Ich war auch sehr angespannt, als ich das erste mal da gessessen hab und sollte mein erstes Werkstück komplett selber bearbeiten. Aber der bisherige Zuspruch vom Meister und vor allen den Jungs hat mir da sehr geholfen. Hat mir sehr geholfen, bei meiner mittlerweile Lieblingsdisziplin nach wie vor ein ruhiges Händchen zu bewahren. Nach den ersten Momenten dachte ich mir hey es geht ja X-D
Du siehst mittlerweile kann ich drüber lachen und die Jungs übrigens auch. Finden das klasse wie ich das mache und gebe ne super Figur dabei ab. Bist du anderer Ansicht? Gefällt mir riesig, wenn ich mich da so sehe!
Und wenn ich das kann, kannst du das bestimmt auch :D
Schau mal her - so gut kannst du bestimmt auch Pflege, auch unter Aufsicht eines Praxisanleiters und der Chefin. Da sind 90 Min. flott rum:
In welchem Lehrjahr bist du denn? Hast du denn gerade erst mit der Ausbildung angefangen oder hast du bald schon Abschlussprüfung? Wenn es dann tatsächlich nicht so gut läuft, oder auch vielleicht nicht so gut wie du es dir erhofft hast, dann versuch trotzdem daraus zu lernen und das und konstruktive Kritik für die Zukunft vielleicht zu beherzigen.
Ansonsten wird es auch immer Menschen (will jetzt nicht die beiden hier genannten in den Mund nehmen) die sich selbst erhöhen, indem sie andere in den Schmutz ziehen - es sind immer noch KollegInnen und auch die sollten als oberste Prämisse haben, dennoch auch bei Widrigkeiten mit dir an einem Strang zu ziehen. Gerade in der Pflegebranche und den jetzigen für Euch besonders schwierigen Corona-Zeiten!
Im zweiten, habe eine gute Helferprüfung hinter mir
Da siehst du. Da hast ja schon mehr in der Tasche als ich :-D
Jede Prüfungssituation bringt eine Aufregung mit sich, aber die Prüfer gehen auch viel lieber mit dem guten Gefühl nach Hause, wenn sie dich auch noch loben konnten. Und wenn die Prüfer sehen du bist mit Leidenschaft und Ehrgeiz dabei, dann ist das doch nur positiv. Drücke dir die Daumen und würd mich über einen oder zwei Sätze freuen, wie du vielleicht über mich und meine Arbeit denkst.
Ich finde es sehr stark von dir dort zu bewerben, da ja unter Männern schon ein rauer Ton herrschen kann. Aber so wie ich sehe bist du eine schlagfertige Person
Schlagfertigkeit ist da nicht unbedingt notwendig. Auch weil wir wie gesagt ein gutes kollegiales Umfeld haben. Jeder setzt sich für den anderen ein. Die neuen Azubis im ersten Lehrjahr sind auch schon ein stück weit neidisch mit welcher Leichtigkeit ich da mittlerweile jeden Arbeitstag ran gehe und finden meine Look mega cool wie die vielen Fotos oben beweisen und sehen halt auch Anreiz für sich da drin. Und das gibt mir wiederum halt auch wieder Auftrieb. Freude ist halt das einzige was sich vermehrt, wenn man es teilt.
Ja sind sehr streng