Was ist, wenn es brennt, und die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr - die ja ehrenamtlich dienen - werden von ihrem Arbeitgeber nicht freigestellt?
Zum Beispiel, wenn der Chef(m,w,d) damit droht, es würde negative Konsequenzen haben, wenn sie für einen Einsatz ihren Arbeitsplatz verlassen?
1 Antwort
Gesetzlich sind die Arbeitgeber dazu verpflichtet, die ehrenamtlich bei der Feuerwehr tätigen Arbeitnehmer von der Arbeit freizustellen, wenn dies im Zuge der Feuerwehr notwendig ist.
Das steht so auch in jedem Landesbrand-und katastrophenschutzgesetz.
[...] Den ehrenamtlich tätigen Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren und Helfern im Katastrophenschutz dürfen aus dem Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr oder im Katastrophenschutz keine Nachteile im Arbeits- oder Dienstverhältnis erwachsen. Insbesondere ist eine Kündigung oder Entlassung aus einem Dienst- oder Arbeitsverhältnis sowie jede sonstige berufliche Benachteiligung aus Anlass ihrer Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr oder im Katastrophenschutz unzulässig.
(3) Nehmen aktive Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren und Helfer im Katastrophenschutz während der Arbeits- oder Dienstzeit an Einsätzen, Übungen sowie Aus- und Fortbildungen teil, sind sie für die Dauer der Teilnahme, bei Einsätzen auch für einen notwendigen Zeitraum danach, von der Arbeits- oder Dienstleistung freizustellen; für Angehörige des öffentlichen Dienstes gilt dies jedoch nur, sofern nicht übergeordnete öffentliche Interessen einer Freistellung entgegenstehen. Ihre Teilnahme an Aus- und Fortbildungslehrgängen haben sie dem Arbeitgeber oder Dienstherren rechtzeitig mitzuteilen. [...]
https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/4911-SaechsBRKG
Wenn der Arbeitnehmer allerdings z.B. auf einer Intensivstation arbeitet, im Kindergarten oder als Grundschullehrer, ist das natürlich wieder etwas anderes.
Aber grundsätzlich ist der Arbeitgeber verpflichtet, dich freizustellen. Wobei es natürlich schöner wäre, wenn der Chef das von sich aus macht.
Wenn das alles nicht möglich ist, kommt eben keiner zur Feuerwehrhaus, die Feuerwehr kann nicht ausrücken und es wird nachalarmiert. Wenn sich der Trend dann bei den anderen Feuerwehren fortsetzt, bleiben die Autos leer. Schade für den, der jetzt grade Hilfe braucht.